Der Anblick der Alpen weckt Gefühle. Zwischen Emotionen der Angst und der Entzückung oszillierend fanden sich Gelehrte, Dichter und Künstler in ihrer gemeinsamen Bewunderung für die »göttliche Schöpfung«.
Im Jahr 1671 durchquerte der englische Theologe Thomas Burnet (1635–1715) die Alpen und berichtete davon in seinem Werk Telluris Theoria Sacra (1680): Er bekundete Mühe, seine Gefühle bei der Betrachtung der Gebirgslandschaften dem Leser und der Leserin näher zu bringen. Es sei, als ob man in einer anderen Welt aufwachte. Beim Anblick dieser fremdartigen Landschaft, der Grösse der Felsen und der tiefen Abgründe müsse sich der Betrachter in einer verzauberten Welt wähnen. Die sinnlichen Eindrücke der Kälte, des Donnerns und der Blick durch neblige Wolkenschleier untermalten die Traumhaftigkeit des Anblicks. Wer bisher noch keine Vorstellung der Alpenlandschaft besass, dem schienen die Gebirge gleich den Ruinen untergegangener Zivilisationen aus einer gänzlich unbekannten Welt zu stammen. Es seien solche Erlebnisse, so Burnet, die den Geist mit grossen Gedanken und Gefühlen belebten und den Wissenschaftler zum Forschen bewegten. Nie zuvor hatte er Vergleichbares gesehen.1 Zum Zeitpunkt der Alpenüberquerung hatte Burnet sein theoretisches Werk zur Erdgeschichte – die Telluris Theoria Sacra – bereits begonnen. Der Anblick der Berge hatte bei ihm jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der sich auch in seiner erdgeschichtlichen Arbeit niederschlug.
Gefühle von Furcht und Ehrfurcht wurden unter dem Begriff der Erhabenheit als ästhetische Kategorie des späten 18. Jahrhunderts in der literaturwissenschaftlichen und kunsthistorischen Forschung ausführlich diskutiert.2 In der Wissenschaftsgeschichte wurden Gefühle bisher eher vernachlässigt. Emotionen eines Wissenschaftlers schienen im Rahmen einer Erzählung der »new science« keinen Platz zu haben und einer empirischen Naturgeschichtsschreibung des 18. Jahrhunderts zuwiderzulaufen. Doch sollten die Gefühle, denen die Naturforscher beim Anblick der Alpen ausgesetzt waren, weder als Überreste einer barocken Naturgeschichtsschreibung noch als Vorläufer einer romantischen Ästhetik, sondern als integraler Bestandteil frühneuzeitlicher Naturwissenschaft betrachtet werden. Insofern ist der Wandel der Alpenwahrnehmung auch weniger interessant als seine Ambivalenz: Gefühle der Ehrfurcht und Bewunderung waren zugleich Antrieb wie auch Endzweck wissenschaftlicher Forschung.
Eine Geschichte der Gefühle
Emotionen besitzen eine Geschichte. Die Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston hat gezeigt, dass die Gefühlslandschaften einer stetigen Bewegung unterworfen waren, gleich einer sich über die Jahrhunderte vollziehenden Verschiebung der Erdplatten. Daston geht davon aus, dass »die gefühlte Wesenheit einer Emotion zu einem bedeutenden Teil davon abhängt, innerhalb welchen Kontexts sie auftritt«.3 So habe sich die emotionale Bewertung der Neugier im Verlauf der Geschichte verändert, an Nähe und Distanz zu weiteren Gefühlen wie Ehrgeiz, Eifersucht, Neid oder Habgier gewonnen und wieder verloren. Im 18. Jahrhundert war der neugierige Blick eines Naturforschers ein wertvolles Gut. So beschrieb der englische Dichter Joseph Addison (1672–1719) den Naturgelehrten als einen »man of polite imagination«, dessen Vorstellungskraft sich der »generality of mankind« unterscheide und ihm eine Art von Besitz über das Gesehene verleihe. Selbst die rohesten und unkultiviertesten Teile der Natur dienten letztlich seinem Vergnügen.4
Die Alpen waren im frühen 18. Jahrhundert geheimnisvoll. Durch ihre Erforschung wurden die rohen und unkultivierten Berge in einen wertvollen Forschungsgegenstand verwandelt. In der sogenannten Physikotheologie, die über die Naturforschung die Existenz Gottes zu beweisen suchte, verbanden sich die Neugier und das Vergnügen des Gelehrten mit der Ehrfurcht. Angetrieben wurden die Physikotheologen von einem Verlangen, die in der Natur hinterlegten Geheimnisse zu lüften und so der unermesslichen Grösse Gottes ansichtig zu werden. Die für die Frühe Neuzeit spezifische Form der Neugier an den Alpen war geweckt. Der Blick auf die Alpen wurde aber auch jenseits physikotheologischer Argumentationsweisen von Gefühlen durchdrungen. So verbanden sich Abscheu und Angst, die ursprünglich in engem Zusammenhang mit der Erforschung der Gebirge standen, allmählich mit dieser Form der bewundernden Neugier.
