47'000 Quadratmeter im ehemaligen Industriequartier: Die Geschichte des Technoparks steht paradigmatisch für die Wirtschaftsgeschichte der Stadt Zürich in den 1980er- und 1990er-Jahren. Sie handelt von Deindustrialisierung und Krisenerfahrung, von der digitalen Transformation und einer sich wandelnden Urbanität.
Mitten im Stadtzürcher Industriequartier, auch bekannt als Zürich-West, befindet sich heute das Escher-Wyss-Areal. Es ist benannt nach der ehemaligen Maschinenfabrik Escher Wyss AG, die dort mehr als hundert Jahre eine weitläufige Produktionsstätte unterhielt. Das Industriequartier durchlief seit den 1970er-Jahren einen dramatischen Wandel, der insbesondere durch den stetigen, jedoch schubweise vonstattengehenden Niedergang der Zürcher Schwerindustrie geprägt war. Wo früher Turbinen zusammengesetzt und Maschinenteile gefräst wurden, finden sich heute Büros, Wohnungen, Restaurants und Nachtklubs.
Die Geschichte dieses Quartiers ist also eine Geschichte der Deindustrialisierung; eine Geschichte des technologischen Wandels im Zeitalter der Digitalisierung sowie unterschiedlicher politischer und sozialer Vorstellungen von Urbanität und Städteplanung. Diese Veränderungsprozesse, die Zürich und die Schweiz während der 1980er- und 1990er-Jahre prägten, werden am Beispiel einer bekannten Institution im Herzen des Escher-Wyss-Areals nachvollziehbar: dem Technopark.
Von der Industriebrache zum Innovationshub
Der Technopark bezeichnet sich selbst als »führende Adresse für Technologietransfer in der Schweiz«. Er wird von einer gewinnorientierten Stiftung geführt und hat zum Ziel, Wissenschaft, Industrie und Jungunternehmer*innen zusammenzubringen und so gleichzeitig als Produktions- und Innovationsstandort zu fungieren.1 1986 erstmals als Projekt lanciert und 1993 offiziell eröffnet, ist der Technopark heute ein wichtiges Zentrum der Zürcher Startup-Industrie. Gleichzeitig war und ist er eng mit den technischen Hochschulen des Kantons Zürich und verschiedenen Schweizer Technologieunternehmen vernetzt.2
Zum Zeitpunkt seiner Umsetzung war das Zürcher Technopark-Projekt eines von zahllosen ähnlichen Vorhaben in der ganzen Welt. Ab den 1980er-Jahren wurden vor allem in den USA, in Deutschland, Grossbritannien, Taiwan und Japan Dutzende von sogenannten Technologieparks gegründet, die danach strebten, einen schnellen und reibungslosen »Technologietransfer« zwischen den (technischen) Universitäten und der Industrie zu gewährleisten.3 Auch in der Schweiz wurden bis Ende der 1990er-Jahre insgesamt sechs solche Technologieparks geplant und manche davon auch umgesetzt.4 Dahinter stand das Bestreben der Industrieländer, einen produktiven Umgang mit den Folgen der sich ab den 1970er-Jahren intensivierenden Deindustrialisierung innerhalb ihrer Territorien zu finden.
Der Anteil der Industrie an der gesamten volkswirtschaftlichen Wertschöpfung der Schweiz sank zwischen 1970 und 1990 von 43 auf 33 Prozent. Mit dieser Entwicklung gingen eine massive Verlagerung von Arbeitsplätzen hin zum Dienstleistungssektor und eine Erstarkung der hochspezialisierten Exportindustrie einher.5 Die Idee, einen Technologiepark auf dem Escher-Wyss-Areal mitten im Zürcher Industriequartier anzusiedeln, war ein Ergebnis dieser tiefgreifenden Umwälzungen, von denen die Stadt Zürich als Zentrum der Schweizer Maschinenindustrie besonders stark betroffen war.
Zu Beginn der 1980er-Jahre stand die Besitzerin des Escher-Wyss-Areals in Zürich, die Gebrüder Sulzer AG, vor finanziellen Problemen. Der Winterthurer Konzern, welcher 1969 die finanziell angeschlagene Zürcher Industrieunternehmung Escher Wyss AG und deren Produktionsstandorte in Zürich übernommen hatte,6 war durch die verschiedenen wirtschaftlichen Krisenperioden der 1970er-Jahre (Ölkrisen 1973 und 1979, Wirtschaftskrise 1974–1976) geschwächt und musste Restrukturierungen vornehmen. Im Fokus standen die Produktionsstätten in der Schweiz, da hier die Lohnkosten besonders hoch und somit aus Sicht des Managements Produktivitätssteigerungen notwendig waren.7
Obwohl sich die Schweizer Wirtschaft in den 1980er-Jahren einigermassen schnell erholte, litt die stark exportabhängige Maschinenindustrie unter dem internationalen Konjunktureinbruch der frühen 1980er-Jahre.8 Die Konkurrenz aus den sogenannten »Tigerstaaten« Ostasiens sowie die technologischen Umbrüche in der Produktionstechnik – computergestützte Fertigung, Spezialisierung des Personals, Umbau der Produktionsketten – führten dazu, dass Konzerne wie Sulzer ihr Geschäftsmodell grundlegend überdenken mussten.9
Für die Produktion im Zürcher Industriequartier bedeuteten die 1980er- und 1990er-Jahre deshalb eine stete Welle von Restrukturierungen, Um- und Neubauten, Fabrikschliessungen, Verkäufen, Fusionen und vor allem Entlassungen.10 Ein Effekt dieses Prozesses war, dass ein grosser Teil des Escher-Wyss-Areals über die Jahre für die industrielle Produktion nicht mehr benötigt und deshalb stillgelegt wurde. Ende der 1980er-Jahre verfügte die Sulzer-Escher Wyss AG nach eigenen Angaben in der Stadt Zürich über ein Areal von ca. 158'000 Quadratmeter, von denen lediglich 100'000 Quadratmeter für die »angestammten industriellen Tätigkeiten« benötigt wurden.11 Rund sechs Hektaren Land – über ein Drittel der ehemaligen Produktionsfläche – lagen dementsprechend brach und dies an zentraler Lage mitten in der Stadt Zürich.
