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Freiwillig arbeiten: Geschlechtergeschichten
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Anja Grob

»Heidi streikt!«

Unter dem Slogan Lohn für Hausarbeit formierte sich in den 1970er-Jahren eine transnationale feministische Kampagne. Welche Akzente setzten Feministinnen in der Schweiz? Und welche Auswirkungen hatte die Kampagne auf das Verständnis von unbezahlter, freiwilliger Arbeit?

Durch den feministischen Streik von 2019 und die Erhöhung des Frauenrentenalters im Jahr 2022 hat eine lang vergessene Forderung wieder an Aktualität gewonnen: Die gesellschaftliche Anerkennung der von Frauen geleisteten Gratisarbeit in allen möglichen Bereichen – von Haushalt und Familie bis zur Nachbarschaftshilfe und dem freiwilligen Engagement. Nicht erst heute wird nämlich über die immense Menge von unbezahlter und weitgehend unsichtbarer Arbeit diskutiert. Die feministische Auseinandersetzung mit der Thematik reicht bis in die Anfänge der Frauenbewegung im späten 19. Jahrhundert zurück.1 Marianne Weber, Ehefrau von Max Weber, hat sich beispielsweise eingehend mit der Hausarbeit befasst.2

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts forderten feministische Gruppen vereinzelt eine Kompensation oder einen Lohn für Hausarbeit.3 Besonders in den 1970er-Jahren machte die Neue Frauenbewegung die unbezahlte Haus- und Familienarbeit zum Politikum. In diesem Zusammenhang wurde innerhalb der Neuen Frauenbewegung schliesslich die Forderung nach einem Lohn für Hausarbeit laut.4 Diese Forderung zielte darauf, der Hausarbeit sowie generell unentgeltlichen, aber für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unabdingbaren Leistungen den ihr gebührenden Wert und die ihr zustehende gesellschaftliche Anerkennung zu verleihen. Denn, so lautete die Kritik, bei der Hausarbeit handle es sich keineswegs um eine natürliche Liebesleistung von Frauen, sondern um Arbeit.5 Bei der Kampagne ging es entgegen dem Anschein nicht in erster Linie um eine Geldforderung, sondern darum, die »geschlechtsspezifische Zuweisung« der Hausarbeit in den gesellschaftlichen Diskurs zu tragen. Die Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen versuchten damit die weithin unsichtbare, unbezahlte und als unproduktiv geltende Arbeit überhaupt als Arbeit sichtbar zu machen.6 Diese Debatte war relevant für die Wahrnehmung unentgeltlicher Leistungen jeglicher Art, also auch für die Freiwilligenarbeit.

Bei der Lohn-für-Hausarbeit-Bewegung handelte es sich um eine Strömung innerhalb der Neuen Frauenbewegung. Die Kampagne entstand rund um die Aktivistinnen Mariarosa Dalla Costa, Selma James und Silvia Federici, die 1972 das International Feminist Collective (IFC) gründeten. Dieses bestand aus einem Netzwerk lokaler Gruppen aus verschiedenen europäischen Ländern, den USA und Kanada. In den 1970er-Jahren lancierte das IFC eine internationale Kampagne, die den Titel Wages for Housework beziehungsweise salaire au travail ménager, salario al lavoro domestico oder Lohn für Hausarbeit trug.7 Grundlegend für die Kampagne und die Bewegung war der Essay The Power of Women and the Subversion of the Community (1973) von Mariarosa Dalla Costa und Selma James. Auch in der Schweiz bildeten sich eine Gruppe in Zürich und eine in Genf, die sich mit der Forderung nach einem Lohn für Hausarbeit identifizierten.8 Die Zürcher Gruppe Bezahlt uns die Hausarbeit und die Genfer Gruppe Salaire contre le travail ménager waren Teil der Frauenbefreiungsbewegung (FBB) respektive des Mouvement de Libération des Femmes (MLF). Doch der Essay von Dalla Costa und James und das damit verbundene politische Programm wurden innerhalb der FBB und des MLF äusserst kontrovers diskutiert. Welche Argumente wurden von wem übernommen? An welchen Stellen wurde der Text kritisiert? Und worin bestanden die Differenzen?

Abb. 1: »Heidi streikt!« (1975): Broschüre der Genfer Gruppe Salaire contre le travail ménager mit Karikaturen, Illustrationen, Fotos und Artikeln zur Forderung nach einem Lohn für Hausarbeit. Die Druckschrift wurde von der Zürcher Gruppe Bezahlt uns die Hausarbeit ins Deutsche übersetzt.

Ein revolutionärer Essay

In ihrem Essay legen Mariarosa Dalla Costa und Selma James eine marxistisch-feministische Erörterung der Ausbeutung von Frauen in modernen Gesellschaften vor. Diese ist eingebettet in eine historische Analyse des Kapitalismus und der Familie. Die Unterdrückung der Frauen erfolge im Kapitalismus auf historisch neuartige Weise, indem die bürgerliche Geschlechterideologie Frauen die häusliche Sphäre zuwies. Dabei wurden nicht nur hergebrachte familiäre Strukturen zerstört. Zugleich isolierte die neue geschlechtsspezifische Arbeitsteilung Frauen in den Haushalten – und erschwerte so die politische Mobilisierung. Das hatte weitreichende Implikationen für die soziale Stellung der Frau: »[A]ll women are housewives and even those who work outside the home continue to be housewives. That is, on a world level, it is precisely what is particular to domestic work, not only measured as number of hours and nature of work, but as quality of life and quality of relationship which it generates, that determines a woman’s place wherever she is and to whichever class she belongs.«9

