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Queer Vienna: Einblicke in ein Bewegungsarchiv
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Joanne Becker

Rosa Lila Beratung: Sichtbarkeit und Anonymität

Die Rosa Lila Villa eröffnete 1982 als erstes Lesben- und Schwulenhaus Wiens seine Türen und machte auf lesbisch-schwule Lebensweisen aufmerksam. Ihre Beratungsstelle praktizierte überlebenswichtige Selbsthilfe zu Coming-out und AIDS.

Wien, im September 1989: In einem kleinen Beratungszimmer im Erdgeschoss der Rosa Lila Villa klingelt das Telefon. Ein*e ehrenamtliche Berater*in nimmt den Hörer ab. Ein junger Mann ist am Apparat. Er hat irgendwo in der Stadt die Nummer 56 81 50 gewählt. Er klingt nervös und musste seinen ganzen Mut zusammennehmen, um die Beratungsstelle Rosa Lila Tip anzurufen. Der*die Berater*in hört zu, als der junge Mann über seine konservativen Eltern und dann von seinem Coming-out als schwuler Mann erzählt. Nach dem Gespräch klingt er erleichtert und mit sich selbst zufrieden, da er sich endlich getraut hat den ersten Schritt zu machen und die Selbsthilfe-Hotline anzurufen. Als er am nächsten Tag wieder anruft, traut er sich auch persönlich vorbeizukommen. Ein*e Berater*in nimmt ihn mit ins Café Willendorf, wo er mehr Menschen aus der lesbisch-schwulen Community kennenlernt.

Nach der Telefonnummer der Beratungsstelle muss auch heute nicht lange gesucht werden, sie steht auf Plakaten und groß auf der pinken Fassade der Rosa Lila Villa, die sich auch heute noch an der Linken Wienzeile im 6. Wiener Gemeindebezirk befindet. Somit ist nicht nur die Villa, sondern auch die Telefonnummer für Fußgänger*innen und Autofahrer*innen, die sich entlang des Wienflusses durch die Stadt drängen, sichtbar. Als die Rosa Lila Villa als erstes Leben- und Schwulenhaus Wiens 1982 eröffnete, befand sich die Informations- und Beratungsstelle Rosa Lila Tip im Erdgeschoss des Gebäudes. Von montags bis freitags, von 17 bis 20 Uhr, konnte man sich zu Themen beraten lassen, für die es sonst nur wenig Anlaufpunkte gab: Homosexualität, Coming-out, AIDS. Wer sich traute zur Villa zu kommen, konnte sich persönlich beraten lassen und später mit den Berater*innen ins hauseigene Café Willendorf gehen. Wer anonym bleiben wollte, hatte die Möglichkeit über die Hotline beim Rosa Lila Tip anzurufen. Die gesellschaftliche und gesetzliche Diskriminierung von Homosexuellen war Alltag, und das Coming-out war oft mit Angst und Scham verbunden. Zudem war Anfang der 1980er Jahre mit AIDS eine Krankheit aufgetaucht, die bis zur Entwicklung wirkungsvoller Therapien für Furcht, Verunsicherung und Stigmatisierung sorgte.

Während die Beratungsstelle Rosa Lila Tip innerhalb der Community beriet und informierte, kämpfte die Rosa Lila Villa mit seiner rosa und lila Fassade für die Sichtbarkeit von Schwulen und Lesben. Während die Villa und der Verein Rosa Lila Tip versuchten diesen Kampf der Sichtbarmachung durch Selbstorganisation zu bestreiten, baute die Beratungsstelle des Tips zusätzlich auf Selbsthilfe auf. Homosexuelle mussten sich selbst organisieren, da sie in staatlichen Anlaufstellen und psychologischen Beratungen ignoriert und diskriminiert wurden. In Selbsthilfegruppen wie dem Rosa Lila Tip berieten und informierten Homosexuelle andere Homosexuelle, nach dem Motto »wir machen’s uns selber«.1 Aber auch heterosexuelle Familienmitglieder und Freund*innen von Homosexuellen und Heterosexuelle konnten sich im Tip beraten lassen.

Die Arbeit der Rosa Lila Villa und des Rosa Lila Tips steht hier im Vordergrund sowie die Frage, wie die Rosa Lila Villa und ihre Beratungsstelle im Spannungsfeld von anonymer und unauffälliger Beratungsarbeit und einer Politik des Lautseins und der Sichtbarkeit arbeiten konnte. Wie gingen die Mitarbeiter*innen im Alltag mit diesem Widerspruch um? Welche Strategien entwickelten sie? Zur Beantwortung der Frage wird hinter die pinke Fassade der Villa geschaut, wo Selbsthilfe und Beratung in einem kleinen Beratungszimmer angeboten wurden.

Abb. 1: Einladung zur Eröffnung des Rosa Lila Tip im Jahre 1982.

Die Anfänge der Rosa Lila Villa

Wie in vielen anderen europäischen Städten hatte sich auch im Wien Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre eine Hausbesetzer*innenszene herausgebildet.2 Eines der in Wien besetzten Abbruchshäuser befand sich an der Linken Wienzeile 102. Wie sich Rudi Katzer erinnerte, war das Haus am Anfang »schäbig, grau und unauffällig. Ich hätte nicht darin wohnen wollen«.3 Dennoch wurde das desolate Haus an der Linken Wienzeile im Jahre 1981 von jungen Lesben und Schwulen besetzt. Die Gemeinde Wien gab es nicht ohne weiteres sofort auf, erkannte aber dennoch, dass es klüger wäre, mit den Hausbesetzer*innen zu kooperieren. So ließen sich polizeiliche Räumungen vermeiden, die Abbruchshäuser leichter zur Instandsetzung freigeben und die sozialen Bewegungen besser kontrollieren.4 Aber auch die Politik der Stadt Wien spielte dabei eine besondere Rolle. Da es der Gemeinde darum ging »die Szene zu befrieden«, sorgte die damalige Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner dafür, dass es zu Verhandlungen zwischen der Stadt und den besetzenden Lesben und Schwulen kam. Zuerst wurde den Hausbesetzer*innen ein anderes Gebäude angeboten, das aufgrund seiner Baufälligkeit ungeeignet war. Ans Aufgeben dachte aber niemand, denn es schlossen sich immer mehr Lesben und Schwule dem Wohnprojekt an. So wurde den Hausbesetzer*innen schließlich die Immobilie an der Linken Wienzeile angeboten, welche abgerissen hätte werden sollen, um dort eine Parkgarage zu bauen. Die Verhandlungen zwischen den Aktivist*innen und der Vizebürgermeisterin Fröhlich-Sandner waren für den Beginn der Rosa Lila Villa ausschlaggebend.5 Die Hausbesetzer*innen hatten die Idee, aus dem Gebäude ein selbstverwaltendes Homosexuellenhaus und ein Kommunikationszentrum für Schwule und Lesben zu machen.6