Solche riesigen ungenutzten Landreserven mitten im urbanen Gebiet waren keine Ausnahme. Infolge der ab den 1970er-Jahren einsetzenden und sich in den 1980er- und 1990er-Jahren akzentuierenden Deindustrialisierung entstanden überall in der Schweiz Hunderte Industriebrachen, teilweise von erheblicher Grösse. Wie eine Untersuchung der Architekturzeitschrift Hochparterre in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsmagazin Cash 1996 ergab, existierten in der Schweiz in jenem Jahr über zweihundert brachliegende Industriegelände von je mindestens einer Hektare Fläche.12 Eine spätere Studie schätzte das »Potenzial ungenutzter Industrieflächen« im Jahr 2004 gar auf siebzehn Millionen Quadratmeter, was damals ungefähr der Fläche der Stadt Genf entsprach.13
Dass die finanziell angeschlagene Sulzer-Escher Wyss AG die brachliegenden Landreserven nicht ungenutzt lassen wollte, erstaunt angesichts des wirtschaftlichen Potenzials einer Umnutzung nicht. So vermutete eine Zürcher Lokalzeitung im Jahr 1989 die finanziellen Nöte des Unternehmens als eigentlichen Grund für das Technopark-Projekt auf dem Escher-Wyss-Areal:
»Was Escher Wyss hingegen braucht, ist Geld. Die Sulzer-Tochter produzierte in den letzten Jahren mit happigen Verlusten, die sie nur dank Beteiligungen und Zinsen ausgleichen oder zumindest mildern konnte. Geld bringen soll in Zukunft auch das bisher ungenutzte Land.«14
Aus einer altehrwürdigen Industriefirma wurde in dieser Darstellung ein serbelnder Mischkonzern, der sich nur durch den Verkauf von ungenutzten Landreserven über Wasser halten konnte. Das Technopark-Projekt präsentierte sich als eine willkommene Gelegenheit, den allzu sichtbaren Niedergang des Produktionsstandorts Zürich zu kaschieren.
Das Technopark-Projekt präsentierte sich als eine willkommene Gelegenheit, den allzu sichtbaren Niedergang des Produktionsstandorts Zürich zu kaschieren.
Das Konzept für einen Technologiepark stammte allerdings nicht von Sulzer-Escher Wyss selber, sondern war dem Konzern erstmalig vom Berner Architekturbüro IttenBrechbühl unterbreitet worden.15 Es sah vor, auf dem stillgelegten Teilareal der Sulzer-Escher Wyss im Industriequartier einen aus mehreren Fertigungshallen, Labor- und Bürogebäuden sowie Begegnungszonen bestehenden Komplex zu bauen, an dem Industrie, Forschung und Entwicklung unter einem Dach vereint wären. Durch den Technopark sollte ein »intensiver, wechselseitiger Austausch zwischen Theorie (Wissenschaft und Forschung) und Praxis (Industrie und Wirtschaft allgemein)«16 ermöglicht werden.
Der 170 Millionen Franken teure Bau des Technoparks wurde zu gleichen Teilen von Sulzer-Escher Wyss, der Zürcher Kantonalbank, der Schweizerischen Rentenanstalt und der Winterthurer Versicherungsgesellschaft finanziert.17 Der Stiftungsrat des Technoparks setzte sich von Anfang an aus Vertreter*innen der Industrie, der Arbeitgeber*innen- sowie Arbeitnehmer*innenverbände, der verschiedenen Wirtschaftsverbände, der Banken und Versicherungen, der Stadt, der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und der Universität Zürich zusammen.18 Die Präsenz der Hochschulen – vor allem diejenige der ETH – war dabei besonders wichtig, denn diese sollten letztendlich in Zusammenarbeit mit der Industrie und innovativen Jungunternehmen den »Technologietransfer« von der angewandten Forschung in die industrielle Serienproduktion gewährleisten.
Für Sulzer-Escher Wyss präsentierte sich durch das Technopark-Projekt die optimale Gelegenheit, gleichzeitig mehrere Probleme in Bezug auf den Produktionsstandort Zürich zu lösen: Erstens wurde so ermöglicht, den brachliegenden Teil des Escher-Wyss-Areals gewinnbringend zu nutzen; zweitens konnte das Unternehmen durch die im Technopark angestrebte Verbindung von firmeninternem »Research and Development« und universitärer Forschung die eigenen Fertigungspraktiken überarbeiten und gegebenenfalls neue Produkte entwickeln; und drittens eröffnete sich für Sulzer-Escher Wyss die Möglichkeit, das angeschlagene Image in der Schweiz aufzubessern, da der Technopark in Zürich neue Arbeitsplätze schaffen würde. Nicht zuletzt sollte das Projekt ein Zeichen gegen den mit der Deindustrialisierung einhergehenden Abbau von Arbeitsplätzen in den schweizerischen Produktionsstätten setzen.
Wer hat Angst vor dem Strukturwandel?