Das Besondere an der Analyse von Dalla Costa und James liegt darin, dass sie Hausarbeit im Gegensatz zur marxistischen Analyse nicht als unproduktive, sondern als produktive Arbeit auffassten. Demnach produzieren und reproduzieren Hausfrauen Arbeitskraft, indem sie zukünftige Arbeitende gebären und sie mit lebenswichtigen Dienstleistungen versorgen. Insofern identifizieren sie die Kernfamilie als Zentrum der sozialen Reproduktion. Weil diese Arbeit weitgehend unbezahlt und unter patriarchaler Kontrolle geleistet wird, stellt die Familie einerseits einen Ort der Unterdrückung für Frauen dar. Andererseits sei die Familie »the very pillar of the capitalist organization of work« und damit die verdeckte Quelle der kapitalistischen Akkumulation.10 Hausarbeit, so lautet ihre Schlussfolgerung, liege nicht ausserhalb der kapitalistischen Produktionsweise, sondern einer ihrer zentralen Faktoren.11

Die Identifizierung der Familie und der Hausarbeit als unabdingbar für den Kapitalismus hatte weitreichende politische Implikationen für den Befreiungskampf der Frauen. Während in den marxistischen Theorien dem Arbeiter und der Fabrik eine privilegierte Stellung in der Revolution zugesprochen wurde, verstanden Dalla Costa und James Frauen als revolutionäre Subjekte. Diese Umdeutung der Verantwortlichkeiten war auch für die feministische Bewegung grundlegend. Frauen wurden zu aktiven historischen Subjekten, die über die Macht verfügten, sich gegen das unterdrückerische System aufzulehnen.12 Passend zu dieser theoretischen Analyse lieferten die beiden Autorinnen konkrete politische Forderungen. Diese zielten darauf, die den Frauen aufgezwungene und nicht bezahlte Hausarbeit grundsätzlich zurückzuweisen.13 In diesem Sinne sprachen Dalla Costa und James der Reproduktionsarbeit jeglichen freiwilligen Charakter ab.

Zudem legten sie das Fundament für ihre Lohn-für-Hausarbeit-Kampagne. Diese setzte bei einer grundsätzlichen Kritik der Lohnarbeit an. Löhne würden Frauen lediglich unabhängiger machen, aber nicht befreien: »Those who advocate that the liberation of the working class woman lies in her getting a job outside the home are part of the problem, not the solution. Slavery to an assembly line is not a liberation from slavery to a kitchen sink.«14 Erwerbstätige Frauen seien einer Doppelbelastung ausgesetzt: Zusätzlich zur Erwerbsarbeit müssen sie Hausarbeit leisten. Deshalb sehen die Autorinnen nicht in der Erwerbsarbeit, sondern in einem Lohn für Hausarbeit das wirklich emanzipative Moment. Ein Lohn für Hausarbeit würde Frauen Verhandlungsmacht geben. Zudem würde er ihnen Zeit verschaffen, weil sie nicht zusätzlich zur unbezahlten Hausarbeit einer bezahlten Erwerbsarbeit nachgehen müssten. Diese Zeit könnte dafür genutzt werden, sich politisch zu organisieren. Insofern diente die Lohnforderung sowohl der Selbstermächtigung als auch der Mobilisierung.15

Rezeption des Essays in der Schweiz

Der Essay von Dalla Costa und James war verschiedenen Gruppen der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz bekannt. Das belegen Beiträge in der Frauezitig (später Fraz), die zwischen 1975 und 1981 das zentrale Publikationsorgan der FBB war. Bereits in der Ausgabe 1975 findet sich ein Artikel, in dem die zentralen Argumente des Essays zusammengefasst werden. In einer Vorbemerkung schrieb die Autorin des Beitrages: »Als ich zum ersten Mal von der Forderung nach Hausarbeitslohn hörte, war ich ganz dagegen, schliesslich wollte ich zuerst und vor allem von dieser Arbeit befreit sein und nicht noch bestimmen, dass sie durch einen Lohn weiter institutionalisiert und die Arbeitsteilung von Mann und Frau aufrecht erhalten wird.«16 Anschliessend schilderte sie aber, dass sie die Argumente der Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen aus Italien, dem Tessin und der Westschweiz verunsicherten und sie dazu bewogen haben, sich näher mit dem Text auseinanderzusetzen.17

Abb. 2: Fotos aus der Broschüre »Heidi streikt!«, 1975.