Aus dem Abbruchshaus wurde schließlich die Rosa Lila Villa. Neben einem Wohnprojekt kam schnell die Idee auf, eine Beratungsstelle für Lesben und Schwule von Lesben und Schwulen einzurichten. Somit wurde die Informations- und Beratungsstelle Rosa Lila Tip eingeführt. Der gleichnamige Verein war, neben der Beratungsstelle, für das Gesamtprojekt Rosa Lila Villa zuständig und trug somit die Verantwortung für den Bestand des Hauses.7 Zusätzlich wurde ein Café namens »Warmes Nest« in der Villa eingerichtet.8

Abb. 2: Die Fassade der Rosa Lila Villa vor der Sanierung in den Jahren 1987/88.

Kurz vor der Eröffnung der Villa wurde um die Fenster und die Eingangstür ein rosa Fleck an die Hausfassade gemalt und mit Lila wurde die Aufschrift »Rosa Lila Tip Mo–Fr 17.00–20.00 Tel.: 56 81 50« zwischen die Fenster und »ROSA LILA VILLA« über die Haustür gepinselt.9 In »pink und lila stand nun alles drauf, was drin war« und so präsentierte man sich 1982 der Öffentlichkeit, die sich schockiert zeigte.10 In den bürgerlichen Medien wurde die Fassade bald als »Schandfleck« bezeichnet.11

Immer wieder waren die Menschen, die in der Villa lebten und arbeiteten mit Angriffen von Bezirkspolitiker*innen und Bezirksjournalen, von homophoben Nachbar*innen und von Neonazis, die die Villa verwüsteten, konfrontiert. In weniger als zwei Monaten sollen fünfundvierzig Fenster eingeschlagen worden sein.12

Selbstorganisation und Sichtbarkeit

»Die ROSA LILA VILLA (R.L.V.) ist ein Zentrum der Lesben-und Schwulenbewegung. Sie ist ein selbstverwaltetes Wohnhaus für homosexuelle Frauen und Männer mit öffentlichen Einrichtungen zur Beratung, Information, Bildung und Kommunikation.«13

Seit Beginn der Rosa Lila Villa war die Sichtbarkeit von Lesben und Schwulen ein wesentliches Anliegen der Betreiber*innen. Mit der Villa wurde ein Ort geschaffen, an dem Diskriminierung und Vorurteile gegen Homosexuelle bekämpft werden sollten und der Emanzipationshilfe bieten wollte. Somit hatte es sich die Villa auch zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein der Gesellschaft zu verändern, um zu mehr »Toleranz und Akzeptanz individueller (homo)sexueller Lebensäußerungen beizutragen«.14 Das geschah etwa durch Demonstrationen. Zudem sahen die Betreiber*innen der Villa den Kampf für mehr Sichtbarkeit durch die Schaffung einer »Öffentlichkeit« und den Kampf gegen Unterdrückung bzw. das Patriachat als gemeinsame Sache der Lesben und Schwulen an. Sie waren der Meinung, dass man mit einem gemeinsamen Auftreten die Menschen leichter überzeugen könnte, dass die Unterdrückung der Sexualität alle etwas angeht, als dies in getrennten Lesben- und Schwulengruppen möglich wäre. Ein gutes persönliches Verhältnis zwischen Lesben und Schwulen war ihnen auch wichtig, um gegen die Vorurteile vorzugehen, alle Schwulen seien frauenfeindlich und alle Lesben männerfeindlich. Außerdem sollten und wollten sie gemeinsam Maßnahmen gegen Diskriminierung von Homosexuellen in der Gesellschaft ergreifen.15

Sichtbarkeit bedeutete auch für die »Öffentlichkeit« sichtbar zu leben. Dies ermöglichte die Rosa Lila Villa durch das Wohnprojekt. Nach den Sanierungsarbeiten 1988 wohnten fünf Frauen und vier Männer in Wohngemeinschaften vor Ort und organisierten und verwalteten das Leben in der Gemeinschaft selbst. Jede*r hatte mindestens ein Zimmer für sich, es gab eine gemeinsame Wohnküche und ein Vorzimmer. Die Bewohner*innen hatten eine Mitgliedschaft im Verein der Villa. Ein Vertrag zwischen dem Verein und den Bewohner*innen setzte fest, dass sich die Miete aus der Rückzahlung des Sanierungskredites und der genutzten Fläche ergab. Das Wohnen in der Villa erlaubte die Kommunikation zwischen den Bewohner*innen und den Besucher*innen etwa im Café Willendorf, wie das Café nach der Renovierung hieß, und bot außerdem die Möglichkeit an den hauseigenen Projekten teilnehmen zu können.16

Das Zusammenleben war jedoch nicht immer idyllisch. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Frauen und Männern, insbesondere wenn es um das Zusammenarbeiten und die Selbstorganisation der Villa ging.

Abb. 3: Plakat der Villa, das zu Demonstrationen gegen Diskriminierung und für mehr Sichtbarkeit von Lesben aufruft.

Es kam aber nicht nur in der Rosa Lila Villa zu solchen Auseinandersetzungen. In der tamtam17 aus dem Juli 1991 wurde ein niederländischer Artikel übersetzt, der sich mit diesem Konflikt beschäftigte und somit auch zeigte, dass die Zusammenarbeit von Lesben und Schwulen trotz teilweise gemeinsamer Ziele nicht immer funktionierte.18 Dennoch war die Villa ein Ort der Begegnung und der Kommunikation »zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Einstellung und sexueller Orientierung.«19

Selbstorganisation war auch für die Informations- und Beratungsstelle Rosa Lila Tip von großer Bedeutung. Beraten wurde zu Fragen lesbisch/schwuler Identität, dem Coming-out, Sexualität, Beziehung, Familie, psychologischen oder körperlichen Beschwerden, um nur einige Themen zu nennen. Es wurden aber auch Selbsthilfegruppen organisiert und Kontakte zu anderen Gruppen, Institutionen oder zu Fachleuten vermittelt, wenn es zum Beispiel um gesundheitliche oder rechtliche Angelegenheiten ging.20 Da es wichtig war, Lesben und Schwulen Kontaktdaten von nichtdiskriminierenden Stellen zu vermitteln, investierten die Mitarbeitenden viele Ressourcen, um valide Informationen zu erhalten.21 Zudem organisierte der Tip problemorientierte Workshops und Veranstaltungen, vergab Praktikumsplätze, arbeitete mit anderen Vereinen und Organisationen zusammen, betrieb Medienarbeit und vieles mehr.22