Der Technopark eignete sich somit perfekt, um gegen die in Politik und Öffentlichkeit weit verbreitete Angst vor dem Untergang der Schweizer Schwerindustrie anzukämpfen. Entsprechend medienwirksam wurde er vermarktet: Anlässlich einer Pressekonferenz im Dezember 1987, an der die Details des Technopark-Projektes der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, argumentierten die Projektvertreter*innen, warum der Technopark nicht nur im Interesse von Sulzer-Escher Wyss sei, sondern vor allem auch dem »Werkplatz Zürich« zugutekomme. So betonte beispielsweise Albert Hafen, Vizedirektor der Sulzer-Escher Wyss AG und Geschäftsleiter der Technopark Immobilien AG, dass sich Sulzer trotz der »wirtschaftlichen Probleme« des Konzerns dazu entschlossen habe, »langfristig am bestehenden Standort weiterzuproduzieren«.19 Hafen argumentierte, dass man damit nicht nur die »eigenen Bedürfnisse abdecken«, sondern auch »Anstoss für eine bedeutende Stärkung des Werk- und Wirtschaftsplatzes Zürich geben« wolle. Letztendlich solle der Technopark dabei »helfen, mit der Finanzkraft und dem Forschungspotential der Stadt Zürich, den Werkplatz Zürich zu erhalten.«
Die übrigen Redner*innen an der Pressekonferenz, unter ihnen der Präsident des Bankrates der Zürcher Kantonalbank sowie ein ranghoher Vertreter der ETH, argumentierten ähnlich. Sie hoben die Notwendigkeit eines Technoparks hervor, um mithilfe des »Technologietransfers« von der Forschung zur Industrie lokale Arbeitsplätze im internationalen »Konkurrenzkampf« zu sichern.20 Dabei wurde dezidiert der nationale und lokale Charakter des Projektes betont: durch den Technopark wolle man industrielle Strukturen bewahren, die »nicht nur demokratisch, sondern auch gut schweizerisch« seien.
Der öffentliche Start des Technopark-Projektes im Jahr 1987 stand somit unter der Prämisse, dass das Vorhaben vor allem der lokalen Zürcher Wirtschaft sowie dem Forschungsplatz Zürich zugutekommen sollte. Durch vielfache Verweise auf die Verbundenheit des Konzerns zum »Werkplatz Zürich« sollte klargemacht werden, dass Sulzer-Escher Wyss bereit war, alle Mühen auf sich zu nehmen, um die industrielle Tradition der Stadt Zürich in die Zukunft zu überführen, ohne dass durch den damit einhergehenden Strukturwandel allzu viele Arbeitsplätze gefährdet würden.
Dass dieser Umbruch allerdings unumgänglich war, daran wurde kein Zweifel gelassen, wie ein Unternehmenscommuniqué vom November 1987 verdeutlicht. Unter dem Titel Zürich als Wirtschafts- und Werkplatz aufwerten schrieb Sulzer-Escher Wyss:
»Trotz nicht optimaler Rahmenbedingungen hat sich Sulzer-Escher Wyss entschlossen, die Produktion am Standort Zürich aufrechtzuerhalten. Dies wird einerseits dadurch dokumentiert, dass auf dem Areal der alten Giesserei eine moderne Fabrik errichtet werden soll, andererseits ganz besonders dadurch, dass das traditionsreiche Unternehmen mit dem Projekt Technopark den Schritt in die Technologie der Zukunft bewusst und im Sinne einer Pionierleistung vollziehen will.«21
Der Innovationscharakter und die Zukunftsorientiertheit des Technopark-Projektes waren für die Führung des Zürcher Konzernbereichs äusserst wichtig: Einerseits war Sulzer-Escher Wyss tatsächlich auf eine innovative Produktentwicklung angewiesen, um seine Produktpalette auf dem neusten Stand und damit international konkurrenzfähig zu halten; andererseits konnte damit der Politik und der Öffentlichkeit signalisiert werden, dass man als grosse Schweizer Industrieunternehmung den technologischen Umbruch, den die digitale Transformation und die Verlagerung von ganzen Fertigungsketten ins Ausland mit sich brachten, aktiv mitgestaltete und nicht nur als passive Empfängerin der internationalen Entwicklungen in Erscheinung trat.
Um ihr Anliegen nach aussen zu kommunizieren, publizierte Sulzer-Escher Wyss verschiedene Broschüren und Werbeschriften. Die Botschaft an Politik und Öffentlichkeit war klar: Die Herausforderungen der Deindustrialisierung konnten nur von den Industrieunternehmen selber gelöst werden und innovative Projekte wie der Technopark sollten garantieren, dass die von diesen Firmen generierten Vorteile – in Form von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen und Knowhow – der Gesellschaft erhalten blieben. Eingedampft auf einen marketingüblichen Slogan bedeutete dies für die Produktion von Sulzer-Escher Wyss im Industriequartier und damit für den »Werkplatz Zürich«: »Innovationsfähigkeit ist unsere Überlebenschance.«22 Von Politik und Öffentlichkeit wurde dieser mit dem Technopark verbundene optimistische und zukunftsorientierte Aufruf zur aktiven Gestaltung der Deindustrialisierung und der digitalen Transformation Ende der 1980er-Jahre äusserst wohlwollend aufgenommen.23
Zentraler Player in der Zürcher Industrie- und Standortpolitik waren auch die Hochschulen. Die ETH pflegte traditionell eine enge Beziehung zur Industrie und insbesondere zur Zürcher Maschinenindustrie. Im Zuge der Deindustrialisierung und der internationalen Förderung des Freihandels – beide Entwicklungen brachten die protektionistischen Privilegien der lokalen Industrie zu Fall – erhielt diese Zusammenarbeit eine neue Qualität. Die in der Industrie vorherrschende Angst, im internationalen (Technologie-) Wettbewerb abgehängt zu werden, übertrug sich auch auf die ETH.24 Um einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken, rückte innerhalb der ETH-Leitung Mitte der 1980er-Jahre das Ziel einer »Verbesserung der Korrespondenz der Forschungsgebiete zwischen Hochschulen und Industrie« in den Fokus.25
Im Technopark-Projekt sollte diese neue Form der Zusammenarbeit und des Austauschs von Forschungsergebnissen, Infrastrukturen und vor allem Forschungspersonal exemplarisch umgesetzt werden. Hier wurde die vormalig vor allem projekt- und lehrstuhlbezogene Kooperation zwischen der Industrie und der ETH auf eine privatwirtschaftlich organisierte Stufe gehoben – eine institutionelle Zusammenarbeit, die sich zeitgleich auch in Programmen wie ETH Transfer niederschlug. Mit diesem Programm wurde der systematische »Technologietransfer« von der Forschung in die Industrie vorangetrieben – einerseits durch Beratung bei Forschungskooperationen mit der Industrie, andererseits durch die der Transferstelle angegliederte Förderung von ETH-Spin-offs, also von Startups, die aus der Forschung an der ETH gegründet wurden.26
Die ETH war zum Zeitpunkt der Eröffnung im März 1993 eine der ersten Mieterinnen im Technopark und besetzte mit mehreren Instituten und Forschungsabteilungen gut ein Sechstel der zur Verfügung stehenden Gebäudefläche.27 Zusätzlich entwickelte sich der Technopark bald zur Anlauf- und Förderstelle für ETH-Spin-offs; von 285 im Technopark eingemieteten Firmen und Institutionen waren im Jahr 2013 gut ein Fünftel ETH-Spin-offs.28 Es ist somit nicht zu weit gegriffen, den Technopark und die darin verankerte Zusammenarbeit zwischen Industrie und ETH als ein Experimentierfeld zu begreifen, auf dem Kooperationen wie ETH Transfer, die Spin-off-Förderung oder das direkte Sponsoring von ETH-Instituten durch die Industrie erprobt wurden.