Diese Tektonik der Gefühle widersprach dem empirischen Anspruch frühneuzeitlicher Naturforschung nicht, sie war Teil davon. Das Staunen und Bewundern galt in der Frühen Neuzeit als »Auslöser der Wissbegierde (curiosity)«, wie Daston schreibt.5 Die Neugier inspirierte den Geist, stimulierte die Sinne und führte zu einer »Dynamik selbst-disziplinierter Tätigkeit«.6 Der Gelehrte gab sich nicht mit der flüchtigen Betrachtung seines Objektes zufrieden. Die Neugier spornte ihn zur akribischen Beobachtung aller Einzelheiten und zur Untersuchung vermeintlich unbedeutender Erscheinungen an. Damit gewann die Neugier im 18. Jahrhundert eine neue Qualität und machte sie »zu solch einem unentbehrlichen Teil der militanten Empirik der Naturphilosophie des späten 17. Jahrhunderts«.7
Wahrnehmung der Alpen
Burnet versuchte seine Gefühle in eine Theorie der Erdgeschichte einzubetten. Seine Telluris Theoria Sacra erschien 1681 in Latein, 1684 in englischer und 1693 in deutscher Übersetzung. Damit löste er eine europaweite Debatte über die Entstehung der Gebirge aus. Er ging nämlich davon aus, dass die Erde ursprünglich als perfekte und glatte Kugelgestalt geschaffen war, die die Sintflut in einem »unschönen und baufälligen« Zustand verwandelte.8 Die Berge erschienen ihm unharmonisch, disproportional, unvernünftig; er erkannte nicht einen Schatten der Schönheit in ihnen.9 Seine Faszination der Gebirge war mit einer Abscheu verbunden, die er entstehungsgeschichtlich begründete. Burnets Theorie zur Erdentstehung stiess auch bei seinen Kritikern auf offene Ohren und weckte das Interesse an der Erforschung der Alpen.
Das Anliegen der Physikotheologen, die Allmacht Gottes durch die Naturwissenschaft zu beweisen, war jedoch mit Burnets negativem Bild der Berge kaum vereinbar. Sie stellten vielmehr die Nützlichkeit der Berge ins Zentrum ihrer Überlegungen.10 Während Burnet die Alpen als Schandfleck bezeichnete, entdeckte der Zürcher Naturgelehrte Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733) auf seinen Alpenreisen die Schönheit der Berge. Wirkten die waghalsigen Felsformationen, die eisigen Bergspitzen mit ihren steilen Hängen auf den ersten Blick wie eine unfruchtbare Wüste, so erwiesen sich die Berge bei genauerer Betrachtung als Quelle grosser Flüsse, als Wasserspeicher und Schutzmauern vor Wind und Wetter. Im Gegensatz zu Burnet bezeichnete Scheuchzer die »runde / ebene / mit Wasser rings bedekte Kugel« als gestaltlos und öde. Erst Berge, Täler, Höhlen, Spalten und Risse machten für Scheuchzer die Erde bewohnbar.11 Er ging davon aus, dass Gott die Gebirge zum allgemeinen Nutzen der Menschen erschaffen habe. Die wilden und steilen Felsen, tiefen Höhlen, der ewige Schnee inmitten des heissesten Sommers seien letztlich nichts anderes als ein »Schauplatz der unentlichen Macht / Weissheit und Güte GOTTES« – Relikte einer Machtdemonstration, die ein Liebhaber der Antike »mit gröster Lust« betrachten müsse.12
Bei allen Unterschieden waren sich Burnet und Scheuchzer darin einig, dass die Entstehung der Alpen auf das Wirken Gottes zur Zeit der Sintflut zurückzuführen sei. Beide verglichen die Alpen mit antiken Ruinen.13 Als sich monumental auftürmende, durcheinander geworfene und dem Zerfall unterworfene Steinhaufen prägten sie auch die Ästhetik der Landschaftsmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts. So zeichnete der Winterthurer Maler Felix Meyer (1653–1713) neben den berühmten Darstellungen der Alpen auch eine Ruinenlandschaft, in der sich die zerstörten Denkmäler vergangener Zeiten vor einem hügeligen Hintergrund emportürmen. Waren die Ruinen Zeugen untergegangener Zivilisationen, so erinnerten die Berge an die paradiesische Schöpfung.14 Zwischen den Bergtrümmern entdeckte selbst Burnet den Abglanz und die Grösse der göttlichen Schöpfung. In dieser Betrachtung – so schreibt der Literaturhistoriker Carsten Zelle – verschränkten sich bereits »die Affekte Bewunderung und Schrecken zur eigentümlichen Doppelempfindung des Erhabenen«.15
Die Geschichte der Alpenwahrnehmung wird meistens als eine des Wandels beschrieben. Wurden die Gebirge einst als Orte des Schreckens wahrgenommen, so die gängige Erzählung, galten sie im 18. Jahrhundert als erhaben.16 Die »geistige und symbolische Aneignung« der Alpen erfolgte, wie etwa der Historiker François Walter schreibt, »in mehreren Schüben«.17 Bereits in der Renaissance änderte sich die Wahrnehmung der Gebirge. So zeichnete auch Conrad Gessner 1541 ein positives Bild der Alpen.18 Im 17. Jahrhundert, so geht das Standardnarrativ weiter, habe das Interesse an den Alpen abgenommen, wurde jedoch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wiederbelebt. Scheuchzer galt als »der bedeutendste Entdecker der Schönheit der Alpen«.19 Die wissenschaftliche Erforschung der Alpen habe schliesslich zu deren Entmythisierung geführt, während die Erhabenheit der Berge in die Kunst und die Literatur der Romantik Einzug hielt.20 Es ist allerdings davon auszugehen, dass es sich bei dem eben beschriebenen Wandel nicht um einen Ablösungsprozess handelte, in dem ein negatives Alpenbild durch ein positives ersetzt wurde. Während Gessner bereits im 16. Jahrhundert die Vorzüge der Alpen betont hatte, klagte der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) im späten 18. Jahrhundert auf seiner Wanderung, die Gletscher böten nichts Interessantes. Zwar liesse sich der Anblick der Alpen als eine neue Art des Sehens begreifen. Diese biete dem Geist jedoch keine Beschäftigung: »wer eine breite, bergabgehende, kothige Strasse, in der der Schnee angefangen hat, zu schmelzen, gesehen hat, kann sich von der Ansicht des untern Teils der Gletscher [...] einen ziemlichen Begriff machen und zugleich gestehen, dass dieser Anblick weder Grosses noch Liebliches hat.«21 Gefühle der Bewunderung, der Angst und der Abscheu wurden im Prozess des Wahrnehmungswandels jeweils neu verhandelt und mit neuen Erkenntnissen in Einklang gebracht.
