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Was ist Universität? Zwölf Antworten aus Basel
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Alea Läuchli

»Fräuleins« und »Schnägglis« im Verbindungswesen: Feministische (Gegen-)Räume an der Universität Basel

1912 und 2020 formieren sich an der Universität Basel zwei Studierendenverbindungen, die nicht dem traditionellen Bild einer Burschenschaft entsprechen. Sie schaffen feministische Gegenräume und bergen das Potenzial, die männlich geprägte Wissenschaft kritisch zu hinterfragen.

»Eine Frau muss Geld und ein eigenes Zimmer haben, um schreiben zu können«, konstatierte Virginia Woolf bereits 1929 in ihrem später zu einem der Leitwerke der feministischen Literatur avancierten Essay A Room of One’s Own.1 Das Zimmer steht hier metaphorisch für künstlerische Freiheit und Unabhängigkeit. Gemeint ist ein eigener diskursiver Raum, in dem sich das Denken entfalten kann. Das Einfordern von eigenen Zimmern oder Räumen ist bis heute ein wichtiger Teil feministischer Praxis. Dabei wird nicht nur privater, sondern auch öffentlicher Raum reklamiert. So lässt sich auch an der Universität beobachten, wie marginalisierte Gruppierungen Raum und Teilhabe einfordern. Gegenräume oder counter-spaces2 bieten eine Alternative zu den existierenden Räumen, welche in aller Regel von den vorherrschenden gesellschaftlichen Normen und Verhaltensweisen dominiert werden. Dagegen sind Gegenräume »Gegenplatzierungen und Widerlager [...] in denen die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind, gewissermaßen Orte außerhalb aller Orte, wiewohl sie tatsächlich geortet werden können.«3 Die gegenkulturellen Räume, wie sie Martina Löw nennt, entstehen durch ein von der Dominanzkultur abweichendes Handeln, das durch Wiederholungen ebenfalls routiniert wird. So können Räume geschaffen werden, die nicht (oder noch nicht) im Einklang mit gesellschaftlichen Strukturen stehen.4 Sie bergen das Potenzial, bestehende Räume herauszufordern und kritisch zu hinterfragen. Auch an der Universität Basel entstehen immer wieder solche im Woolf’schen Sinne »eigene Zimmer« oder Gegenräume, die einen Gegenentwurf zur bestehenden Ordnung bieten und damit den Universitätsbetrieb und eingefahrene Strukturen kritisieren.

Die Universität ist ein gutes Beispiel, um die geschlechtliche Prägung von Räumen zu begreifen. Diese manifestiert sich sowohl in physischer als auch sozial-symbolischer Hinsicht und zeigt sich zugespitzt im männlich dominierten Verbindungswesen. Das Ideal der exzellenten Wissenschaftsperson orientiert sich nach wie vor an stereotyp männlichen Eigenschaften. Da deshalb Frauen und Menschen mit queerer Geschlechtsidentität der Zugang zum Raum der Wissenschaft erschwert ist, haben Gruppierungen an der Universität immer wieder nach eigenen, alternativen Räumen und counter-spaces gesucht.

Beispielhaft dafür sind die beiden im Folgenden im Zentrum stehenden, von der Norm abweichenden Studierendenverbindungen: Sowohl die 1912 gegründete »Christliche Studentinnenvereinigung« (C.S.V.) als auch die im Rahmen des Feministischen Streiks 2020 entstandene »Socordia« bieten eine Alternative zum männlich geprägten Verbindungswesen und fordern damit nicht nur die Vorstellungen einer traditionellen Studentenverbindung, sondern auch den männlich geprägten Raum der Wissenschaft heraus. Beide eint der Antrieb, sich durch Raumaneignung öffentlich zu positionieren und somit Sichtbarkeit für feministische Anliegen zu schaffen, die sonst im Wissenschaftskosmos unterzugehen drohen. Die »C.S.V.« und die »Socordia« stehen dabei nicht in einem direkten genealogischen Verhältnis. Der Artikel ist viel eher von der heuristischen Annahme geleitet, dass die Konfrontation beider Vereinigungen in ihrer Unterschiedlichkeit etwas über das je spezifische Verständnis von vergeschlechtlichten Räumen der Universität aussagt. Und damit auch darüber, was es Anfang des 20. Jahrhunderts und 2020 bedeutet(e), Teil einer feministischen Verbindung zu sein.