Verheissungen und Visionen
Im Verlauf der frühen 1990er-Jahre wechselten im schweizerischen Diskurs über das Technologiemanagement und die Deindustrialisierung die Vorzeichen: Ende der 1980er-Jahre – bei einigermassen stabiler Konjunktur und leidlich intakten Absatzzahlen29 – war der Technopark noch als Prophylaxe gegen den dräuenden Struktur- und Technologiewandel angesehen worden. Nun, während der Krise der 1990er-Jahre, wurde er zunehmend zum Heilmittel gegen die hartnäckige Rezession hochstilisiert. Im Fokus stand wiederum die Innovationsfähigkeit der Schweizer Industrie, diesmal allerdings unter dem Eindruck einer sich verdüsternden Wirtschaftslage und der nach dem Nein zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) von 1992 zunehmend schwierigen Position der Schweiz innerhalb Europas und der Welt. Die aufgrund des EWR-Entscheids getrübte Stimmung in weiten Teilen von Gesellschaft und Politik drückte sich deutlich in der Berichterstattung über die Technopark-Eröffnung aus. Der Krisentopos reihte sich in einen allgemeinen Schweizer Krisendiskurs ein, der in der Verbindung verschiedener realer oder gefühlter Krisen gründete: Die politische Krise infolge des EWR-Neins, die wirtschaftliche Krise aufgrund der Rezession sowie eine damit einhergehende Krise der Zukunftsperspektiven, die sich in weitverbreiteten Globalisierungs- und Abstiegsängsten äusserte.30
Rund um die Eröffnung des Technoparks im März 1993, als die Rezession die Schweizer Wirtschaft fest im Griff hatte,31 erschien eine Vielzahl an Artikeln in nationalen wie lokalen Zeitungen und Zeitschriften, die Innovationsprojekte wie den Technopark als potenzielles Heilmittel gegen die Krise darstellten. Das Magazin Cash berichtete im Jahr vor dessen Eröffnung euphorisch über den Technopark sowie einen Fabrikneubau von Sulzer-Escher Wyss im Zürcher Industriequartier. Das Engagement von Sulzer wurde als Ausweg aus dem wirtschaftlichen »Jammertal« gedeutet, als mutiges Bekenntnis des Industriekonzerns zum »Standort Zürich«, und dies noch dazu »mitten in einer Rezession«. Das Magazin interpretierte dieses Bekenntnis als einen »Lichtblick« für die Schweizer Wirtschaft und kam zum optimistischen Schluss: »Der Werkplatz Schweiz hat Zukunft.«32 Solch frenetische Einschätzungen zum Technopark-Projekt zeigen auf, wie erfolgreich Sulzer-Escher Wyss darin war, das Firmenimage in der Schweiz durch die öffentlichkeitswirksame Umnutzung und Vermarktung von alten Industriebrachen zu pflegen – unabhängig von der tatsächlichen Motivation, die hinter solchen Restrukturierungsmassnahmen stand.
Auch in Wirtschaftskreisen spiegelte sich das allgemeine Krisenbewusstsein und das als politische Krise wahrgenommene EWR-Nein in der Rezeption des Technopark-Projektes wider. Dabei wurden insbesondere die Rezession, der fortschreitende technologische Wandel sowie eine wahrgenommene fehlende Innovationsfähigkeit der Schweizer Industrie betont – drei Übel, gegen die innovative Projekte wie der Technopark Abhilfe schaffen sollten. Eine wichtige Rolle auf Seiten der Arbeitgeber*innen spielte die Vorstellung, dass die Schweiz an einer inhärenten Innovationsfeindlichkeit leide, welche auf eine kollektive »Abschottungskultur«,33 weit verbreitetes Misstrauen, mangelnde Kreativitätsförderung sowie eine Verkrustung der staatlichen Strukturen zurückzuführen sei.34 Der Technopark wurde als wichtige Möglichkeit gesehen, diese Missstände zu beheben und zur »Revitalisierung der Schweizer Wirtschaft«35 beizutragen. Im Zentrum dieser Argumentation stand die Überzeugung, dass die Schweizer Wirtschaft wieder aus der Rezession herausfinden würde, sobald die Innovationsfähigkeit der Industrie wiederhergestellt wäre.
Die Politik war nicht gewillt, die Federführung in der Umnutzung der alten Zürcher Industrieanlagen den Industriekonzernen zu überlassen, sondern wollte diese aktiv mitgestalten.