Die Tektonik der Gefühle widersprach dem empirischen Anspruch frühneuzeitlicher Naturforschung nicht, sie war Teil davon.
Die Gefühle der Gelehrten
War die bewundernde Neugier der Gelehrten im 18. Jahrhundert mit Gefühlen der Angst und der Abscheu verbunden, so unterschied sie sich – wie es das Beispiel Scheuchzer verdeutlicht – auch von der Bewunderung einfacher Alpenreisender und Alpenbewohner*innen. So bezeichnete er beispielsweise den Glauben der lokalen Bevölkerung, dass die Gletscher jeweils sieben Jahre zunehmen und die nächsten sieben wieder abnehmen würden, als gänzlich unbegründet: »Diß alles sehen die Aelpler mit einer einfaltigen Bewunderung« – einer Bewunderung, die mit Abgötterei vergleichbar sei. Sie entstehe, wenn die Ursachen eines aussergewöhnlichen Phänomens nicht bekannt seien. Der Gelehrte hingegen betrachte die Gletscher und Eisberge »mit offenen / das ist / von dem Glantz der Natur-Wissenschaft beleuchteten Augen.«22 Gefühle der Bewunderung und der Neugier standen nicht nur im Einklang mit der frühneuzeitlichen Wissenschaft, sie wurden geradezu zum Inbegriff der Gelehrsamkeit. So distanzierte sich Scheuchzer von der einfältigen Bewunderung, um mit der Attitüde eines Gelehrten die Entstehung der Gletscherspalten zu erläutern.
Die Erforschung der Alpen erfolgte mit den wissenschaftlichen Begriffen und mit dem wissenschaftlichen Instrumentarium der Zeit. Die Alpen seien der ideale Ort, so schrieb Scheuchzer, um neue Entdeckungen zu machen und Experimente durchzuführen. Dort gäbe es viele Wunder, viele Kräuter, Wasser und Tiere zu erforschen. Der Naturforscher könne allerlei physikalische und mathematische Experimente zur Untersuchung der Beschaffenheit der Winde, der Luft, des Wassers, der Wärme, der Kälte oder des Lichts anstellen. Der Gelehrte zeichne sich dadurch aus, dass er zwischen der Angst, dem Staunen und der wissenschaftlichen Untersuchung eines Phänomens unterscheiden könne. Seine Gefühle stellte Scheuchzer in den Dienst der Forschung; seine sinnlichen Erfahrungen wusste er als wissenschaftliche Argumente zu nutzen. In Bezug auf Thomas Burnet bemerkte Carsten Zelle, dass die »Interferenz von Sinnlichkeit und Reflexion [...] eine wichtige gedankliche Voraussetzung für das gemischte Gefühl des angenehmen Grauens« markiere.23
Scheuchzer wusste sich als Gelehrter zu inszenieren und er war sich auch der Wirkung der Gefühle des Schreckens und Bewunderns bewusst. Die ästhetische Dimension des Erhabenen war in der Naturgeschichtsschreibung des 18. Jahrhunderts bereits angelegt. Auf einer seiner Bergreisen durch das Glarnerland beschrieb er die sich über eine tiefe Schlucht wölbende Pantenbrücke. Kein Landschaftsmaler werde es bereuen, diesen Ort zu besuchen, so der Naturforscher. Scheuchzer selbst hatte mehrere Zeichnungen erstellt, die Johann Melchior Füssli (1677–1736) vermutlich als Vorlagen seines Kupferstichs dienten. Während zwei einfach gekleidete Personen eine Kuh über die Brücke treiben, beobachten zwei im unteren Bildrand abgebildete Herren die Szene aus sicherer Distanz.24 Der Schweizer Maler Johann Jakob Meyer (1787–1858) folgte Scheuchzer und erstellte ebenfalls eine Skizze der Pantenbrücke. Anstelle der gelehrt erscheinenden Figuren setzte er jedoch einen Maler ins Bild. Der Gelehrte und der Maler waren in dieser Darstellung des Erhabenen durchaus austauschbar.
Von Gefahren und Nutzen der Berge
Waren für Scheuchzer die Berge wunderbar, so waren sie doch auch voller Gefahren. Er schrieb von der »Lust« und »Nutzbarkeit« der Alpen, aber auch von den Gefahren durch Schnee und Eis, von Kälte, Felsstürzen und engen Wegen. Nicht selten fielen die Bergreisenden in Gletscherspalten oder wurden von Lawinen überrollt. Akribisch sammelte er die Berichte über solche Unglücksfälle.25 Das »Paradoxum Physicum« – der Nutzen vermeintlich schädlicher Naturphänomene – bildete die physikotheologische Grundlage einer Ästhetik der Erhabenheit, die in der Gefahr auch die Quelle der Lust entdeckte.26 Gefahren und Nutzen waren zwei Seiten derselben Medaille. Die einst als karge Steinwüste verrufenen Alpen waren für Scheuchzer Ursprung aller Fruchtbarkeit des schweizerischen Landes. Schnee und Gletscher waren nicht nur schädlich. Das Gletscherwasser sei das beste Trinkwasser, eine Ansicht, die Scheuchzer wissenschaftlich zu begründen suchte.27 Der Schnee fand in der Arzneikunst Verwendung. Er diene den Pflanzen zur Nahrung und sorge dafür, dass die Erde unter der Schneedecke keine Wärme verliere.