Selbsthilfe und Anonymität

Konzeptuell wurde festgelegt, dass die Beratungsstelle immer von einem Mann und einer Frau besetzt sein und die Beratung anonym und kostenlos erfolgen sollte. Im Vordergrund stand »Hilfe zur Selbsthilfe« und es sollte vor allem die Kommunikation unter Besucher*innen gefördert werden. Die Mitarbeiter*innen des Tip wurden nach bestimmten Kriterien eingestellt: Die Berater*innen sollten selbst homosexuell sein und das eigene Coming-out hinter sich haben, um Anderen, die sich in dieser Phase befanden, helfen zu können. Außerdem sollten sie gute Menschenkenntnisse und Einfühlungsvermögen haben, um Probleme der Klient*innen gut erfassen zu können.23

Diese Überlegungen fußten auf dem, was man damals über das Coming-out wusste beziehungsweise nicht wusste. Junge Menschen erlebten bereits vor oder zu Beginn ihres Coming-outs Diskriminierung, hieß es etwa in einer Veröffentlichung der Homosexuellen Initiative (HOSI) von 1989, etwa wenn in der Schule oder in der Berufsausbildung Anspielungen mit einem Augenzwinkern an die Betroffenen gemacht würden. Diese Anmerkungen würden meist als Erniedrigung empfunden und lösten ein niedriges Selbstwertgefühl und Selbstdiskriminierung aus. Auch die Erziehung würde eine wichtige Rolle für eine in späteren Lebensphasen sich entwickelnde homosexuelle Identitätsfindung spielen.24 Man glaubte daher, dass das Treffen und Reden mit anderen Homosexuellen bei der Bewältigung von Unsicherheit und Angst helfen konnte und bei der Akzeptanz der eigenen Sexualität und Identität unterstützend wirkte.25 In der Villa war zum Beispiel das Café Willendorf ein wichtiger Ort der Kommunikation zwischen Homosexuellen, aber auch zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen.

Das Tip galt als wichtige Anlaufstelle, wenn es um das Coming-out ging. Laut der damaligen Broschüre des Rosa Lila Tips erlebte eine Person ein Coming-out, wenn ihr bewusst wurde, dass sie sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt, dies jedoch zunächst einmal mit sich selbst ausmacht. Doch bereits dies könne zu inneren Konflikten und Einsamkeit führen: Man möchte zunächst nicht, dass andere Menschen »es bemerken« und die Angst vor Diskriminierung oder dem Ausschluss aus der Familie und dem Freundeskreis macht sich breit und »zwingt« einen »sich zu verstecken«. Mit der damit oft verbundenen psychischen Belastung war der Rosa Lila Tip oft konfrontiert.26

Abb. 4: Plakat der Villa, das zu Demonstrationen gegen Diskriminierung und für mehr Sichtbarkeit von Schwulen aufruft.

So rief am 25.09.1989 ein junger Mann an, der Schwierigkeiten mit seinem Coming-out hatte. Aus den Aufzeichnungen geht folgendes hervor: Der junge Mann traute sich zum ersten Mal anzurufen, erzählte von seinen traditionellen Eltern und seiner konservativen Erziehung. Er sprach über sein Coming-out als schwuler Mann und wirkte nach dem Gespräch erleichtert, vor allem auch darüber mit dem Anruf beim Tip den ersten Schritt gemacht zu haben.27 Am nächsten Tag rief der junge Mann wieder an und traute sich danach vorbeizukommen, wobei die Berater*innen ihn mit ins Café Willendorf nahmen, um ihm Menschen aus der lesbisch-schwulen Community vorzustellen.28 Den Berater*innen fiel auf, dass sich viele der Ratsuchenden von ihnen eine Lösung ihrer Probleme erhofften. Sie konnten jedoch nur dann Lösungsvorschläge machen, wenn die Ratsuchenden bereit waren, sich auch selbst mit ihren Problemen auseinanderzusetzen und vor allem offen für Gespräche waren. Dies war aber laut den Berater*innen nicht immer einfach, denn viele Lesben und Schwule isolierten sich aus Angst, dass sie nicht als »normal« angesehen werden. Deshalb hatten viele noch nie mit anderen über ihre Probleme gesprochen. Es war die Aufgabe der Berater*innen den Ratsuchenden das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Um den Ratsuchenden die Angst davor zu nehmen, über Gefühle, Wünsche und Probleme zu reden, bedurfte es häufig mehrerer Gespräche, bis eine Vertrauensbasis hergestellt war. Dies konnten die Berater*innen oftmals dadurch erreichen, dass sie über eigene Erfahrungen sprachen.29

Zielgruppen des Tips waren neben Lesben, Schwulen, deren Angehörigen und Freund*innen, auch heterosexuelle Personen, die an Aufklärung über Homosexualität, AIDS, etc. interessiert waren.30 In der Villa trafen sich zudem unterschiedliche Selbsthilfegruppen. Entweder waren dies Gruppen vom Tip, wie zum Beispiel die Gruppe »Lesben-Come In« für lesbische Frauen unter 25 oder die Gruppe »Schwung« für schwule Männer unter 25. Auch mit der Villa manchmal nur lose verbundene Gruppen trafen sich im Haus, wie zum Beispiel die »HuK – Homosexuelle und Kirche«, die »Gruppe für lesbische Mütter« und später auch die Selbsthilfegruppe für Transsexuelle »TransX«.31 Laut den Beratungsprotokollen wurde sehr oft auch nach SM-Gruppen und Sexualkontakten gefragt.32 Diese Anfragen wurden an die Libertine weitervermittelt, einem bereits 1986 gegründeten Verein, der sich als Anlaufstelle für alle, die sich mit dem Thema Sadomasochismus auseinandersetzen wollen, verstand.33

Abb. 5: Weitere Aufgaben der Berater*innen waren: Verwaltung der Bibliothek, Tourismusberatung und manchmal auch die Auseinandersetzung mit Polizeianzeigen.