Auch eine Arbeitsgruppe der FBB Zürich, die sich Frauenentlassungen-Frauenarbeit nannte, zog in der ersten Ausgabe der Frauezitig eine Entlöhnung der Hausarbeit in Erwägung.18 Die Gruppe hatte sich Anfang März 1975 gebildet, um über die Entlassungen im Zuge der Wirtschaftskrise der 1970er-Jahre, von denen Frauen überdurchschnittlich betroffen waren, zu diskutieren.19 Bereits in der zweiten Ausgabe der Frauezitig, die im November desselben Jahres erschien, ist die Gruppe aber wieder von der Forderung nach einem Lohn für Hausarbeit abgekommen.20 Das zentrale Element für die Befreiung der Frauen sei die Erwerbsarbeit. Der Fokus auf die Berufsarbeit ausserhalb des Hauses lässt sich als Reaktion darauf verstehen, dass Frauen mit dem Argument gekündigt wurde, dass sie natürlicherweise in den Haushalt gehören würden.21 Die Zürcher Arbeitsgruppe Bezahlt uns die Hausarbeit sah gerade darum in der Forderung nach einem Lohn für Hausarbeit das Potenzial, die verbreitete Wahrnehmung der Hausarbeit als natürliche und freiwillige Arbeit zu dekonstruieren. Demnach identifizierte sie sich stark mit der Forderung und dem damit verbundenen politischen Programm. Auf Flugblättern und Druckschriften der Gruppe finden sich entsprechend zahlreiche Bezüge auf den Text von Dalla Costa und James, wobei die zentralen Argumente übernommen wurden.

Die Zürcher Gruppe Bezahlt uns die Hausarbeit stand in engem Kontakt mit der Genfer Gruppe Salaire contre le travail ménager des MLF, die den Essay ebenfalls nutzte. Die Genfer Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen erfuhren von Aktivistinnen der italienischen ausserparlamentarischen Linken, die Dalla Costa nahestanden, und ihren Verbindungen zu Selma James und dem Londoner Power of Women Collective von der Publikation. Die Gruppe Salaire contre le travail ménager nahm mit dem progressiven Genfer Verleger François Grounauer Kontakt auf, um den Essay auf Französisch zu übersetzen und zu publizieren.22 Noch im gleichen Jahr – 1973 – erschien die Übersetzung im librairie adversaire Verlag.23

Wie die kanadische Historikerin und damalige Aktivistin Louise Toupin schreibt, hätte die Genfer Gruppe den Essay wie eine Bibel verehrt.24 Früh organisierten sie ein Treffen mit Mariarosa Dalla Costa im Kanton Tessin, die von italienischen Aktivistinnen begleitet wurde. Anwesend waren auch Feministinnen aus den Kantonen Tessin und Zürich, die an einer Forderung nach einem Lohn für Hausarbeit interessiert waren.25 Zudem gab das Genfer Kollektiv zwischen 1975 und 1978 die Zeitschrift L’Insoumise heraus, in der sie Texte zum Lohn für Hausarbeit schrieben und sich für das Recht auf Abtreibung engagierten. Die Kämpfe rund um die beiden Themen wurden von den Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen zusammen geführt. Analog zum Titel der Zeitschrift findet das Genfer Kollektiv in der Forschungsliteratur auch unter dem Namen Collectif L'Insoumise Erwähnung.26 Besonders aber der Eigenname Salaire contre le travail ménager war Programm: Einen Lohn für Hausarbeit als politische Perspektive gegen die Hausarbeit.

Frauen als revolutionäres Subjekt

Auch die Genfer Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen mobilisierten mit der Lohnforderung für Hausarbeit. In der Zeitschrift L’Insoumise schrieben sie nicht nur analytische Texte, sondern druckten auch Solidaritätsbriefe an verschiedene feministische Arbeiterinnengruppierungen, die in Fabriken streikten. Einen solchen Brief richteten sie an die »Femmes de Bulova«.27 1976 besetzten die Uhrenmacherinnen gemeinsam mit einigen Genossen die Fabrik des amerikanischen Uhrenunternehmens Bulova in Neuchâtel. Sie streikten gegen die Schliessung der Werkstätten in Neuchâtel und die Versetzung der Arbeiter*innen nach Biel.28 Eine andere Gruppe, mit denen sich die Genfer Feministinnen austauschten, bestand aus Frauen, die in Besançon die Fabrik des Uhrenherstellers Lip besetzten und eine Broschüre mit dem Titel LIP au féminin verfasst hatten. An diesem Text kritisierten sie, dass sie zwar die Hausarbeit erwähnen, aber immer aus der Perspektive der Fabrik, die sie als einzigen und privilegierten Ort des Streiks sahen.29 Die Gruppe Salaire contre le travail ménager teilte hingegen die Ansicht von Dalla Costa und James, wonach auch Hausfrauen revolutionäre Subjekte seien. Ihrer Ansicht nach hat die Forderung nach einem Lohn für Hausarbeit mobilisierendes Potential, das Frauen aus der Isolation herauszuholen und zu vereinen vermag.30 In Briefen und Treffen tauschten sich die Gruppe LIP au féminin und die Gruppe Salaire contre le travail ménager über ihre unterschiedlichen Analysen und über Kampfperspektiven aus.

Abb. 3: Schweizerische Edition des Buches Le pouvoir des femmes et la subversion sociale auf Französisch, gedruckt 1973 in Genf. In der Deutschschweiz wurde die Übersetzung Die Macht der Frauen und der Umsturz der Gesellschaft gelesen. Sie erschien 1973 im Merve Verlag Berlin.