Der Anblick der Berge war Auslöser einer Kettenreaktion, die die Wahrnehmung der Sinne, die Bewegungen des Gemüts und den Verstand miteinander verband.
Insbesondere die Gletscher spiegelten Gefühle der Angst und der Ehrfurcht. Sie seien, wie Scheuchzer schrieb, »eines der vornehmsten Naturwunderen«. Sie verdienten es, genau beschrieben zu werden.28 Alpenreisende, Wissenschaftler und Künstler waren gleichermassen von ihnen überwältigt. Auf die Gefahren der im 17. Jahrhundert vorrückenden Gletscher hatte Matthäus Merian (1593–1650) bereits 1642 in seiner Topographia Helvetiae, Rhaetiae, et Valesiae hingewiesen. Krachend und donnernd schiebe der Gletscher Grund und Boden, Felsen, Bäume und ganze Häuser vor sich her und verwandle die einst satten Wiesen in einen »rauhen wüsten Berg«. Merian verglich die Zerstörungswut des Gletschers mit den Eruptionen des Ätna oder des Vesuv. Der Berner Maler und Kartograf Joseph Plepp illustrierte 1642 dieses Naturwunder, Maler wie Felix Meyer oder Caspar Wolf folgten.29
Die Mühen und Gefahren, denen der Gelehrte auf seinen Bergreisen begegnete, wurden durch die Betrachtung der Schöpfung kompensiert. So bemerkte Scheuchzer, dass erst nach einem beschwerlichen Aufstieg die wahre Schönheit der Alpen hervortreten könne. Der Aufstieg werde wiederum durch die schönen Aussichten, die Augen und Gemüter belustigten, erleichtert.30 Die Kombination der Gefühle von Angst, Schrecken und Vergnügen war jedoch keine Erfindung des 18. Jahrhunderts. Schon Conrad Gessner hatte 1555 die aus der Gefahr resultierenden Gefühle als Genuss beschrieben: »Im nachhinein ist es angenehm, an die Anstrengungen und Gefahren zu denken. Es freut einen, diese im Geist von neuem zu betrachten und seinen Freunden zu erzählen.«31
Erhabene Naturforschung
Dichter und Gelehrte beschrieben Gefühle der Erhabenheit, noch bevor der Schriftsteller Edmund Burke seine berühmte Philosophische Untersuchung über den Ursprung unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen 1757 veröffentlichte.32 So kannte auch der englische Dramatiker John Dennis (1657–1734), der mit dem Begriff des »delightful horror« den Erhabenheitsbegriff prägen sollte, die erdgeschichtlichen Debatten seiner Zeit. Dennis hatte die Alpen 1688 auf seiner Grand Tour überschritten. In tagebuchartigen Einträgen berichtete er von der ungewöhnlichen Grösse der Felsen, von gefährlichen Abgründen und einem reissenden Bach – ein Anblick, der ihm vollkommen neu und wunderbar erschien.33 Auf dem Hochplateau des Mont Cenis ergänzte Dennis seine Alpenbeschreibung durch eine Reflexion über den Ursprung der Berge. Unabhängig davon, ob man Burnets Thesen nun zustimme oder nicht, müsse es einem beim Anblick der Berge unweigerlich die Sprache verschlagen, so Dennis. Es sei unmöglich, jemandem dasjenige zu beschreiben, »that is inaccessible almost to the sight, and wearies the very Eye to Climb it.«34 Im Begriff des »delightful horror« verknüpfte Dennis die Gefühle von Schrecken und Lust: »The sense of all this produc’d different motions in me, viz. a delightful Horrour, a terrible Joy, and at the same time, that I was infinitely pleas’d I trembled.«35
Mit dieser Empfindung war Dennis nicht alleine. 1699 überschritt Joseph Addison auf seiner Grand Tour die Alpen. Im englischen Magazin Tatler veröffentlichte er rund zehn Jahre später einen Artikel, in dem die Alpen als Traum eines Spaziergängers erscheinen. Inmitten der Gebirge entdeckte der Wanderer eine paradiesische Landschaft, eine noch nie gesehene Farbenvielfalt, das satteste Grün, die schillerndsten Bäche und das hellste Licht.36 Diese Beschreibung kann auch als Erfahrungsbericht seiner Reise gelesen werden. Er hatte die Alpenlandschaft mit eigenen Augen gesehen. Ein solch mächtiger Anblick, schrieb Addison später, könne einen Menschen nicht kalt lassen.37
In der mehrteiligen Abhandlung über die Pleasures of the Imagination, die er zwischen 1712 und 1714 veröffentlichte, versuchte Addison die Psychologie der Gefühle bei der Betrachtung der Alpen in eine ästhetische Theorie zu integrieren. Der Mensch empfinde natürlicherweise Freude beim Anblick grosser, ungewöhnlicher und schöner Dinge. Schreckliche und furchterregende Dinge bereiteten gemischte Gefühle: »a mixture of delight in the very Disgust it gives us«.38 Insbesondere das Grosse hinterlasse einen starken Eindruck, der die Gefühle der Angst und der Abscheu in den Hintergrund rückte. Bei dieser Art der Gemütsbewegung, die aus der Grösse des Betrachteten entstehe, ginge es nicht in erster Linie um die Neuheit oder Schönheit der Aussicht, sondern um »that rude kind of Magnificence which appears in many of these stupendous Works of Nature«.39
Grösse definierte Addison über die Weite einer Erscheinung. Darunter zählte er den Anblick einer Wüste oder des Meeres, aber auch Gebirgsketten, hohe Felsen und tiefe Schluchten. Die Weite der Gebirgslandschaften übersteige das menschliche Fassungsvermögen. Auch Künstler experimentierten mit neuen Formaten: So entstanden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Zuge der Alpenforschung die ersten Panoramabilder.40 1792 erstellte der Zürcher Naturforscher Hans Conrad Escher von der Linth (1767–1823) im Gotthardmassiv das erste Vollrundpanorama; zahlreiche Panoramastreifen folgten. Der Zeichner Marc Théodore Bourrit (1739–1819) wiederum hatte 1776 im Auftrag des Genfer Naturforschers Horace-Bénédict de Saussures (1714–1799) die Aussicht, die sich ihm vom Gipfel des Mont Buet aus bot, als eine Rundumansicht dargestellt.