Eine Schnittstelle zwischen anonymer Beratung und öffentlichem Kampf gegen Diskriminierung waren die Informationen des Tips zu HIV/AIDS. Über die damals neuartige Krankheit wurde erstmals 1981 in den USA berichtet. Die US-Medien sprachen zuerst von einer Gay-Related Immune Deficiency, da, wie es zunächst schien, nur junge schwule Männer in Großstädten krank wurden. Bald erkrankten aber auch Menschen, die nicht in das Schema des »jungen schwulen Mannes« passten. Im Jahr 1982 wurde die Krankheit durch Ärzte mit dem Namen »AIDS« betitelt, eine Abkürzung für Acquired Immune Deficiency Syndrome. Noch im selben Jahr tauchte AIDS auch in Europa auf. Mit der neuen Krankheit war stark das Gefühl der Angst verbunden: Angst, die Krankheit zu bekommen, von der noch nicht viel bekannt war, aber auch die Angst vor Stigmatisierung und Ausgrenzung als Schwuler. Denn die politische und mediale Öffentlichkeit suchte nach Schuldigen für das Ausbrechen der Krankheit, und die Schuld fiel dabei vor allem auf schwule Männer.34 Die Verbindung zwischen Seuche, Sex und Perversion, die in vielen meinungsbildenden Medien für immer mehr spekulative Nachrichten sorgte, löste Empörung und Angst in der Schwulenszene aus.35 AIDS wurde als eine zweifache Krankheit angesehen: einerseits als eine Krankheit, die das Immunsystem angreift, und andererseits als soziale Krankheit, bei der Schwule, aber auch Lesben und andere Minderheiten, für die Ausbreitung der Krankheit verantwortlich gemacht und dadurch erneut gesellschaftlich isoliert wurden. Schwule Männer wurden zum Gegenstand einer allgemeinen Panik und zur Zielscheibe von Vorwürfen. Denn die Meinung kam auf, dass nicht ein Virus, sondern schwuler Sex die Ursache für eine Infektion mit der Krankheit sei. So diente AIDS zunehmend als Argument gegen die Homosexualität selbst.36

Um gegen gesellschaftliche Vorurteile vorzugehen, aber auch um den Homosexuellen einen sicheren Umgang mit Sex zu ermöglichen, erweiterte der Rosa Lila Tip seine Aufklärungsarbeit und engagierte sich zunehmend im Bereich der AIDS-Prävention. Mit Ratsuchenden sprach man über Ansteckungsgefahren und Testmöglichkeiten, wobei einige über ihre Anonymität besorgt waren.37 Ziel der Prävention war es, »durch fundierte und vorurteilsfreie Information auf reale Risiken hinzuweisen, irrationale Ängste abzubauen und Panik zu vermeiden.«38 Zusätzlich machte der Tip darauf aufmerksam, dass AIDS alle betreffe, da es keine Risikogruppen, sondern lediglich Risikoverhalten gebe. Die Berater*innen machten sich den Ansatz des safer sex zu eigen und versuchten zu vermitteln, dass es dabei nicht nur um die schlichte Information geht, welche sexuellen Praktiken infektiös sein könnten, sondern darum, grundsätzlich auf einer sicheren Basis miteinander und mit Sex umzugehen. Für sie war das Ziel, dass die Ratsuchenden lernten mit ihren Ängsten umzugehen und einen anderen Umgang mit Sexualität zu finden.39 Eine Broschüre von 1995 fasst diese Überzeugung zusammen: »Die Umsetzung von safer Sex sollte also nicht bei rein technischen Maßnahmen stehenbleiben, sondern auch eine Auseinandersetzung mit Gefühlen, Unsicherheiten, Konflikten etc. beinhalten.«40

Mit dem Präventionskonzept safer sex orientierte sich der Tip an Erfahrungen aus den USA.41 Dort versuchte man mit Broschüren und Beratung Schwule, aber auch Lesben, über die Krankheit und ihre Risiken aufzuklären und die Betroffenen so zu weniger riskantem Verhalten zu bewegen. Als Präventionspraxis sollte safer sex ermöglichen, dass Homosexuelle weiterhin Sex haben konnten, aber »sicherer« vor einer AIDS-Erkrankung waren. Es ging also darum, zwischen sexuellem Begehren und Gesundheitsschutz zu vermitteln.42

Abb. 6: Plakat mit der Telefonnummer der Hotline vom Rosa Lila Tip – aus Angst und Scham wollten viele Lesben und Schwule in den 1980/90er Jahren anonym bleiben.

»Perverse beraten Perverse«43

Selbsthilfe, wie sie der Tip bei den Themen Coming-out oder AIDS praktizierte, war deswegen so wichtig, weil Homosexualität in der Psychotherapie pathologisiert wurde, galt sie doch bis 1990 laut Index der World Health Organisation (WHO) als psychische Krankheit. Gerade in der Psychoanalyse war es lange (und ist es zum Teil noch heute) Praxis, »der vermeintlichen Pathologie von Homosexualität auf die Spur zu kommen und Heterosexualität als therapeutisches Ziel zu bestimmen.«44 Ein Grund dafür, so der deutsche Medizinhistoriker und -ethiker Florian Steger, sei der Umstand, dass gewöhnlich gesunde Homosexuelle keine Psychotherapeuten aufgesucht hätten, sondern nur jene die auch psychisch krank waren. Daraus schlussfolgerte er, dass Psychotherapeuten eben nur das Bild der*des kranken Homosexuellen hatten und daraus ihr Wissen über Homosexualität gewannen. Darüber hinaus hätten viele Psychotherapeuten unkritisch die Vorurteile ihrer Lehrenden übernommen, die ihnen als anerkanntes psychoanalytisches Wissen vermittelt wurden. In manchen Fällen sei zudem im Rahmen der psychotherapeutischen Ausbildung nicht über Homosexualität gesprochen worden – und wenn dann nur im Zusammenhang mit ihrer »Heilung«.45 Für Schwule und Lesben war es dadurch schwierig bis fast unmöglich geeignete Therapeut*innen zu finden.