Als Grundlage für die Umsetzung solch hoher Erwartungen diente dem Technopark eine topmoderne digitale Infrastruktur, welche den interessierten Forschungsprojekten oder Jungunternehmen zur Verfügung gestellt wurde. Dazu gehörten ein lokales Glasfasernetz, ein Datenverarbeitungszentrum sowie ein digitales Kommunikationssystem.36 Mit seinem Fokus auf High-Tech-Startups, Forschungsprojekte in der Elektrotechnik und Informatik-Dienstleistungsunternehmen als Kundengruppe positionierte sich der Technopark als Forschungs- und Geschäftsstandort, welcher auf der Höhe der digitalen Transformation stand. Die Firmen, die durch diese Strategie angelockt wurden, waren jedoch weniger im traditionellen Sinne »industriell« tätig, sondern häufig dienstleistungsorientiert.37 Daraus ergaben sich schon bald Konflikte mit der im Jahr 1990 neugewählten rot-grünen Zürcher Stadtregierung.
Vor dem Hintergrund der Deindustrialisierung und des damit einhergehenden Strukturwandels wurde in Zürich um 1990 politisch intensiv darum gerungen, in welche Richtung sich die Stadt in der Zukunft entwickeln sollte. Zur Diskussion standen dabei zwei verschiedene städtebauliche Visionen: Zum einen eine bürgerlich geprägte, auf Dienstleistungen und Wirtschaftsförderung fokussierte Stadtkonzeption, zum anderen die rot-grün geprägte Vorstellung einer ökologisch nachhaltigen, sozial und wirtschaftlich durchmischten »Wohnstadt«.38 Das Escher-Wyss-Areal mit seinen zahlreichen brachliegenden Flächen und Gebäuden stand im Zentrum dieser politischen Auseinandersetzung und mit ihm das Technopark-Projekt.
Nachdem verschiedene potenzielle Mieter*innen ihr Interesse am Technopark angekündigt hatten, realisierte die neue Stadtregierung, dass das Projekt Gefahr lief, zu einem von Dienstleistungsbetrieben dominierten Zentrum zu werden. Dies lief den Anstrengungen der neuen Regierung zuwider: Sie wollte nämlich ehemalige Industriegebiete in der Industriezone belassen und Umnutzungen nur unter Auflagen gewähren.39 Dabei strebte sie einen vielseitigen Mix aus Industrie, Gewerbe, Wohnungen, Dienstleistungsbetrieben, Grünflächen sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen an.
Entsprechend wurde der Technopark angewiesen, einen privaten Gestaltungsplan zu präsentieren, der die Stadtregierung davon überzeugen sollte, dass eine durchmischte und zonenkonforme Umnutzung der alten Industrieanlagen von Sulzer-Escher Wyss gewährleistet würde. Die Politik war nicht gewillt, die Federführung in der Umnutzung der alten Zürcher Industrieanlagen den Industriekonzernen zu überlassen, sondern wollte diese aktiv mitgestalten. Sie war der Meinung, dass das »Areal Sulzer-Escher Wyss [...] stadtentwicklungspolitisch für die Stadt Zürich von grossem Interesse«40 sei, und brachte sich entsprechend aktiv in seine Neugestaltung ein.
Die Institution Technopark in ihrer heutigen Form ist also nicht als alleiniges Projekt der früheren Sulzer-Escher Wyss AG, interessierter Geldgeber*innen und der ETH zu verstehen, sondern auch als politisches und stadtplanerisches Statement dazu, in welche Richtung sich Zürich als »moderne« Stadt entwickeln sollte. In dieser Hinsicht vermochte es das Technopark-Projekt, verschiedenen Interessengruppen als ideologische Projektionsfläche zu dienen und dabei unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse an seinen Nutzen sowie an seine Funktion in der jeweiligen Stadtutopie zu erfüllen.
In den urbanen Industriezentren Europas und der USA übernahmen bauliche Einrichtungen wie der Technopark ab den 1980er-Jahren eine wichtige politische und kommunikative Funktion. Da sie sich nahtlos in eine bereits bestehende historische Industrielandschaft einfügten, waren sie für die hoffnungs- und zukunftsfrohe Botschaft des aktiven »Technologiemanagements« gegen Deindustrialisierung und Krise von grossem Wert.41 Wenig überraschend wurden in ganz Europa sowie in den USA zahlreiche Technologieparks in ehemaligen Industrieanlagen oder auf Industriebrachen errichtet.42 Die Umnutzung solcher Anlagen und ungenutzter Landreserven machte ökonomisch und landschaftsplanerisch Sinn, da diese sonst brachgelegen wären. Allerdings vermittelten die Technoparks in alten Industrieanlagen auch eine wichtige symbolische Botschaft, nämlich dass hier die alte Industrie nicht einfach verschwand, sondern durch etwas Neues ersetzt wurde. Dass dieses Neue oft eine komplett veränderte Art der wirtschaftlichen Produktion mit sich brachte, die auf weniger, dafür besonders qualifizierte Arbeitnehmer*innen angewiesen war, galt nicht nur für das Beispiel Zürich, sondern lässt sich für Technologiepark-Projekte weltweit festhalten.43
Im Falle des Zürcher Technoparks wurde die Verheissung, den lokalen Industriestandort langfristig zu erhalten, von den Initiant*innen ganz konkret als Argument für dessen Umsetzung ins Feld geführt. Davon zeugen die wiederkehrenden Beteuerungen von Sulzer-Escher Wyss, den Produktionsstandort Zürich mitsamt einem Grossteil der damit verbundenen Industriearbeitsplätze beibehalten zu wollen. Dass dieses Versprechen auf lange Sicht nicht eingehalten wurde, belegen die Zahlen: Zwischen 1980 und 2004 baute Sulzer in der Schweiz 95 Prozent aller Arbeitsplätze ab und verlagerte die meisten davon ins Ausland. Während 1980 noch ca. 20'200 Mitarbeitende in Schweizer Produktionsstätten angestellt waren, sank diese Zahl bis 2004 auf 960 Mitarbeitende.44 Die Produktion von Sulzer-Escher Wyss auf dem Escher-Wyss-Areal in Zürich wurde im Verlauf der 1980er- und 1990er-Jahre nach und nach heruntergefahren – einerseits durch Schliessungen, andererseits durch den Verkauf der letzten dort noch produzierenden Unternehmensbereiche an andere Konzerne.45 Heute hält die Sulzer AG auf dem Areal keine Anteile mehr und auch der Technopark ist mittlerweile im alleinigen Besitz eines Schweizer Lebensversicherers und einer Zürcher Grossbank.46
Der Technopark war dagegen als eigenständiges Unternehmen über die Jahre äusserst erfolgreich: Im Jahr 2013 waren 150 der 285 darin eingemieteten Firmen Startups, von denen 58 als ETH-Spin-offs gestartet waren.47 Für den Erfolg des Technoparks spricht ausserdem, dass die Überlebensquote aller Startups, die jemals im Technopark eingemietet waren, mit 93 Prozent im internationalen Vergleich sehr hoch ist.48 Das Unternehmen hat sich dementsprechend sowohl in finanzieller Hinsicht (für seine Initiant*innen und Investor*innen) als auch in ideeller Hinsicht (für die Stadt Zürich und die Zürcher Startup-Szene) ausbezahlt. Nach dem Strukturwandel des späten 20. Jahrhunderts spielt der Maschinenbau im Zürcher Industriequartier heute fast keine Rolle mehr. Wie aber das Beispiel Technopark zeigt, sorgten die in den 1980er- und 1990er-Jahren konvergierenden Interessen verschiedener Akteur*innen aus Wirtschaft, Bevölkerung, Forschung und Politik dafür, dass die ehemaligen Fertigungshallen und Industriegelände nur für kurze Zeit brachlagen. Heute wird hier in veränderter Form wieder gearbeitet und geforscht – und neu auch gelebt, gegessen und getanzt.