Die Genfer und die Zürcher Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen waren sich hingegen in ihren Analysen einig. Beide Gruppen sahen die Hausarbeit als grundlegend für die kapitalistische Produktion an und leiteten daraus eine eigene Machtposition ab: »Nichts (!) würde funktionieren, wenn die Frauen diese Arbeit nicht leisten würden. Würden die Frauen einen Hausarbeitsstreik organisieren, wäre er der erste wirkliche Generalstreik«.31 Denn »[o]hne diese gigantische Gratisarbeit, die aus Kinder in die Welt setzen, ernähren, waschen, trösten usw. besteht, könnten die Arbeiter und zukünftigen Arbeiter, die Fabriken, die Büros, die Schulen nicht funktionieren«.32

Wie dieses Zitat zeigt, hatten Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen ein sehr breites Verständnis von Haus- und Familienarbeit – auch Tätigkeiten wie Trösten zählten dazu.33 Aus den beiden Zitaten geht aber auch hervor, dass die Macht sich aus dem Kollektiv aller Hausarbeitsleistenden zusammensetzt: Frauen (im Plural) sind das revolutionäre Subjekt. Dieser Punkt, den bereits Dalla Costa und James in ihrem Essay machten, wurde aber nicht nur theoretisch rezipiert. Er war auch handlungsleitend für die politische Praxis, das heisst für den Austausch mit anderen feministischen Gruppen und Streikenden. Die theoretische Analyse der Frauen als revolutionäres Subjekt manifestierte sich auch sprachlich in den Unterlagen der beiden Gruppen. Wie dieses Subjekt sprachlich konstruiert wurde, lässt sich anschaulich in Texten aus der Broschüre »Heidi streikt!« von 1975 betrachten.

»Unsere Verweigerungen und Forderungen haben wir in offenen Kämpfen laut bekannt gemacht, aber noch öfter haben wir sie in unserem individuellen, defensiven Verhalten ausgedrückt, wenn wir besondere Beschränkungen unseres Lebens verweigerten. Wir haben den Rekord im Abwesenheitsprozentsatz am Arbeitsplatz geschlagen. In den entwickelten Ländern haben wir immer weniger Kinder, während wir in den Ländern der dritten Welt den angebotenen Verhütungsmitteln widerstehen und weiterhin viele Kinder haben. Wir verlassen das Land und wohnen in der Stadt, wir wechseln ständig den Arbeitsplatz, wir sind leider auch die Mehrheit in den psychischen Anstalten und machen am häufigsten Selbstmord, wir scheiden uns immer mehr... Diese Verhaltensweisen sind wichtige Formen von Widerstand und oft die einzigen Verteidigungsmittel, die uns bleiben.«34

Die Verwendung der ersten Person Plural zeigte auf verschiedenen Ebenen Wirkung. Erstens wurde dadurch der individuelle Akt des Widerstandes als kollektiver Akt ausgedrückt. Natürlich ist nicht jede Frau in einer psychiatrischen Klinik oder begeht Suizid. Das »Wir« ist in diesem Zusammenhang nicht wörtlich, sondern als rhetorisches Mittel zu verstehen. Sprachlich werden so die individuellen Erfahrungen auf das Kollektiv übertragen. Den Widerstandsbegriff fassten die Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen wiederum sehr breit. Sie rechneten auch Handlungen dazu, mit denen sich Frauen Normalisierungszwängen entzogen. In diesem Sinne fassten sie auch Suizid oder psychische Probleme als Widerstandsformen auf.35 Zweitens inkludierte das »Wir« die Schreiberinnen. Sie reflektierten nicht nur, sondern waren auch betroffene Frauen. Drittens bezog das »Wir« auch die Leserinnen mit ein. Wer die Zeilen las, war Teil des kollektiven Kampfes um Frauenbefreiung. Mit der Konstruktion der Frau als Kollektivsubjekt schrieben sie gegen die Individualisierung der Hausfrauen an und zeigten auf, dass Frauen gemeinsam kämpfen sollten: »Die Frau in der Einzahl gibt es nicht, was es tatsächlich gibt, ist unsere gemeinsame Situation als Ausgebeutete. ›Die Frau‹ ist eine Abstraktion der Männer, eine Art Geisterbeschwörung um die Tatsache zu verheimlichen, dass die Frauen zusammen schon gekämpft haben, dass sie ihren Platz im Klassenkampf schon gefunden haben.«36

Abb. 4: Aus der gemeinsamen Diskussion zwischen der Gruppe Salaire ménager und der Gruppe LIP au féminin entstand ein Heft.

Analog zur Analyse von Dalla Costa und James gingen die Zürcher und die Genfer Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen davon aus, dass alle Frauen Hausfrauen seien. Ebenso diskutierten sie das Problem der Doppelbelastung von Frauen. Frauen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen, seien nicht befreit. Sie müssten weiterhin unbezahlte Hausarbeit leisten und »[w]enn dann alle Arbeit getan ist, sind wir todmüde und gehen ins Bett, anstatt uns mit anderen Frauen zu treffen und mit ihnen über unsere Probleme zu sprechen«.37 Wenn Hausarbeit hingegen entlöhnt würde, ergäbe das mehr freie Zeit, die für politische Kämpfe genutzt werden kann. So ist der mobilisierende Satz »Alle Frauen sind Hausfrauen« denn auch häufig auf Flugblättern zu finden.38 Zusammen mit Kontaktangaben der Gruppe Bezahlt uns die Hausarbeit, die auch in der Frauezitig abgedruckt wurden, sollten Frauen dazu aufgerufen werden, sich zu treffen, auszutauschen und zu organisieren, um sie aus dem Haushalt herauszuholen.

Eine systemsprengende Forderung?