Zwar öffneten sich in den 1980er Jahren größere Teile des therapeutischen Sektors und pathologisierten das gleichgeschlechtliche Begehren nicht weiter, dennoch wurden Homosexuelle von einigen Therapeut*innen weiterhin abgelehnt.46 Der Wiener Psychologe Ernst Silbermayr spricht zudem die Problematik an, dass »offene« Lesben und Schwule zur Psychotherapie-Ausbildung nicht zugelassen wurden, aufgrund der »angeblich niedrigen Stufe der psychosexuellen Entwicklung bei homosexuellen Menschen«.47

Aber auch die Nicht-Wahrnehmung und Ignoranz der traditionellen Beratungsstellen sorgten für den Ausschluss der Homosexuellen. So konzentrierte sich ein Großteil von ihnen auf Ehe und Familie und die damit verbundenen Problembereiche aus einer heteronormativen Sicht. Die Betreuung und Beratung von Homosexuellen fiel dabei meist in die Sexualberatung, das heißt Homosexuelle wurden auf ihre Sexualität reduziert.48 Der Rosa Lila Tip hielt in diesem Zusammenhang fest:

»Menschen, die Probleme mit ihrer (Homo-)Sexualität haben, suchen oft Hilfe bei Ärzten, Priestern, Psychiatern und Psychologen, die jedoch selten einen anderen Zugang zu dieser Problematik haben, als den über die von Unsicherheit, Angst und Vorurteilen geprägten (Boulevard-)Klischees. Solche Ratgeber können mehr schaden als helfen und auch die meisten Psychotherapeuten sind nicht frei von Homophobie (zwanghafte Angst vor gleichgeschlechtlicher sexueller und emotionaler Begegnung), und grenzen sich dadurch ihren Patienten gegenüber deutlich ab.«49

Im Tip und den zahlreichen Selbsthilfegruppen sollten Menschen, die unter ihrer Ausgrenzung litten, Ansprechpartner*innen finden. Somit sollten sie jemanden haben, der*die ihnen zuhörte, ihnen nicht das Gefühl der Ausgrenzung gab und wenn möglich aus eigener Erfahrung berichten konnte, um ein Gefühl des Verständnisses und der Zugehörigkeit zu vermitteln.50 Die Berater*innen versuchten durch Weiterbildung und Aufklärungsarbeit Wissen für die eigene Community zu gewinnen. Indem Lesben und Schwule die Beratung und Betreuung für Lesben und Schwule übernommen hatten, hatten sie sich auch ein Stück sozialer Macht angeeignet. Sie wollten sich nicht länger von der Gesellschaft als krank, neurotisch/deviant, pervers abstempeln lassen.51 Wie Silbermayr es provokant ausdrückte: »Perverse beraten Perverse.«52

Selbsthilfe umfasste auch Familienmitglieder oder Freund*innen, die ihre Liebsten unterstützten oder aber selbst verzweifelt waren und mit der »Situation« nicht klarkamen. So rief etwa eine junge Frau beim Tip an, weil ihr Bruder »schwule Tendenzen« habe und sie ihn »heilen« wollte. Sie suchte Rat, wie sie den Bruder von seinen »schwulen Tendenzen losbekommen könnte«. Die aus der Türkei nach Österreich migrierte Familie hatte eine Ehe für den Bruder arrangiert, er war also bereits mit einer Frau verheiratet. Die Schwester wollte gerne Informationen zu Therapiemöglichkeiten bekommen, um ihrem Bruder zu helfen. Der*die Berater*in riet ihr zu einer Therapie, um die Krise aufzulösen, da er*sie keine Therapie kenne, die Homosexuelle »heilen« konnte. Die Schwester nahm das Angebot an, mit ihrem Bruder persönlich beim Tip vorbeizukommen.53

Abb. 7: Beispiel eines Beratungsprotokolls aus dem Jahre 1989 – die Berater*innen füllten diese sowohl bei Anrufer*innen als auch bei Besucher*innen aus.

Ein anderes Beratungsprotokoll dokumentiert eine Mutter, die ihren Sohn unterstützen wollte und sich dafür Rat beim Tip holte. Sie vermutete, dass ihr Sohn homosexuell war, aber als sie mit ihm darüber reden wollte, wich er ihr aus. Der*die Berater*in riet der Frau, dass sie das Café Willendorf besuchen sollte, um später bei einem erneuten Gesprächsversuch mit ihrem Sohn darüber berichten zu können. Am Ende des Gesprächs bestätigte die Frau, dass ihr das Gespräch mit dem*der Berater*in gutgetan hatte.54

Ein weiteres Protokoll dreht sich um die Themen Unsicherheit und Identität. Eine junge Frau war sich unsicher, ob sie lesbisch sei, denn »von Männern hielt sie gar nichts«. Sie erzählte, dass sie vor Jahren vergewaltigt worden war. Sie suchte nun den Kontakt zu Frauen und erhielt Lokaladressen durch der*die diensthabende Berater*in. Ihm*ihr war aufgefallen, dass die Anruferin immer wieder von stereotypen Verhaltensweisen von Lesben sprach. Daraufhin führte der*die Berater*in mit ihr ein langes Gespräch über Begriffsdefinitionen, um die Frau aufzuklären.55 Der Tip informierte eben auch, wenn es um »neu entdeckte Identität« ging.

Die Beratungsstelle gab an von Lesben und Schwulen für Lesben und Schwule zu sein, was für sie Trans*personen nicht einzuschließen schien. Dennoch spielten die Themen Transsexualität und crossdressing in der Beratung des Rosa Lila Tips bereits in den 1980er Jahren eine Rolle. So meldeten sich auch immer wieder Männer beim Tip, die angaben, gerne Frauenkleider anzuprobieren. So rief am 10. November 1988 ein Mann im Tip an, der gerne Strumpfhosen und Stöckelschuhe trug und gerne weiter darüber sprechen wollte.56 Eine eigene Selbsthilfegruppe für Trans*personen wurde 1995 mit der »TransX – Verein für Transgender Personen« gegründet, die sich auch noch heute regelmäßig in der Villa trifft.57

Türkis Rosa Lila Villa heute

Die Beratungstätigkeit sowie die zahlreichen Selbsthilfegruppen waren vor allem in einer Zeit, in der die Wissenschaft und die Gesellschaft Homosexuelle pathologisierten und ausgrenzten, für Wiens Lesben und Schwule von großer Bedeutung. Die Beratung war anonym und die Berater*innen selbst homosexuell, um Menschen die Kontaktaufnahme zu erleichtern, die sich isolierten und ausgeschlossen fühlten, und die Angst und Scham empfanden, wenn sie an das Coming-out dachten. Die Quellen zeigen, dass die Berater*innen ihre eigenen Erfahrungen mit in die Beratung einfließen ließen. Durch das Weitervermitteln dieses Wissens und der eigenen Erfahrung bauten die Berater*innen eine Vertrauensbasis zu den Ratsuchenden auf, sie konnten deren Anliegen nachvollziehen und konnten so leichter Verständnis vermitteln.