Dario Willi hat den Master in Geschichte und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich abgeschlossen und doktoriert in Geschichte am European University Institute in Florenz.
Abb. 1: Walter Mittelholzer, Zürich-Industrie aus 300m (1919), ETH-Bibliothek Zürich, LBS_MH01-001588. Online: http://doi.org/10.3932/ethz-a-000483910 .
Abb. 2: Comet Photo AG, Escher-Wyss-Platz, Flugaufnahme (1970), ETH-Bibliothek Zürich, Com_L19-0028-0002-0001. Online: http://doi.org/10.3932/ethz-a-000985794 .
Abb. 3: Unbekannt, Technopark (1990), Stadtarchiv Zürich, VII.419.:34.1.4.5.1 (A 60846).
Abb. 4: Unbekannt, ohne Titel (1991), Stadtarchiv Zürich, VII.419.:34.1.4.5.1 (A 61821).
Abb. 5: Unbekannt, Luftaufnahme SEWZ + Technopark (1992), Stadtarchiv Zürich, VII.419.:34.1.4.5.1 (A 62478).
Abb. 6: Unbekannt, Luftaufnahme SEWZ (1992), Stadtarchiv Zürich, VII.419.:34.1.4.5.1 (A 62432).
Abb. 7: Juliet Haller, Zürich 2015 (2015), Zürich: Baugeschichtliches Archiv, HAL_011737. Online: https://baz.e-pics.ethz.ch/latelogin.jspx?recordsWithCatalogName=BAZ:402165.
- 1
Technopark Zürich, https://www.technopark.ch/technopark/. Zitat ebd.
- 2
Spezialbeilage zum 20-jährigen Bestehen des Technoparks, in: Handelszeitung (21. März 2013).
- 3
Für Deutschland vgl. Michael Mayer: »Gründer-und Technologiezentren in der Bundesrepublik Deutschland«, in: Nicolai Dose, Alexander Drexler (Hg.): Technologieparks: Voraussetzungen, Bestandsaufnahme und Kritik, Opladen: Westdeutscher Verlag (1988), S. 32–47 und Jürgen Allesch: »Die neuen Gründerjahre in Berlin: Das Entstehen von jungen Unternehmen im Umfeld der TUB«, in: Karl Schwarz et al. (Hg.): Die Zukunft der Metropolen: Paris – London – New York – Berlin: ein Beitrag der Technischen Universität Berlin zur Internationalen Bauausstellung Berlin, Berichtsjahr 1984, West-Berlin: Reimer (1987), S. 407–423; für Grossbritannien vgl. Doreen Barbara Massey: High-Tech Fantasies Science Parks in Society, Science and Space, London: Routledge (1992) und Julian Lowe: »Forschungsparks und Innovationszentren: Das Beispiel Großbritannien«, in: Nicolai Dose, Alexander Drexler (Hg.): Technologieparks: Voraussetzungen, Bestandsaufnahme und Kritik, Opladen: Westdeutscher Verlag (1988), S. 345–357; für die USA vgl. Alex Cummings: Brain Magnet: Research Triangle Park and the Idea of the Idea Economy, New York: Columbia University Press (2020); für Japan vgl. Wolf Dose, Nicolai Dose: »Review japanischer Erfahrungen: Das Technopolis-Konzept«, in: Nicolai Dose, Alexander Drexler (Hg.): Technologieparks: Voraussetzungen, Bestandsaufnahme und Kritik, Opladen: Westdeutscher Verlag (1988), S. 358–368. Die Rezeption dieser Projekte in Schweizer Fachkreisen war sehr breit: vgl. beispielsweise Daniel Voll, Paul Weber: »Viel Geld und Geist für Technoparks: Technoparks und ihre Planer«, in: Hochparterre 2/1-2 (1989), S. 50–59; Sergio Bellucci: »Motor für die Innovation und Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung«, in: Schweizerische Arbeitgeber-Zeitung 88/12 (1993), S. 326–330; Thomas von Waldkirch: »Technopark Zürich: Schmelztiegel für Forschung und Wirtschaft«, in: Schweizerische Arbeitgeber-Zeitung 88/12 (1993), S. 309–312; Susanne Wagner: »Visionäre Spätzünder«, in: Handelszeitung (21. März 2013), S. 44.