Wie allerdings der Schritt von der Lohnforderung zur Befreiung der Hausfrau konkret funktionieren sollte, war vielen Feministinnen unklar. In der Theoriegruppe der FBB-Bern fand im Jahr 1977 eine Diskussionsreihe statt, in der die Hausarbeit aus marxistisch-feministischer Perspektive analysiert wurde. Die Mitglieder der Gruppe, die sich wenig später in Radikalfeministinnen umbenannten, setzten sich vertieft mit verschiedenen Arbeitsformen und dem Verhältnis von Kapitalismus und Patriarchat auseinander. Sie kamen zwar zum Schluss, dass bezahlte und unbezahlte Arbeitsformen derart verschränkt seien, dass feministische Politik notwendigerweise antikapitalistische Politik sei. Allerdings waren sie skeptisch gegenüber der Haltung von Dalla Costa und James, wonach die Lohnforderung das System zu sprengen vermag. Die Lohnforderung, kritisierten sie, sei nicht mehr als ein Postulat, »das theoretisch unbegründet und eher als emotionale Reaktion auf die Nebenwiderspruchs-›Theorie‹ zu interpretieren ist«.39

Dass Dalla Costa und James zu vage seien, wurde auch von Feministinnen des MLF kritisiert. Zusätzlich wiesen sie auf Widersprüche hin. In einer Druckschrift mit dem Titel Femmes dans la lutte de classes: Travail des femmes dans la production et socialisation des tâches ménagères. Critique du salaire ménager setzen sie sich vertieft mit The Power of Women and the Subversion of the Community auseinander. Sie attestieren Dalla Costa und James, mit der Beschreibung der Rolle der Frau in der Wirtschaft als Produzentin und Reproduzentin der Arbeitskraft einen wichtigen Beitrag zur marxistischen Analyse der Lage der Frau geleistet zu haben. Dieser bestand darin, die Wahrnehmung der Hausarbeit als freiwillig gewählte Tätigkeit zu entkräften und sie stattdessen als aufgezwungene gesellschaftliche Rolle zu betrachten. Erst durch diese Entindividualisierung würden sich (Haus-) Frauen ihrer Macht bewusst werden.40 Dennoch weisen sie auf eine ihrer Meinung nach widersprüchliche Argumentation hin:

»Mais chose bizarre, la Mariarosa a deux façons contradictoires de poser et résoudre le problème: Version 1: on nous assigne un travail que nous n’avons pas choisi, qui est inhumain, qui nous enferme, qui nous plie à la soumission, qui dégrade notre personnalité; ce travail, nous ne voulons plus le faire. Version 2: L’Etat capitaliste nous oblige à travailler gratuitement x heures par jour pour lui fabriquer de nouveaux salairés, nous voulons que cette fonction nous soit payée. Puis s’apercevant soudain de la contradiction, elle invente un pont imaginaire pour en relier les termes: les ménagères vont avoir un salaire, et tout d’un coup elles vont sortir de leur cuisine, et vont rencontrer d’autres femmes, et ça va devenir subversif. Comment? Et qu’est-ce qui sera subversif? Mystère. Quant à nous, nous pensons plutôt que ça nous enfoncerait dans notre Rôle [sic], hors duquel nous commencions à peine à mettre le nez. Et on va voir comment!«41

Abb. 5: Ein Flugblatt der Zürcher Gruppe Bezahlt uns die Hausarbeit vom August 1976, das zum Austausch unter Frauen aufrief. Ausgehend von den eigenen Erfahrungen sollte die theoretische Analyse der Situation von Frauen und der politische Aktivismus vorangetrieben werden. Diese Methode zur Politisierung der Selbsterfahrung war inspiriert von sogenannten Consciousness-raising-Gruppen aus den USA.

Diesen Einwand, dass es widersprüchlich sei, einen Lohn für Hausarbeit zu verlangen, wenn es doch eigentlich darum gehe, sich von dieser Arbeit zu befreien und überhaupt mit der Lohnarbeit »Schluss zu machen«, kontern die Genfer und Zürcher Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen mit dem Hinweis, dass die Geschichte nicht nach einer linearen Logik verlaufe.42 »Auch der Arbeiter, der seine Arbeit am Band, die ihn kaputt macht, zerstören will, weiss, dass er das nicht machen kann, indem er seinen Lohn verweigert und kostenlos arbeitet. Im Gegenteil, eine seiner grössten Waffen besteht in der Forderung nach Lohnerhöhung.«43 Dementsprechend müsse auch die Hausfrau, die diese Arbeit zerstören möchte, zuerst »die minimale Stärke, die ein Lohn verleihen kann, erkämpfen«.44 Ein zweiter, innerhalb der Frauenbefreiungsbewegung verbreiteter Einwand gegen die Lohnforderung war, dass ein Lohn die Hausarbeit institutionalisieren würde. Dem entgegneten die Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen mit der Rückfrage: »Aber welche Arbeit ist noch mehr institutionalisiert als diese? Bis zum Punkt, wo sie einfach ignoriert wird und dann als ›natürliche‹ Funktion […] erscheint.«45