Im Laufe der Zeit hat sich die Beratungsstelle Rosa Lila Tip ausdifferenziert. Heute gibt es den Türkis Rosa Tipp, die Beratungsstelle für Trans*Personen, Schwule und Queers und den Lila Tipp, »ein konsensual organisierter Beratungs-, Kommunikations- und Bestärkungsort von Lesben und Trans*Personen für Lesben und Trans*Personen.«58 Das Kollektiv Türkis Rosa Lila Villa besteht aus dem Café Villa Vida, dem Wohnverein und der Queer Base. Die Queer Base unterstützt und berät LGBTQIA*-Geflüchtete in Sachen Rechtsberatung, Beratungsstellen, psychologische Beratung, Wohnberatung und Einstieg in Community-Netzwerke für queere Geflüchtete.59

Abb. 8: Die Türkis Rosa Lila Villa an der Linken Wienzeile 102 im 6. Wiener Gemeindebezirk heute.

Die Entwicklung des Namens Rosa Lila Villa zu Türkis Rosa Lila Villa, soll die Entwicklung der Community widerspiegeln und vermitteln, dass sich das Haus heute auch als ein Ort des Trans*Aktivismus versteht.60 Und woher die Farben? In einem Interview gab ein Mitglied der Villa an, dass die Farben mehrere Bedeutungen haben. Würde man sie aus einer historischen Sicht betrachten, so steht Rosa für die Schwulen, die in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern mit einem rosa Dreieck markiert wurden. Das Lila stammt aus den 1970er Jahren und steht für Feminismus und die Frauenbewegung aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Türkis wurde eingeführt, als die Villa auch Beratung für Trans*personen anbot, wurde jedoch frei gewählt und hat keinen besonderen Hintergrund.61

Joanne Becker studiert Geschichte im Master an der Universität Wien.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Rosa Lila Tip, Einladung zur Eröffnung (1982), Wien: QWIEN Archiv.

Abb. 2: Die Villa damals…, in: Lambda Nachrichten 1 (2014), S. 22, © HOSI Wien.

Abb. 3: Die Demo (lesbisch) (15.09.1989), Wien: QWIEN Archiv, Villa Plakate.

Abb. 4: Die Demo (schwul) (15.09.1989), Wien: QWIEN Archiv, Villa Plakate.

Abb. 5: Pez Hejduk, Cartoon des Rosa Lila Tips, in: Rosa Lila Tip: 10 Jahre Lesben & Schwulenhaus Rosa Lila Villa. „Weil drauf steht, was drin ist!“, S. 47, © Pez Hejduk.

Abb. 6: Rosa Lila Tip, Ein Warmer Draht (1984), Wien: QWIEN Archiv, Villa Plakate.

Abb. 7: Rosa Lila Tip, Beratungsprotokoll (30.05.1989), Wien: QWIEN Archiv, »Beratungsprotokolle« RLV Box 2: Kontakte/Beratung 1989.

Abb. 8: Türkis Rosa Lila Villa heute (2022), © Martin Kopfreiter.

Literatur
  1. 1

    Ernst Silbermayr: »Wir machen’s uns selber – der TIP«, in: Rosa Lila Tip (Hg.): 10 Jahre Lesben- und Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 52–56, hier 52.

  2. 2

    Ulrike Repnik: Die Geschichte der Lesben- und Schwulenbewegung in Österreich, Wien: Milena Verlag (2006), S. 115.

  3. 3

    Rudolf Harald Katzer: »Wie alles begann …«, in: Rosa Lila Tip (Hg.): 10 Jahre Lesben- und Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 26–35, hier S. 26.

  4. 4

    Andrea Kunz: Ein Lesben- und Schwulenhaus: Der Rosa Lila Tip – Komplexe Strukturen eines Lesbisch/schwulen Systems. Eine Qualitative empirische Analyse (Diplomarbeit, Universität Wien 1997), S. 17–18; Siehe auch: Doris Hauberger, Helga Pankratz: »Prähistorische Erinnerungen. Von der Belle Etage zur Villa.«, in: Rosa Lila Tip (Hg.): 10 Jahre Lesben- und Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 13.

  5. 5

    Marty Huber: »Rosa Lila Villa: seit 1982«, in: Martina Nußbaumer, Werner Michael Schwarz (Hg.): Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern, Wien: Czernin (2012), S. 208–210, hier S. 208.

  6. 6

    Michael Handl: »Von Rosa Villen und Wirbeln und Homosexuellen Initiativen – Die österreichische Homosexuellenbewegung nach Stonewall«, in: Michael Handl, Gudrun Hauer, Kurt Krickler, Friedrich Nussbaumer, Dieter Schmutzer (Hg.): Homosexualität in Österreich, Wien: Junius (1989), S. 120–151, hier S. 126.

  7. 7

    Rosa Lila Villa: Der Rosa Lila Tip. Informations- und Beratungsstelle der Rosa Lila Villa. Erstes Lesben- & Schwulenhaus Wien, in: »Villa«, Box mit Broschüren vom Rosa Lila Tip und »die V.« Jahrgang Div. Mai, QWIEN Archiv.

  8. 8

    Helmut H. Sendelhofer: » Zur Geschichte der Rosa Lila Villa – ein historischer Abriß«, in: Rosa Lila Tip (Hg.): 10 Jahre Lesben- und Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 7–12, hier 11.

  9. 9

    Rudolf Harald Katzer: »Wie alles begann …«, in: Rosa Lila Tip (Hg.): 10 Jahre Lesben- und Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 26–35, hier S. 32.

  10. 10

    Michael Handl: »Von Rosa Villen und Wirbeln und Homosexuellen Initiativen – Die österreichische Homosexuellenbewegung nach Stonewall«, in: Michael Handl, Gudrun Hauer, Kurt Krickler, Friedrich Nussbaumer, Dieter Schmutzer (Hg.): Homosexualität in Österreich, Wien: Junius (1989), S. 120–151, hier S. 126.

  11. 11

    Marty Huber: »Rosa Lila Villa: seit 1982«, in: Martina Nußbaumer, Werner Michael Schwarz (Hg.): Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern, Wien: Czernin (2012), S. 208–210, hier S. 209.

  12. 12

    Michael Handl: »Von Rosa Villen und Wirbeln und Homosexuellen Initiativen – Die österreichische Homosexuellenbewegung nach Stonewall«, in: Michael Handl, Gudrun Hauer, Kurt Krickler, Friedrich Nussbaumer, Dieter Schmutzer (Hg.): Homosexualität in Österreich, Wien: Junius (1989), S. 120–151, hier S. 127.