- 4
Zu den geplanten Technoparks Ende der 1980er-Jahre vgl. Daniel Voll, Paul Weber: »Viel Geld und Geist für Technoparks: Technoparks und ihre Planer«, in: Hochparterre 2/1-2 (1989), S. 50–59, hier S. 57 sowie »Coopération technologique: cinq projets de centres en Suisse«, in: Journal de Genève (14. Oktober 1987), S. 11.
- 5
Vgl. Jakob Tanner: Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, München: C.H.Beck (2015) (= Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert), S. 484f. und Margrit Müller, Ulrich Woitek: »Wohlstand, Wachstum und Konjunktur«, in: Patrick Halbeisen, Margrit Müller, Béatrice Veyrassat (Hg.): Wirtschaftsgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, Basel: Stämpfli (2012), S. 85–222, hier S. 125–129.
- 6
Hans Stadler: »Escher, Wyss & Cie.«, in: Historisches Lexikon der Schweiz, https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041794/2012-02-24/ (24. Februar 2012) und Anna Bálint: Sulzer im Wandel: Innovation aus Tradition, Baden: hier und jetzt (2015), S. 379f.
- 7
Vgl. Anna Bálint: Sulzer im Wandel: Innovation aus Tradition, Baden: hier und jetzt (2015), S. 97f. sowie S. 118f.
- 8
Vgl. Margrit Müller, Ulrich Woitek: »Wohlstand, Wachstum und Konjunktur«, in: Patrick Halbeisen, Margrit Müller, Béatrice Veyrassat (Hg.): Wirtschaftsgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, Basel: Stämpfli (2012), S. 85–222, hier S. 161.
- 9
James Breiding, Gerhard Schwarz, Harold James: Wirtschaftswunder Schweiz: Ursprung und Zukunft eines Erfolgsmodells, Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung (2016 [3., überarbeitete Auflage]), S. 210–212.
- 10
Anna Bálint: Sulzer im Wandel: Innovation aus Tradition, Baden: hier und jetzt (2015), S. 381.
- 11
»Technopark Zürich – eine Idee setzt sich durch«, Werbebroschüre, undatiert (sehr wahrscheinlich 1988 oder 1989), Stadtarchiv Zürich, StArZH VII.419.:10.3.5.2.
- 12
Andreas Valda: »Wo das Brachland dämmert«, in: Benedikt Loderer et al. (Hg.): Die nicht mehr gebrauchte Schweiz. Wie viele hektargrosse Industriebrachen gibt es? Eine Schweizreise mit 213 Stationen, Sonderheft von Hochparterre und Cash (1996), S. 9–17.
- 13
Andreas Valda, Reto Westermann: Die brachliegende Schweiz: Entwicklungschancen im Herzen von Agglomerationen, hg. von Bundesamt für Raumentwicklung Are und Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Buwal, Bern (2004), S. 2.
- 14
Daniel Voll, Paul Weber: »Mit Technopark in die Zukunft«, in: Zürcher City (6. Januar 1989), S. 2.
- 15
Vorprojektstudie zum Technopark Zürich, I+B Architekten, undatiert (wahrscheinlich 1986), Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.; vgl. ausserdem ebd., »Technopark Zürich«, Presseorientierung (Redetext von Albert Hafen, damaliger Geschäftsleiter Technopark Immobilien AG), 2. Dezember 1987.
- 16
Interner Gestaltungsplan Technopark inkl. Kosten- und Ertragsrechnung, undatiert (sehr wahrscheinlich 1988 oder 1989), Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.
- 17
»Technopark Zürich: Presseorientierung«, Redetext von Bruno Schürch, Präsident des Bankrates der ZKB, Stadtarchiv Zürich, 2. Dezember 1987, StArZH V.G.c.59.:1.737. Zu den Baukosten vgl. Claude Ayer: »À Zurich, science et économie ont leur cathédrale. Elle est un peu vide«, in: Le Nouveau Quotidien (26. März 1993), S. 17. Siehe ausserdem die internen Kostenrechnungen von Sulzer-Escher Wyss im Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.
- 18
»Stiftung Technopark Zürich«, Grundlagenpapier, 12. September 1988, StArZH V.G.c.59.:1.737., Blatt 4 sowie ebd., Presseorientierung Technopark, 2. Dezember 1987, Beilage.
- 19
Inklusive nachfolgende Zitate: »Technopark Zürich«, Presseorientierung (Redetext von Albert Hafen), 2. Dezember 1987, Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.
- 20
Inklusive nachfolgendes Zitat: »Technopark Zürich«, Presseorientierung (Redetext von Bruno Schürch), 2. Dezember 1987, Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.
- 21
Communiqué vom 28. November 1987, Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.
- 22
Albert Hafen: »Industrie im Umbruch«, Informationsbroschüre, März 1990, Stadtarchiv Zürich, StArZH VII.419.:10.3.5.2., S. 12.
- 23
Für die Position der Zürcher Stadtregierung vgl. beispielsweise: »Weisung der Vorsteherin des Bauamtes II an den Stadtrat«, 1. November 1991, Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737., S. 1.
- 24
Vgl. für ganzen Abschnitt: David Gugerli, Patrick Kupper, Daniel Speich: Die Zukunftsmaschine. Konjunkturen der ETH Zürich, 1855–2005, Zürich: Schulthess (2005), S. 172, S. 195–205 sowie S. 335–337.
- 25
»Schulratsprotokolle der ETH«, Referat von Ambros Speiser, Forschungschef der BBC, Sitzung vom 27. März1985, EAR SR2, S. 215 (zitiert nach David Gugerli, Patrick Kupper, Daniel Speich: Die Zukunftsmaschine: Konjunkturen der ETH Zürich, 1855–2005, Zürich: Schulthess (2005), S. 338).
- 26
Dieter Freiburghaus et al.: Technik-Standort Schweiz: Von der Forschungs- zur Technologiepolitik, Bern (1991), S. 116. Für einen Überblick über die heutigen Tätigkeiten von ETH Transfer vgl.: https://ethz.ch/de/wirtschaft-gesellschaft/tto.html.