Die Fantasie werde insbesondere durch Dinge angeregt, die den Rahmen der Vorstellungskraft sprengten. Beim Anblick grenzenlos erscheinender Gebirgslandschaften fühle der Betrachter eine angenehme Ruhe in sich, ein stilles Staunen der Seele. Der Blick verliere sich in der Vielfalt der dargebotenen Objekte und berühre den Geist in gleichem Masse, wie die Unendlichkeit den Verstand zum Nachdenken bewege. Die Ursache des bei Betrachtung grosser Dinge empfundenen Vergnügens, schreibt Addison, sei beim göttlichen Ursprung der menschlichen Seele zu suchen. Gott habe die Seele derart erschaffen, dass nur er selbst Quelle wahren Glücks sein könne. Der Mensch müsse demzufolge bei der Betrachtung der göttlichen Natur Glück empfinden. Jede neue Idee sei mit dieser Art der Bewunderung verbunden, die die Mühen und Gefahren zur Erlangung dieses Wissens vergessen machte und zu weiteren Erkundungen antrieb.41 Addisons Überlegungen lassen sich mühelos auf die Naturgeschichtsschreibung des 18. Jahrhunderts übertragen. Die Grösse und Weite der Gebirgslandschaften weckten die Neugier der Naturgelehrten.
Sinnliche Erforschung der Alpen
Der Anblick der Berge war Auslöser einer Kettenreaktion, die die Wahrnehmung der Sinne, die Bewegungen des Gemüts und den Verstand miteinander verband. Für Addison war die über Sinneseindrücke befeuerte Vorstellungskraft ein Weg zur Erkenntnis, die seine Wirkung unabhängig vom Verstand entfalten konnte. Die Naturphilosophie steigere die Bewunderung für die göttliche Schöpfung und vergrössere das über Augen und Seele wahrgenommene Vergnügen.42 Der Zugang zur Gefühlswelt der Gelehrten erfolgte primär über die äusseren Sinne wie den Sehsinn, den Gehörsinn oder den Tastsinn. Bereits Gessner hatte die Alpen mit allen Sinnen erforscht: Ausführlich beschrieb er die Vorteile der Alpenbesteigung für den Tastsinn, den Gesichtssinn, das Gehör, den Geruchs- und den Geschmackssinn.43 Auf den Bergfahrten erfahre der Reisende »allerhöchster Genuss und angenehmste Erquickung der Sinne«. Ein mittelmässig begabter und vernünftig erzogener Mensch müsse die Natur und deren Vielfalt, wie sie sich insbesondere in den Alpen offenbare, notwendigerweise bewundern. In dieser Bewunderung vereinige sich der geistige Genuss mit dem Genuss der Sinne. Wo könne man eine erhabenere Art des Vergnügens finden?44
In den Alpen gab es vieles zu sehen, zu hören und zu riechen. Mit einem Verweis auf Gessners Beschreibung verarbeitete auch Scheuchzer die verschiedenen Eindrücke: »Wer wollte über diss erzehlen alle die Lustbarkeiten / welche alle innerlichen und äusserlichen Sinne auf- und von den Bergen haben?«45 Der Sehsinn werde durch die abwechslungsreiche Landschaft – durch die Betrachtung der Gestalt, Höhe und Grösse der Felsen, die Weite der Aussicht auf umliegende Täler, Wälder, Flüsse, Bäche, Matten und grünblaue Gletscher – beglückt. Weidendes Vieh, hüpfende Geissen, springende Gämsen und fliegende Vögel boten allerlei Unterhaltung. Die liebliche Bergmusik der Sennen und Hirten, das Gezwitscher der Vögel und das Pfeiffen der Murmeltiere belustigten das Gehör, während vielfarbige Kräuter und Blumen einen wohlriechenden Duft verbreiteten. Doch vermochten die Alpen auch einen inneren Sinn zu berühren. Es sei die leise Ahnung göttlicher Grösse, schrieb Scheuchzer, die die äusseren Sinne nicht zu fassen vermochten. Beim Anblick der Berge »zeiget sich so zu reden ein kleiner Schatten einer Unendlichkeit / dessen Grösse unsere ausseren und inneren Sinne überall anfüllet.«46 Auch Thomas Burnet wurde von der Grösse der Alpen bewegt: »whatsoever hath but the shadow and appearance of INFINITE, as all things have that are too big for our comprehension, they fill and overbear the mind with their excess, and cast it into a pleasing kind of stupor and admiration.«47 Und so war es auch der eindrucksvolle Anblick der Alpen, der Burnet dazu bewegte, die Gebirge zu erforschen und eine Lawine von Fragen über die Entstehung der Welt loszutreten:
»There is nothing doth more awaken our thoughts, or excite our minds to inquire into the causes of such things, than the actual view of them; as I have had experience myself, when it was my fortune to cross the Alps and Apennine mountains; for the sight of those wild, vast, and indigested heaps of stones and earth did so deeply strike my fancy, that I was not easy till I could give myself some tolerable account how that confusion came in nature.«48
Es ist die Art grenzenloser Grösse, die für Addison die menschliche Vorstellungskraft übersteige und zum weiteren Nachdenken anrege.49 Der Anblick der Alpen weckte Gefühle, die nicht nur die Kunst und Literatur des 18. Jahrhunderts durchdrangen, sondern auch die Naturforschung in ihrem Kern berührten. Thomas Burnet und Johann Jakob Scheuchzer nahmen beide ihre Emotionen zum Anlass, hohe Berge zu erkunden und den allmächtigen Schöpfer zu loben. So unterschiedlich ihre Interpretationen der Alpen auch ausfielen, so ist ihnen doch gemeinsam, dass sie der Anblick der höchsten Eisberge nicht kalt liess.