  13. 13

    Lesben + Schwulenhaus: Rosa Lila Villa 1060 Wien Linke Wienzeile 100 & zwei, in: »R.L.V. 1 – Villa Konzepte, Broschüren«, Folder mit Konzepten und Broschüren der Rosa Lila Villa, QWIEN Archiv, S. 1.

  14. 14

    Lesben + Schwulenhaus: Rosa Lila Villa 1060 Wien Linke Wienzeile 100 & zwei, in: »R.L.V. 1 – Villa Konzepte, Broschüren«, Folder mit Konzepten und Broschüren der Rosa Lila Villa, QWIEN Archiv, S. 1.

  15. 15

    Rosa Lila Tip: Rosa Lila Villa, in: »R.L.V. 1 – Villa Konzepte, Broschüren«, Konzept der Rosa Lila Villa aus dem Jahr 1987/88, QWIEN Archiv, S. 2, 4.

  16. 16

    Rosa Lila Tip: Rosa Lila Villa, in: »R.L.V. 1 – Villa Konzepte, Broschüren«, Konzept der Rosa Lila Villa aus dem Jahr 1987/88, QWIEN Archiv, S. 3.

  17. 17

    tamtam war eine Zeitschrift, die vom »Kulturverein Schwulesbisch in Gumpendorf«, der seinen Sitz in der Rosa Lila Villa hatte, herausgegeben wurde. Siehe dazu: Andreas Brunner: »Eine kurze Geschichte vom tamtam«, in: Rosa Lila Tip (Hg.): 10 Jahre Lesben- und Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992) S. 59–62.

  18. 18

    Arno Essed: »Ook aids het slagveld der seksen«, in: Homologie, 13/2 (März/April 1991). Übersetzt von Martin Frey: »Gemeinsam einsam. Lesben und Schwule in einer Bewegung«, in: tamtam, Nr. 7, 3. Jg. (1991), S. 10–12.

  19. 19

    Michael Handl: »Von Rosa Villen und Wirbeln und Homosexuellen Initiativen – Die österreichische Homosexuellenbewegung nach Stonewall«, in: Michael Handl, Gudrun Hauer, Kurt Krickler, Friedrich Nussbaumer, Dieter Schmutzer (Hg.): Homosexualität in Österreich, Wien: Junius (1989), S. 120–151, hier S. 127.

  20. 20

    Rosa Lila Villa: Der Rosa Lila Tip. Informations- und Beratungsstelle der Rosa Lila Villa erstes Lesben- und Schwulenhaus Wien, Informationsbroschüre, QWIEN Archiv.

  21. 21

    Rosa Lila Tip – Beratungs- und Informationszentrum, in: »R.L.V. 2 Rudolf Mix«, Folder mit Konzepten und Broschüren der Rosa Lila Villa, QWIEN Archiv, S. 7.

  22. 22

    »Gesellschaft und (Homo-)Sexualitäten«, in: Rosa Lila Tip: lesbisch/schwule Lebensweisen. Informations- und Bildungsbroschüre, Wien: Rosa Lila Tip (1995), S. 4.

  23. 23

    Rosa Lila Tip – Beratungs- und Informationszentrum, in: »R.L.V. 2 Rudolf Mix«, Folder mit Konzepten und Broschüren der Rosa Lila Villa, QWIEN Archiv, S. 4.

  24. 24

    Wolfgang Till: »Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlicher Diskriminierung und subjektiver Verarbeitung oder Was heißt es, schwul zu leben?«, in: Michael Handl, Gudrun Hauer, Kurt Krickler, Friedrich Nussbaumer, Dieter Schmutzer (Hg.): Homosexualität in Österreich, Wien: Junius (1989), S. 21–22.

  25. 25

    Susanne Nadenicek, Sabine Fabach: »Coming-Out«, in: Rosa Lila Tip: lesbisch/schwule Lebensweisen. Informations- und Bildungsbroschüre, Wien: Rosa Lila Tip (1995), S. 7.

  26. 26

    Susanne Nadenicek, Sabine Fabach: »Coming-Out«, in: Rosa Lila Tip: lesbisch/schwule Lebensweisen. Informations- und Bildungsbroschüre, Wien: Rosa Lila Tip (1995), S. 7.

  27. 27

    Beratungsprotokoll vom 25.09.1989, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 2: Kontakte/Beratung 1989, 1989, QWIEN Archiv.

  28. 28

    Beratungsprotokoll vom 26.09.1989, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 2: Kontakte/Beratung 1989, 1989, QWIEN Archiv.

  29. 29

    Rosa Lila Tip – Beratungs- und Informationszentrum, in: »R.L.V. 2 Rudolf Mix«, Folder mit Konzepten und Broschüren der Rosa Lila Villa, QWIEN Archiv, S. 5–6.

  30. 30

    Andrea Kunz: Ein Lesben- und Schwulenhaus. Der Rosa Lila Tip – Komplexe Strukturen eines Lesbisch/schwulen Systems. Eine Qualitative empirische Analyse (Diplomarbeit, Universität Wien 1997), S. 16.

  31. 31

    »Gruppen in der Rosa Lila Villa«, in: Die V. 1/4 (1997), S. 6–7, hier S. 6.

  32. 32

    Siehe dazu Beratungsprotokolle, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 1: Kontakte/Beratung/Statistiken/Rechnungsblöcke 1990–1992, 1987–1988, QWIEN Archiv.

  33. 33

    »Wer ist die Libertine Wien?«, in: Libertine. Sadomasochismus-Initiative Wien, https://www.libertine.wien/libabout.html (Februar 2022).

  34. 34

    Magdalena Beljan: »Aids-Geschichte als Gefühlsgeschichte«, in APuZ. Aus Politik und Zeitgeschichte 65/46 (2015), S. 25–31, https://www.bpb.de/apuz/214863/aids-geschichte-als-gefuehlsgeschichte.

  35. 35

    Sebastian Haus-Rybicki: Eine Seuche regieren. AIDS-Prävention in der Bundesrepublik 1981–1995, Bielefeld: transcript (2021), S. 40.

  36. 36

    Wolfgang Hartinger, Jürgen Schwarz: »Schwule Männer, AIDS und ›Safer Sex‹«, in: Rosa Lila Tip: lesbisch/schwule Lebensweisen. Informations- und Bildungsbroschüre, Wien: Rosa Lila Tip (1995), S. 18–19.