Während anfangs von den Zürcher Feministinnen der Gruppe Bezahlt uns die Hausarbeit eingeräumt wurde, dass nicht klar war, von wem der Lohn eingefordert werden sollte, wurde mit der Zeit die Position bezogen, dass das Geld vom Staat gefordert werden sollte.46 Und zwar keine Abfindung, sondern der »höchst mögliche Lohn«.47 Auf einem Flugblatt für den 1. Mai 1975 berechneten die Zürcher Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen den Wert der Hausarbeit – aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Arbeitstätigkeiten und dem entsprechenden Zeitaufwand (siehe Abb. 6).48 Der auf diesem Flugblatt geforderte Lohn von 6’769 Franken war im Vergleich zu anderen Löhnen der Zeit sehr hoch. Den konkreten monetären Wert von Hausarbeit zu berechnen, stellte einen sehr effektiven Weg dar, um den Wert der unbezahlten Hausarbeit zu veranschaulichen. Allerdings finden sich in den übrigen Unterlagen der Zürcher Gruppe kaum Aussagen über konkrete Löhne, viel eher wurde die Bedeutung der theoretischen Forderung betont. Dass eine solche Aufschlüsselung hier vorgenommen wurde, ist vermutlich auf den Umstand zurückzuführen, dass es sich um ein Flugblatt handelt, das durchaus auch provozierend wirken sollte.49

Die Bedenken gegenüber einem Lohn für Hausarbeit waren auch 1977 Diskussionsgegenstand, als Selma James in Zürich zu Gast war. Ein Artikel in der Frauezitig gewährt Einblick in die Diskussionen, die im Rahmen des Besuches stattgefunden haben. James sei gemeinsam mit einer Sexarbeiterin nach Zürich gereist, um zu unterstreichen, dass sexuelle Dienstleistungen zur Hausarbeit dazugehören.50 Während zu Beginn des Tages alle Mitglieder der Zürcher Gruppe Lohn für Hausarbeit anwesend waren und sich an der Diskussion beteiligten, zeichneten sich bald zwei Tendenzen innerhalb der Gruppe ab. Die einen, von ihren Gegnerinnen als »Marxistinnen« bezeichnet, wollten die theoretische Arbeit vorantreiben und die Funktion der Hausarbeit im Kapitalismus aus einer »materialistisch-psychologischen« Perspektive analysieren, um daraus neue Aktionsperspektiven herauszuarbeiten. Den anderen ging es darum, möglichst schnell die konkrete Lohnforderung umzusetzen. Nachdem die zweite Gruppe die Diskussion verlassen hatte, habe sich »Selma James wieder wohl« gefühlt.51

Der doppelte Anspruch auf eine theoretische Gesellschaftsanalyse und die praktische Umsetzung der Lohnforderung sollte sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene zur Spaltung der Lohn-für-Hausarbeit-Bewegung führen.52 James und die ihr nahestehenden Gruppierungen gingen davon aus, dass ein »Lohn für alle Frauen« zur Überwindung der Hausarbeit und letztlich des gesamten kapitalistischen Systems führen werden. Die anonyme Autorin des Artikels merkte an, dass auf die Frage, wie sich die Auflösung der Hausarbeit konkret abspielen soll, Selma James »ziemlich vage« blieb. Als Ziel sehe James die Kollektivierung der Hausarbeit, aber ohne staatliche Kontrolle und Eingriffe. Auf die Frage, ob die Frauen überhaupt auf diese Idee kommen würden und nicht eher durch einen Lohn eine Bestätigung in ihrer Arbeit sehen würden, antwortet Selma James: »Meint ihr, überhebliche Feministinnen, dass die anderen Frauen weniger schlau sind als ihr und nicht genau so wie ihr sofort wüssten, was sie mit ihrem Geld anfangen wollen?«53

Abb. 6: 1. Mai Flugblatt der Gruppe Bezahlt uns die Hausarbeit aus dem Jahr 1975.

Unfreiwillig freiwillig

Auch wenn sich »Lohn für Hausarbeit« nach einer konkreten Forderung anhört, ging es den Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen vielmehr darum, ein neues Konzept von Haus- und Familienarbeit in die Gesellschaft zu tragen. Mit dem Slogan stellten sie sich gegen die verbreitete Auffassung, dass Haus- und Familienarbeit natürlicherweise Frauenarbeit sei und Frauen ihr freiwillig nachgehen. Haus- und Familienarbeit sei keine Liebesleistung, sondern Arbeit. Diese Forderung hat seither nicht an Aktualität eingebüsst. Sie bringt eine spannende Perspektive in die heutige Care-Arbeitsdebatte, weil sie auf gesellschaftliche Zwänge hinweist und Pflege-, Betreuungs- und Hausarbeit als Arbeit und nicht als freiwilligen Dienst entlarvt. Mit der fehlenden Anerkennung dieser Arbeitstätigkeiten hängen darüber hinaus auch die notorisch tiefen Löhne in der bezahlten Pflege- und Betreuungsarbeit zusammen. Die Entwertung weiblich konnotierter Arbeit, ob entlohnt oder nicht, ist in gesellschaftliche Machtstrukturen eingebunden, gegen die sich das politische Engagement von Feminist*innen richtet. Häufig geschieht dies auf freiwilliger Basis, so auch im Fall der Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen. Insofern arbeiteten sie in dreifacher Weise: Erstens in der Erwerbsarbeit, zweitens in der unfreiwilligen Hausarbeit und drittens im freiwilligen politischen Aktivismus.

Anja Grob hat ein Bachelorstudium in Politikwissenschaften und Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich abgeschlossen und studiert jetzt im Master Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Bern.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Unbekannt, Heidi streikt!, Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 1.

Abb. 2: Unbekannt, Heidi streikt!, Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 8.