Silvia Flubacher wurde 2015 mit einer Arbeit zur frühneuzeitlichen Naturgeschichtsschreibung und zu Vorstellungen einer Ordnung der Tiere an der Universität Basel promoviert.
Abb. 1: Felix Meyer, Antike Ruinenlandschaft, 1700, SIK-ISEA Zürich.
Abb. 2: Johann Melchior Füssli, Banten-Brvck, in: Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlandes, Bd. 3 (1708).
Abb. 3: Caspar Wolf, Der Untere Grindelwaldgletscher mit Lütschine und dem Mettenberg, 1774, Kunst Museum Winterthur.
Abb. 4: Hans Conrad Escher von der Linth, Der Morteratschgletscher, 1793, Zentralbibliothek Zürich.
Abb. 5: Marc-Théodore Bourrit, Vue circulaire des montagnes à partir du sommet du Glacier de Buet, in: Horace-Bénédict de Saussure: Voyages dans les Alpes, Bd. 1 (1779), eine Seite nach S. 512.
Abb. 6: Hans Conrad Escher von der Linth, Lauteraargletscher Ansicht, 1806, ETH-Bibliothek Zürich, Graphische Sammlung / HCE A XI 207 / Public Domain Mark 1.0.
- 1
Thomas Burnet: The Sacred Theory of the Earth, Bd. 1, London: Printed for J. Hooke, at the Flower-de-Luce against Saint Dunstan’s-Church in Fleet-street (1722), S. 191.
- 2
Vgl. Carsten Zelle: Angenehmes Grauen: Literaturhistorische Beiträge zur Ästhetik des Schrecklichen im achtzehnten Jahrhundert, Hamburg: Felix Meiner (1987); Majorie Hope Nicolson: Mountain Gloom and Mountain Glory, Seattle: University of Washington Press (1997); Philip Shaw: The Sublime, London: Routledge (2006).
- 3
Vgl. Lorraine Daston: »Neugierde als Empfindung und Epistemologie in der frühmodernen Wissenschaft«, in: Andreas Grote (Hg.): Macrocosmos in Microcosmo: Die Welt in der Stube: Zur Geschichte des Sammelns 1450 bis 1800, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (1994), S. 35–59, hier S. 37.
- 4
»A man of polite imagination is let into a great many pleasures, that the vulgar are not capable of receiving. [...] It gives him, indeed, a kind of property in everything he sees, and makes the most rude, uncultivated parts of nature administer to his pleasures: so that he looks upon the world, as it were in another light, and discovers in it a multitude of charms, that conceal themselves from the generality of mankind.« Joseph Addison: [21. Juni 1712, The Spectator 411], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben.
- 5
Lorraine Daston: »Neugierde als Empfindung und Epistemologie in der frühmodernen Wissenschaft«, in: Andreas Grote (Hg.): Macrocosmos in Microcosmo: Die Welt in der Stube. Zur Geschichte des Sammelns 1450 bis 1800, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (1994), S. 35–59, hier S. 45.
- 6
Lorraine Daston: »Neugierde als Empfindung und Epistemologie in der frühmodernen Wissenschaft«, in: Andreas Grote (Hg.): Macrocosmos in Microcosmo: Die Welt in der Stube. Zur Geschichte des Sammelns 1450 bis 1800, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (1994), S. 35–59, hier S. 41.
- 7
Lorraine Daston: »Neugierde als Empfindung und Epistemologie in der frühmodernen Wissenschaft«, in: Andreas Grote (Hg.): Macrocosmos in Microcosmo: Die Welt in der Stube. Zur Geschichte des Sammelns 1450 bis 1800, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (1994), S. 35–59, hier S. 50.
- 8
Thomas Burnet: Theoria sacra telluris: das ist Heiliger Entwurff oder biblische Betrachtung des Erdreichs [...], Hamburg: Gottfried Liebernickel (1698), S. 286.