  37. 37

    Beratungsprotokoll vom 20.10.1988, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 1: Kontakte/Beratung/Statistiken/Rechnungsblöcke 1990–92, 1987–1988, QWIEN Archiv; Beratungsprotokoll vom 15.11.1988, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 1: Kontakte/Beratung/Statistiken/Rechnungsblöcke 1990–92, 1987–1988, QWIEN Archiv.

  38. 38

    Wolfgang Hartinger, Jürgen Schwarz: »Schwule Männer, AIDS und ›Safer Sex‹«, in: Rosa Lila Tip: lesbisch/schwule Lebensweisen. Informations- und Bildungsbroschüre, Wien: Rosa Lila Tip (1995), S. 19.

  39. 39

    Wolfgang Hartinger, Jürgen Schwarz: »Schwule Männer, AIDS und ›Safer Sex‹«, in: Rosa Lila Tip: lesbisch/schwule Lebensweisen. Informations- und Bildungsbroschüre, Wien: Rosa Lila Tip (1995), S. 19–20.

  40. 40

    Wolfgang Hartinger, Jürgen Schwarz: »Schwule Männer, AIDS und ›Safer Sex‹«, in: Rosa Lila Tip: lesbisch/schwule Lebensweisen. Informations- und Bildungsbroschüre, Wien: Rosa Lila Tip (1995), S. 20.

  41. 41

    Sebastian Haus-Rybicki: Eine Seuche regieren: AIDS-Prävention in der Bundesrepublik 1981–1995, Bielefeld: transcript (2021), S. 96.

  42. 42

    Sebastian Haus-Rybicki: Eine Seuche regieren: AIDS-Prävention in der Bundesrepublik 1981–1995, Bielefeld: transcript (2021), S. 99–100.

  43. 43

    Diese Bezeichnung wurde aus einem Beitrag von Ernst Silbermayr übernommen. In: Ernst Silbermayr: »Wir machen’s uns selber – Der Tip«, in: Rosa Lila Tip: 10 Jahre Lesben- & Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 52–56, hier S. 52.

  44. 44

    Florian Steger: »Einführende Überlegungen. Stigmatisierung – Diskriminierung in Medizin und Psychotherapie«, in: Florian Steger (Hg.): Was ist krank? Stigmatisierung und Diskriminierung in Medizin und Psychotherapie, Gießen: Psychosozial–Verlag (2007), S. 21.

  45. 45

    Florian Steger: »Einführende Überlegungen. Stigmatisierung – Diskriminierung in Medizin und Psychotherapie«, in: Florian Steger (Hg.): Was ist krank? Stigmatisierung und Diskriminierung in Medizin und Psychotherapie, Gießen: Psychosozial–Verlag (2007), S. 22.

  46. 46

    Benno Gammerl: anders fühlen. Schwules und lesbisches Leben in der Bundesrepublik. Eine Emotionsgeschichte, München: Carl Hansen (2021), S. 307.

  47. 47

    Ernst Silbermayr: »Wir machen’s uns selber – Der Tip«, in: Rosa Lila Tip: 10 Jahre Lesben- & Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 52–56, hier S. 52.

  48. 48

    Ernst Silbermayr: »Wir machen’s uns selber – Der Tip«, in: Rosa Lila Tip: 10 Jahre Lesben- & Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 52–56, hier S: 52–54.

  49. 49

    Rosa Lila Tip – Beratungs- und Informationszentrum, in: »R.L.V. 2 Rudolf Mix«, Folder mit Konzepten und Broschüren der Rosa Lila Villa, QWIEN, S. 2.

  50. 50

    Rosa Lila Tip – Beratungs- und Informationszentrum, in: »R.L.V. 2 Rudolf Mix«, Folder mit Konzepten und Broschüren der Rosa Lila Villa, QWIEN, S. 2.

  51. 51

    Ernst Silbermayr: »Wir machen’s uns selber – Der Tip«, in: Rosa Lila Tip: 10 Jahre Lesben- & Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992), S. 52–56, hier S. 55–56.

  52. 52

    Ernst Silbermayr: »Wir machen’s uns selber – Der Tip«, in: Rosa Lila Tip: 10 Jahre Lesben- & Schwulenhaus Rosa Lila Villa, Wien: Eigenverlag (1992),S. 52–56, hier S. 52.

  53. 53

    Beratungsprotokoll vom 14.10.1988, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 1: Kontakte/Beratung/Statistiken/Rechnungsblöcke 1990–92, 1987–1988, QWIEN Archiv.

  54. 54

    Beratungsprotokoll vom 22.11.1988, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 1: Kontakte/Beratung/Statistiken/Rechnungsblöcke 1990–92, 1987–1988, QWIEN Archiv.

  55. 55

    Beratungsprotokoll vom 10.01.1989, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 2: Kontakte/Beratung 1989, 1989, QWIEN Archiv.

  56. 56

    Beratungsprotokoll vom 10.11.1988, in: Rosa Lila Tip, »Beratungsprotokolle« RLV Box 1: Kontakte/Beratung/Statistiken/Rechnungsblöcke 1990–92, 1987–1988, QWIEN Archiv.

  57. 57

    Eva Fels: »25 Jahre TransX. 25 Jahre Transgender-Emanzipation«, in: Lambda-Nachrichten 181 (2020) S. 18–20.

  58. 58

    Erratum: Nach Erscheinen des gedruckten Æther-Bandes wurden wir darauf hingewiesen, dass es heute nur noch den Türkis Rosa Lila Tipp gibt, eine Beratungsstelle von queeren Personen für queere Personen (https://dievilla.at/beratung-gruppen-bildung/). Es wird also nicht mehr zwischen einer Beratungsstelle für trans Personen, Schwule und queere Personen und einer Beratungsstelle für trans Personen und Lesben unterschieden, sondern einmal wöchentlich wird eine Peer-to-Peer-Beratung angeboten für alle LGBTQIA+ Personen und deren Angehörige.

  59. 59

    Die Villa: »The Collective Türkis Rosa Lila Villa«, in: Türkis Rosa Lila Villa, https://dievilla.at/ (2022).

  60. 60

    Die Villa: »Geschichte«, in: Türkis Rosa Lila Villa, https://dievilla.at/geschichte/ (2022).

  61. 61

    Manuel Gell: »Das rosarote Haus«, in: Young VIEsions (2016), https://youngviesionsdotcom1.wordpress.com/2016/02/26/die-rosarote-villa/.