Abb. 3: Mariarosa Dalla Costa, Selma James: Le pouvoir des femmes et la subversion sociale, Genf: Librairie adversaire (1973); Mariarosa Dalla Costa, Selma James: Die Macht der Frauen und der Umsturz der Gesellschaft, Berlin: Merve (1973).

Abb. 4: Unbekannt, Discussion des femmes de LIP et du groupe salaire ménager, Heft, Schweizerisches Sozialarchiv SAFBB Ar 465.30.1.

Abb. 5: Unbekannt, nur für Frauen (1976), Flugblatt, Schweizerisches Sozialarchiv, SSAFBB Ar 437.92.3.

Abb. 6: Unbekannt, Alle Frauen sind Hausfrauen! Preis einer Hausfrau, Flugblatt, Schweizerisches Sozialarchiv SAFBB Ar 465.10.1.

Literatur
  1. 1

    Gisela Bock, Barbara Duden: »Arbeit aus Liebe – Liebe als Arbeit: Zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus«, in: Gruppe für Berliner Dozentinnen (Hg.): Frauen und Wissenschaft: Beiträge zur Berliner Sommeruniversität für Frauen, Juli 1976, Berlin: Courage (1977), S. 118–199. Vgl. Kirsten Swinth: Feminism’s Forgotten Fight: The Unfinished Struggle for Work and Family, Cambridge: Harvard University Press (2018).

  2. 2

    Marianne Weber: »Zur Frage der Bewertung der Hausfrauenarbeit«, in: Die Frau: Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit 19 (1911/1912), S. 389–399.

  3. 3

    Louise Toupin: Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement, 1972–77, London, Vancouver: Pluto Press, UBC Press (2018 [2014]), S. 41; James Keating: »Woman as Wife, Mother, and Home-Maker: Equal Rights International and Australian Feminists’ Interwar Advocacy for Mothers’ Economic Rights«, in: Signs 47/4 (2022), S. 957–985.

  4. 4

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011).

  5. 5

    »Bezahlt uns die Hausarbeit!« (o.V.), Artikel, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.11.1.

  6. 6

    Simona Isler: »Lohn für Hausarbeit? Befreiungsperspektiven der Frauenbewegung in den 1970er Jahren«, in: Brigitta Bernet, Jakob Tanner (Hg.): Ausser Betrieb: Metamorphosen der Arbeit in der Schweiz, Zürich: Limmat (2015), S. 216–236, hier S. 216. Der Begriff Lohn-für-Hausarbeit-Feministinnen stammt von Simona Isler. Ich verwende ihn ohne Genderstern, weil sich die Protagonistinnen der 1970er-Jahre als Frauen und Feministinnen verstanden haben.

  7. 7

    Louise Toupin: Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement, 1972–77, London, Vancouver: Pluto Press, UBC Press (2018 [2014]), S. 1.

  8. 8

    Die Historikerin Simona Isler hat diese Gruppen untersucht und sie in den Debatten zur Haus- und Familienarbeit in der schweizerischen Neuen Frauenbewegung der 1970er-Jahre verortet. Sie hat mit ihrer Forschung Pionierarbeit zur Geschichte der schweizerische Lohn-für-Hausarbeitsbewegung geleistet.

  9. 9

    Mariarosa Dalla Costa, Selma James: The Power of Women and the Subversion of the Community, Bristol: Falling Wall Press (1973 [1972]), S. 2.

  10. 10

    Mariarosa Dalla Costa, Selma James: The Power of Women and the Subversion of the Community, Bristol: Falling Wall Press (1973 [1972]), S. 19.

  11. 11

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 46.

  12. 12

    Louise Toupin: Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement, 1972–77, London, Vancouver: Pluto Press, UBC Press (2018 [2014]), S. 38.

  13. 13

    Mariarosa Dalla Costa, Selma James: The Power of Women and the Subversion of the Community, Bristol: Falling Wall Press (1973 [1972]), S. 24.

  14. 14

    Mariarosa Dalla Costa, Selma James: The Power of Women and the Subversion of the Community, Bristol: Falling Wall Press (1973 [1972]), S. 18.

  15. 15

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 46.

  16. 16

    Bea: »Zehn Thesen zum Hausfrauenlohn«, in: Frauezitig (Juli 1975), S. 6.

  17. 17

    Bea: »Zehn Thesen zum Hausfrauenlohn«, in: Frauezitig (Juli 1975), S. 6.

  18. 18

    O.N.: »Gruppe ›Frauenentlassungen-Frauenarbeit‹«, in: Frauezitig (Juli 1975), S. 2.

  19. 19

    O.N.: »Gruppe ›Frauenentlassungen-Frauenarbeit‹«, in: Frauezitig (Juli 1975), S. 2.

  20. 20

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 52.

  21. 21

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 53.

  22. 22

    Louise Toupin: Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement, 1972–77, London, Vancouver: Pluto Press, UBC Press (2018 [2014]), S. 190.

  23. 23

    Mariarosa Dalla Costa, Selma James: Le Pouvoir des Femmes et la Subversion Sociale, Genf: Librairie adversaire (1973).

  24. 24

    Louise Toupin: Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement, 1972–77, London, Vancouver: Pluto Press, UBC Press (2018 [2014]), S. 190.

  25. 25

    Louise Toupin: Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement, 1972–77, London, Vancouver: Pluto Press, UBC Press (2018 [2014]), S. 190.