- 9
Thomas Burnet: Theoria sacra telluris: das ist Heiliger Entwurff oder biblische Betrachtung des Erdreichs [...], Hamburg: Gottfried Liebernickel (1698), S. 74.
- 10
Carsten Zelle: Angenehmes Grauen: Literaturhistorische Beiträge zur Ästhetik des Schrecklichen im achtzehnten Jahrhundert, Hamburg: Felix Meiner (1987), S. 84.
- 11
Johann Jakob Scheuchzer: Helvetiae stoicheiographia, orographia et oreographia oder Beschreibung der Elementen, Grenzen und Bergen des Schweitzerlands (Helvetiae historia naturalis oder Natur-Histori des Schweitzerland, Bd. 1), Zürich: In der Bodmerischen Truckerey (1716), S. 109.
- 12
Johann Jakob Scheuchzer: Helvetiae stoicheiographia, orographia et oreographia oder Beschreibung der Elementen, Grenzen und Bergen des Schweitzerlands (Helvetiae historia naturalis oder Natur-Histori des Schweitzerland, Bd. 1), Zürich: In der Bodmerischen Truckerey (1716), S. 100.
- 13
Thomas Burnet: Theoria sacra telluris: das ist Heiliger Entwurff oder biblische Betrachtung des Erdreichs [...], Hamburg: Gottfried Liebernickel (1698), S. 71.
- 14
Zur Beschreibung der Berge als Ruinen vgl. u.a. Paul White: »Darwin, Concepción, and the Geological Sublime«, in: Science in Context 25/1 (2012), S. 49–71, hier S. 57.
- 15
Thomas Burnet: Theoria sacra telluris: das ist Heiliger Entwurff oder biblische Betrachtung des Erdreichs [...], Hamburg: Gottfried Liebernickel (1698), S. 84.
- 16
Zum Wandel von einer negativen zur positiven Sicht der wilden Natur vgl. u.a. Ruth Groh, Dieter Groh: »Von den schrecklichen zu den erhabenen Bergen: Zur Entstehung ästhetischer Naturerfahrung«, in: Ruth Groh, Diether Groh (Hg.): Weltbild und Naturaneignung: Zur Kulturgeschichte der Natur, Bd. 1, Frankfurt am Main: Suhrkamp (1991), S. 92–149; Majorie Hope Nicolson: Mountain Gloom and Mountain Glory, Seattle: University of Washington Press (1997).
- 17
François Walter: »Alpen«, in: Historisches Lexikon der Schweiz, https://beta.hls-dhs-dss.ch/Articles/008569/ (17.07.2013).
- 18
Siehe Konrad Gessner: »Beschreibung des Mons Fractus durch Konrad Gessner«, übers. von Beat Deubelbeiss, in: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern 32 (1991), S. 34–53.
- 19
Hanspeter Marti: »Scheuchzer, Johann Jakob«, in: Historisches Lexikon der Schweiz, http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14622.php (25.11.2010).
- 20
François Walter: »Alpen«, in: Historisches Lexikon der Schweiz, https://beta.hls-dhs-dss.ch/Articles/008569/ (17.07.2013). Diese Periodisierung wurde zuweilen relativiert. So sieht Schramm die Anfänge moderner Alpenwahrnehmung im 17. Jahrhundert. Manuel Schramm: »Die Entstehung der modernen Landschaftswahrnehmung (1580–1730)«, in: Historische Zeitschrift 287/1 (2009), S. 37–59, hier S. 37. Vgl. dazu auch Jon Mathieu: »Alpenwahrnehmung: Probleme der historischen Periodisierung«, in: Die Alpen! Zur europäischen Wahrnehmungsgeschichte seit der Renaissance, Bern: Peter Lang (2005), S. 53–72.
- 21
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: »Reisetagebuch Hegel’s durch die Berner Oberalpen«, in: Karl Rosenkranz (Hg.): Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Leben, Berlin: Duncker und Humblot (1844), S. 475.
- 22
Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 3, Zürich: In Verlegung des Authoris (1708), S. 108.
- 23
Carsten Zelle: Angenehmes Grauen: Literaturhistorische Beiträge zur Ästhetik des Schrecklichen im achtzehnten Jahrhundert, Hamburg: Felix Meiner (1987), S. 84.
- 24
Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 3, Zürich: In Verlegung des Authoris (1708), S. 27.
- 25
Vgl. Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 1, Zürich: In Verlegung des Authoris (1706): »Von Gefahr und Schaden / so denen Bergreisenden aufstosset vom Schnee / und Eis / und wie dem zu begegnen«; S. 69ff., »Von abstürzung der Felsensteinen / und enge der Wegen / so den Reisenden auch beschwerlich seyn«; S. 77ff. und »Historische Erzehlung alles Schadens / den die Lauwinen in helvetischen Landen bis dahin verursachet«, S. 156ff.
- 26
Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 3, Zürich: In Verlegung des Authoris (1708), S. 28. Die Vorzüge des kalten Gletscherwassers, das nach damaliger gelehrter Auffassung als gefährlich galt, bezeichnete Scheuchzer ebenfalls als ein »Paradoxo Physico«. Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 3, Zürich: In Verlegung des Authoris (1708), S. 113.
- 27
Vgl. Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 3, Zürich: In Verlegung des Authoris (1708), S. 103, 112.
- 28
Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 3, Zürich: In Verlegung des Authoris (1708), S. 106.
- 29
Matthäus Merian: Topographia Helvetiae, Rhaetiae, et Valesiae [...], Frankfurt am Main: Merian‘s Erben (1654), S. 31f.
