Die Cloud an der Bahnhofstrasse – eine Einleitung
Seit den 1980er-Jahren geistert das Zukunftsversprechen einer New Economy durch Hochglanzmagazine und die global agierende, mit Börsenkapital ausgestattete Startup-Szene. Ausgehend von Fallstudien zur Schweiz begibt sich Æther #4 auf die Suche nach historischen Spuren dieser jüngsten ökonomischen Umwälzungen – und blickt hinter die glatten Oberflächen der Digitalwirtschaft.
Zukunftstraum Technopark: Zürich und die Deindustrialisierung
47'000 Quadratmeter im ehemaligen Industriequartier: Die Geschichte des Technoparks steht paradigmatisch für die Wirtschaftsgeschichte der Stadt Zürich in den 1980er- und 1990er-Jahren. Sie handelt von Deindustrialisierung und Krisenerfahrung, von der digitalen Transformation und einer sich wandelnden Urbanität.
Draht in die Zukunft: Ein Glasfasernetz für die Schweiz
Ende der 1970er-Jahre begannen die schweizerischen Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe (PTT) mit dem Aufbau eines Glasfasernetzes. Forciert wurde ein technonationalistisches Zukunftsprojekt: Die neuen Übertragungsmöglichkeiten und damit verbundene Dienste wie Videotex versprachen eine Revolution in der Telekommunikation und eine Chance für die nationale Wirtschaft.
Familienkultur im Grossunternehmen: »Swissness« bei IBM
New York im Dezember 1972: Frank T. Cary wird vom Corporate Management Office zum Verwaltungspräsidenten gewählt. Gleichzeitig arbeitet Frau Heib im Hirschgässlein 11 in Bern als Telefonistin. Was die beiden verbindet? Beide arbeiten für eines der grössten Unternehmen weltweit, IBM.
Reiche, junge, weisse Nerds: Der ideale Tech-Entrepreneur in Wired
Bill Gates, Steve Jobs und Jeff Bezos sind ideologische Konstrukte. Im US-amerikanischen Technologie- und Computermagazin Wired wurden sie von Tech-Geeks zu coolen Gewinnertypen. Im Laufe der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre war Wired massgeblich an Konstruktion und Reproduktion des medialen Diskurses zum idealen Tech-Entrepreneur beteiligt. Eine Bild- und Textanalyse.
Automatisieren, rationalisieren: Mensch und Maschine in der Postlogistik
Jahrzehntelang wurden die defizitären Postdienste der Schweizer PTT vom gewinnbringenden Telekommunikationsbereich quersubventioniert. Als diese Konstellation in den 1990er-Jahren unter Druck geriet, musste die Post ihren Betrieb innert weniger Jahre automatisieren und rationalisieren. Vor allem für die Arbeiter*innen in der Postlogistik hatte das Konsequenzen.
Gleichstellung dank Internet? Die CD-ROM ProNet
Rezession, Digitalisierung und Gleichstellungspolitik – die Schweiz erfuhr in den 1990er-Jahren nachhaltige soziale Umwälzungen. Kaum ein Phänomen veranschaulicht deren Ineinandergreifen wie das Weiterbildungsprojekt ProNet mit dem Ziel: »Frauen ins Netz!«
Cyborgs vs. Bienen: Subjekt und Körperlosigkeit in der New Economy
In den 1980er- und 1990er-Jahren beschäftigten sich viele Theoretiker*innen mit den politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Technologisierung. So auch die Tech-Feministin Donna Haraway und der libertäre Wired-Redakteur Kevin Kelly: Beide erkannten eine Verschiebung von einer alten hierarchischen zu einer neuen vernetzten Gesellschaft. Ihre Visionen sind ähnlich – und doch grundverschieden. Eine Gegenüberstellung.
Rezension: Plattformkapitalismus für technologische Analphabet*innen
Uber, Facebook und Spotify sind digitale Plattformen. Was bedeutet das? Inwiefern können ein Transportunternehmen, ein soziales Netzwerk und eine Streaming-Plattform auf dieselben historischen und ökonomischen Entwicklungen zurückgeführt werden? Und wie sieht es um ihre Zukunft aus? Nick Srniceks Essay Plattform-Kapitalismus gibt Antworten auf diese Fragen.
Werbung 2.0: Eine Branche geht online
Wer heute keinen Adblocker installiert hat, kommt beim Surfen nicht mehr um Werbung herum. Das war nicht immer so. Gerade in der Schweiz etablierte sich die Onlinewerbung vergleichsweise langsam. Wieso? Und wie lief das ab? Ein Blick auf die zögerlichen Anfänge und den plötzlichen Durchbruch der Onlinewerbung in der Schweiz, von 1994 bis 2010.
Urban Games: Ein Startup startet durch
2005 begannen zwei junge Programmierer in einem Schaffhauser Kellerstudio an einem Computerspiel zu tüfteln. Heute ist Urban Games nicht nur ein millionenschweres Unternehmen, sondern auch nahezu unabhängig von den Publishern, die die Gaming-Branche dominieren. Was haben die Weber-Brüder anders gemacht als die Konkurrenz?