  26. 26

    Louise Toupin: Wages for Housework: A History of an International Feminist Movement, 1972–77, London, Vancouver: Pluto Press, UBC Press (2018 [2014]), S. 190.

  27. 27

    »Une femme de La Chaux-de-Fonds«: »Lettre ouverte aux Femmes de Bulova«, in: L’Insoumise (April 1976), S. 1f.

  28. 28

    Jakob Tanner: Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, München: C.H. Beck (2015), S. 808.

  29. 29

    O.N.: »Au Feminin«, in: L’Insoumise (November 1975), o.S.

  30. 30

    O.N.: »Au Feminin«, in: L’Insoumise (November 1975), o.S.

  31. 31

    Bea: »Zehn Thesen zum Hausfrauenlohn«, in: Frauezitig (Juli 1975), S. 6; Simona Isler: »Lohn für Hausarbeit? Befreiungsperspektiven der Frauenbewegung in den 1970er Jahren«, in: Brigitta Bernet, Jakob Tanner (Hg.): Ausser Betrieb: Metamorphosen der Arbeit in der Schweiz, Zürich: Limmat (2015), S. 216–236, hier S. 224.

  32. 32

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 2.

  33. 33

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 41.

  34. 34

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 1.

  35. 35

    Simona Isler: »Lohn für Hausarbeit? Befreiungsperspektiven der Frauenbewegung in den 1970er Jahren«, in: Brigitta Bernet, Jakob Tanner (Hg.): Ausser Betrieb: Metamorphosen der Arbeit in der Schweiz, Zürich: Limmat (2015), S. 216–236, hier S. 224f.

  36. 36

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 1.

  37. 37

    »nur für Frauen« (o.V.), Flugblatt, 1976, Schweizerisches Sozialarchiv, SSAFBB Ar 437.92.3.

  38. 38

    »Alle Frauen sind Hausfrauen! Preis einer Hausfrau« (o.V.), Flugblatt, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.10.1.

  39. 39

    »Diskussion vom 23. August 1977«, Protokoll, 23. August 1977, Gosteli-Stiftung – Archiv zur schweizerischen Frauenbewegung, GAUS 601/2, 23-01.

  40. 40

    »Travail des Femmes dans la Production et Socialization des Tâches Ménages : Critique du Salaire Ménager« (o.V.), Heft, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFL Ar 437.40.8, S. 11.

  41. 41

    »Travail des Femmes dans la Production et Socialization des Tâches Ménages : Critique du Salaire Ménager«, Heft, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFL Ar 437.40.8, S. 11. Deutsch: »Aber seltsamerweise hat die Mariarosa zwei widersprüchliche Arten, das Problem zu stellen und zu lösen: Version 1: Man weist uns eine Arbeit zu, die wir uns nicht ausgesucht haben, die unmenschlich ist, die uns einschränkt, die uns zur Unterwerfung zwingt, die unsere Persönlichkeit erniedrigt; diese Arbeit wollen wir nicht mehr machen. Version 2: Der kapitalistische Staat zwingt uns, täglich x Stunden gratis zu arbeiten, um ihm neue Arbeiter zu schaffen. Wir wollen, dass uns diese Funktion bezahlt wird. Dann plötzlich den Widerspruch bemerkend, erfindet sie [Mariarosa] eine imaginäre Brücke, um damit die Begriffe zu verbinden: Die Hausfrauen werden einen Lohn haben, und plötzlich werden sie aus ihrer Küche kommen und sich mit anderen Frauen treffen und das wird subversiv sein. Wie? Und was wird subversiv sein? Mysterium. Was uns betrifft, denken wir eher, dass es uns in unsere Rolle drängen würde, aus der wir gerade anfingen, unsere Nase herauszustrecken. Und wir werden sehen wie!«

  42. 42

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 3.

  43. 43

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 3.

  44. 44

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 3.

  45. 45

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 3; Simona Isler: »Lohn für Hausarbeit? Befreiungsperspektiven der Frauenbewegung in den 1970er Jahren«, in: Brigitta Bernet, Jakob Tanner (Hg.): Ausser Betrieb: Metamorphosen der Arbeit in der Schweiz, Zürich: Limmat (2015), S. 216–236, hier S. 232.

  46. 46

    »Bezahlt uns die Hausarbeit!« (o.V.), Artikel, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.11.1.

  47. 47

    »Heidi streikt!« (o.V.), Broschüre, Schweizerisches Sozialarchiv, SAFBB Ar 465.30.1, S. 3.

  48. 48

    »Alle Frauen sind Hausfrauen! Preis einer Hausfrau« (o.V.), Flugblatt, Schweizerisches Sozialarchiv SAFBB Ar 465.10.1.

  49. 49

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 43.

  50. 50

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989, 1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 45.

  51. 51

    »Einblicke in die Gruppe ›Lohn für Hausarbeit‹« (o.V.), in: Frauezitig (Juli–September 1977), S. 39.

  52. 52

    Simona Isler: Zwischen Arbeit und Befreiung: Zur Haus- und Familienarbeitsdebatte der Neuen Frauenbewegung in der Schweiz 1968–1989, 1989 (Masterarbeit, Universität Bern 2011), S. 51.

  53. 53

    »Einblicke in die Gruppe ›Lohn für Hausarbeit‹« (o.V.), in: Frauezitig (Juli–September 1977), S. 39.