- 30
Vgl. Johann Jakob Scheuchzer: Helvetiae stoicheiographia, orographia et oreographia oder Beschreibung der Elementen, Grenzen und Bergen des Schweitzerlands (Helvetiae historia naturalis oder Natur-Histori des Schweitzerland, Bd. 1), Zürich: In der Bodmerischen Truckerey (1716), S. 99. Vgl. auch Johann Jakob Scheuchzer: Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, Bd. 3, Zürich: In Verlegung des Authoris (1708), S. 27, 92.
- 31
Konrad Gessner: »Beschreibung des Mons Fractus durch Konrad Gessner«, übers. von Beat Deubelbeiss, in: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern 32 (1991), S. 42.
- 32
Edmund Burke: A Philosophical Enquiry into the Origin of our Ideas of the Sublime and Beautiful, London: R. and J. Dodsley (1757). Der Ursprung der Gefühle von Schrecken und Glück seien demnach im Überlebenswillen zu finden. Gewaltige Gewitter, stürmische See, Erdbeben und Vulkanausbrüche lösten Gefühle der Erhabenheit aus. Die Gefühle des Glücks wurden wiederum dem Wissen zugeschrieben, der Gefahr gerade noch entkommen zu sein. Vgl. Paul White: »Darwin, Concepción, and the Geological Sublime«, in: Science in Context 25/1 (2012), S. 56.
- 33
John Dennis: »21. Oktober 1688«, in: John Dennis: The Critical Works of John Dennis, Bd. 2, Baltimore: The Johns Hopkins Press (1943), S. 380–382, hier S. 380.
- 34
John Dennis: »24. Oktober 1688«, in: John Dennis: The Critical Works of John Dennis, Bd. 2, Baltimore: The Johns Hopkins Press (1943), S. 380–382, hier S. 381.
- 35
John Dennis: »25. Oktober 1688«, in: John Dennis: The Critical Works of John Dennis, Bd. 2, Baltimore: The Johns Hopkins Press (1943), S. 380–382, hier S. 380.
- 36
Vgl. Joseph Addison: [20. April 1710], in: Tatler 161 (1710). Vgl. Patrick Stoffel: Die Alpen: Wo die Natur zur Vernunft kam, Göttingen: Wallstein (2018), S. 96. Zur Interpretation des Traumes vgl. Ana-Stanca Tabarasi: Der Landschaftsgarten als Lebensmodell: Zur Symbolik der »Gartenrevolution« in Europa, Würzburg: Königshausen & Neumann (2007), S. 87.
- 37
Joseph Addison: [24. Juni 1712, The Spectator 413], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben.
- 38
Joseph Addison: [23. Juni 1712, The Spectator 412], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben.
- 39
Joseph Addison: [23. Juni 1712, The Spectator 412], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben.
- 40
Vgl. Sylvain Malfroy: »Panorama«, in: Historisches Lexikon der Schweiz, https://beta.hls-dhs-dss.ch/Articles/041725/ (19.11.2009).
- 41
»[…] for every new Idea brings such a Pleasure along with it, as rewards any Pains we have taken in its Acquisition, and consequently serves as a Motive to put us upon fresh Discoveries.« Joseph Addison: [24. Juni 1712, The Spectator 413], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben.
- 42
»Natural Philosophy quickens this Taste of the Creation, and renders it not only pleasing to the Imagination, but to the Understanding. […] It heightens the Pleasures of the Eye, and raises such a rational Admiration in the Soul as is little inferior to Devotion.« Joseph Addison: [31. Mai 1712, The Spectator 393], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben. Die Lust der Vorstellungskraft übertreffe jene der Sinne, nicht jedoch jene des Verstandes, vgl. Joseph Addison: [21. Juni 1712, The Spectator 411], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben.
- 43
Vgl. Konrad Gessner: »Beschreibung des Mons Fractus durch Konrad Gessner«, übers. von Beat Deubelbeiss, in: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern 32 (1991), S. 39f.
- 44
Konrad Gessner: »Beschreibung des Mons Fractus durch Konrad Gessner«, übers. von Beat Deubelbeiss, in: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern 32 (1991), S. 41.
- 45
Johann Jakob Scheuchzer: Helvetiae stoicheiographia, orographia et oreographia oder Beschreibung der Elementen, Grenzen und Bergen des Schweitzerlands (Helvetiae historia naturalis oder Natur-Histori des Schweitzerland, Bd. 1), Zürich: In der Bodmerischen Truckerey (1716), S. 152.
- 46
Johann Jakob Scheuchzer: Helvetiae stoicheiographia, orographia et oreographia oder Beschreibung der Elementen, Grenzen und Bergen des Schweitzerlands (Helvetiae historia naturalis oder Natur-Histori des Schweitzerland, Bd. 1), Zürich: In der Bodmerischen Truckerey (1716), S. 13.
- 47
Thomas Burnet: The Sacred Theory of the Earth, Bd. 1, London: Printed for J. Hooke, at the Flower-de-Luce against Saint Dunstan’s-Church in Fleet-street (1722), S. 158.
- 48
Thomas Burnet: The Sacred Theory of the Earth, Bd. 1, London: Printed for J. Hooke, at the Flower-de-Luce against Saint Dunstan’s-Church in Fleet-street (1722), S. 189f.
- 49
Siehe Joseph Addison: [21. Juni 1712, The Spectator 411]], in: Henry Morley (Hg.): The Spectator in Three Volumes, Bd. 2, London: George Routledge and Sons (1891), ohne Seitenangaben.