- 27
Claude Ayer: »À Zurich, science et économie ont leur cathédrale : Elle est un peu vide«, in: Le Nouveau Quotidien (26. März 1993), S. 17. Ausserdem Claus Niedermann: »Noch Plätze frei«, in: Cash (16. Oktober 1992), Infokasten (»Trotz allem im Trend»).
- 28
Ralph Eichler: »Kreativer Katalysator«, in: Handelszeitung (21. März 2013), S. 50.
- 29
Bernhard Beck, Thomas Hess: Die Schweizerische Maschinenindustrie: Lage und Aussichten, Zürich: Zürcher Kantonalbank (1987) (= Wirtschaft und Gesellschaft 2), zusammenfassend S. 4–7.
- 30
Jakob Tanner: Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, München: C.H.Beck (2015) (= Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert), S. 511–513. Zum Globalisierungsdiskurs vgl. Tobias Straumann: »Ökonomie und Diskurs: Globalisierung in der Schweiz während der 1990er-Jahre«, in: Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 19 (2004), S. 357–375.
- 31
Zum Ausmass der Rezession der 1990er-Jahre sowie zu den ökonomischen Gründen für die Krise vgl. Tobias Straumann: »Ökonomie und Diskurs: Globalisierung in der Schweiz während der 1990er-Jahre«, in: Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 19 (2004), S. 357–375, hier S. 363–368.
- 32
Armin Müller, Claus Niedermann: »Vorwärts in die Zeit der Gründer«, in: Cash (3. Juli 1992), S. 12.
- 33
Thomas von Waldkirch: »Technopark Zürich: Schmelztiegel für Forschung und Wirtschaft«, in: Schweizerische Arbeitgeber-Zeitung 88/12 (1993), S. 309–312, hier S. 310.
- 34
Die Charakterisierungen stammen aus einer Sonderausgabe der Arbeitgeber-Zeitung zum Technopark, März 1993. Darin insbesondere Thomas von Waldkirch: »Technopark Zürich: Schmelztiegel für Forschung und Wirtschaft«, S. 309–312; Thomas Martignoni: »Die Schweiz – kein Paradies für Jungunternehmern«, S. 331–333; Marina de Senarclens: »Vertrauensvorschuss vordringlich: Interview mit Prof. Dr. Heinrich Ursprung«, S. 316.
- 35
Thomas von Waldkirch: »Technopark Zürich: Schmelztiegel für Forschung und Wirtschaft«, in: Schweizerische Arbeitgeber-Zeitung 88/12 (1993), S. 309–312, hier S. 312.
- 36
»Die Zukunft beginnt mit dem Mut...«, Werbebroschüre Technopark, undatiert (wahrscheinlich 1994 oder 1995), Stadtarchiv Zürich, StArZH VII.419.:10.3.5.2. Zum Glasfaserausbau in der Schweiz ab den 1970er-Jahren vgl. den Beitrag von Olivier Keller: »Draht in die Zukunft: Ein Glasfasernetz für die Schweiz«, in diesem Band.
- 37
»Mieterportraits Technopark Zürich«, 23. September 1997, Stadtarchiv Zürich, StArZH VII.419.:10.3.5.2.
- 38
Zur Diskussion um die umstrittene Revision der sogenannten Bau- und Zonenordnung (BZO) vgl. Miklós Gimes: »Der Kampf der Ursula Koch«, in: Das Magazin (8./9. Mai 1992), S. 34–49.
- 39
Siehe beispielsweise Brief von Ursula Koch an F. Huber, 28. Februar 1990, Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737; sowie Brief von Stadtbaumeister Rüegg an verschiedene Amtsstellen, 20. Juni 1991, Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.
- 40
Brief von Stadtbaumeister Rüegg an verschiedene Amtsstellen, 20. Juni 1991, Stadtarchiv Zürich, StArZH V.G.c.59.:1.737.
- 41
Eher kritisch hierzu die verschiedenen Beiträge in: Alexander Drexler, Nicolai Dose (Hg.): Technologieparks Voraussetzungen, Bestandsaufnahme und Kritik, Opladen: Westdeutscher Verlag (1988).
- 42
Siehe Beispiele in Endnote 3.
- 43
Alex Cummings analysiert in ihrer jüngst publizierten Fallstudie über einen der ersten Forschungs- und Technologieparks der USA – den ›Research Triangle Park‹ in North Carolina – den organisierten Übergang der traditionellen Industriegesellschaft in eine wissensbasierte »information economy« ab den späten 1950er-Jahren. In dieser wurden Wissenschaft und Information sowie Konzepte wie Innovation und Kreativität von Akteur*innen in Politik und Wirtschaft zunehmend in den Vordergrund der industriellen Produktion gerückt, vgl. Alex Cummings: Brain Magnet: Research Triangle Park and the Idea of the Idea Economy, New York: Columbia University Press (2020).
- 44
Margrit Müller: »Internationale Verflechtung«, in: Patrick Halbeisen, Margrit Müller, Béatrice Veyrassat (Hg.): Wirtschaftsgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, Basel: Stämpfli (2012), S. 339–465, hier S. 419.
- 45
Anna Bálint: Sulzer im Wandel: Innovation aus Tradition, Baden: hier und jetzt (2015), S. 383. Für eine zeitgenössische Einschätzung vgl. Armin Müller, Claus Niedermann: »Vorwärts in die Zeit der Gründer«, in: Cash (3. Juli 1992), S. 12.
- 46
Technopark Zürich, https://www.technopark.ch/technopark/.
- 47
Norman Bandi: »Auf hohem Niveau«, in: Handelszeitung (21. März 2013), S. 42 sowie Ralph Eichler: »Kreativer Katalysator«, in: Handelszeitung (21. März 2013), S. 50.
- 48
Norman Bandi: »Auf hohem Niveau«, in: Handelszeitung (21. März 2013), S. 42.