Abb. 1: Protokoll der »Geselligen Abende für Studentinnen«.

Schöne, heile Männerwelt

Dass die Universität als Produkt sozialer Praxis einer patriarchalen Gesellschaft einen Raum (re)produziert, der klar männlich geprägt ist, mag heute nicht mehr überraschen. Die sozialen Interaktionsprozesse in ihm drehen sich um Geltung, Macht und Erfolg. Diese Logik zeigt sich auch in der zunehmenden Ökonomisierung und dem vermehrt effizienzorientierten Selbstverständnis der Universität: »Wissenschaft muss sich messen und evaluieren lassen, sie muss Output generieren, Gelder einwerben, Konkurrenten ausstechen, Netzwerke schaffen und Kosten amortisieren.«5 Alles Denk- und Verhaltensweisen, die traditionsgemäss dem männlichen Habitus entsprechen. »Das herrschende Wissenschaftssystem« ist, wie Andrea Maihofer in Anschluss an Pierre Bourdieu formuliert, »in sich immer schon auf spezifische Weise vergeschlechtlicht und vergeschlechtlichend.«6 Die Vergeschlechtlichung der Wissenschaftskultur und die Privilegierung des männlichen Habitus zeigen sich auch in der universitären Verbindungslandschaft. Die Universität Basel sieht studentische Vereine und Verbindungen als wichtigen Teil ihrer Institution an, da sie »zum sozialen Leben an der Universität beitragen.«7 Auf der Website der Universität8 werden 48 studentische Organisationen aufgelistet. Von der »AG Nachhaltigkeit« bis zum »Science Slam Club Basel« sind diverse Gruppierungen dabei. Mindestens zehn davon bezeichnen sich offiziell als Studenten- oder Studierendenverbindung. Unterschieden wird auf der Website zwischen »studentischen Vereinen« und »studentischen Initiativen«. Die unter die erste Kategorie fallenden haben das Recht, sich als Verein an der Universität Basel zu bezeichnen, und geniessen Vorrechte bei der Benutzung universitärer Räume. Studentische Initiativen, zu denen auch die traditionellen Studentenverbindungen zählen, »arbeiten teilweise eng mit der Universität zusammen und bieten Studierenden eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten«. Ausserdem finden sich auf der Website Hinweise zum Registrierungsprozess für neue studentische Initiativen. Hier zeigen sich bereits erste Hürden für eine Teilhabe. Entgegen dem alltäglichen Verständnis von Initiativen, dürfen diese an der Universität nicht einfach so ergriffen werden, sondern benötigen die offizielle Erlaubnis des Rektorats. Dabei ist nicht nur begrenzt, wer überhaupt eine Registrierung beantragen kann (Studierende und Absolvent*innen der Universität Basel), sondern auch die Anzahl der Mitglieder bei Antragstellung (rund zwanzig) ist vorgegeben. Insbesondere wird betont, dass der Vereinszweck im »universitären Sinne« sein soll. Dies ist – im Hinblick auf die vielseitigen Möglichkeiten, was Universität sein kann – eine ziemlich offene Formulierung, die Raum für unterschiedliche Auslegungen lässt. Das Rektorat versteht darunter studentische Vereine, die einen aktiven Beitrag zum universitären Leben leisten und gleichzeitig »die im Universitätsstatut (vom 3. Mai 2012) formulierten Grundsätze der Achtung der Würde des Menschen und der Kreatur, der Freiheit von Lehre und Forschung, der Gleichstellung der Geschlechter, der kulturellen und sozialen Vielfalt sowie der Nachhaltigkeit«9 einhalten. Der Vereinszweck darf somit nicht im Widerspruch zu einem »respektvollen, toleranten und diversen Universitätsleben stehen, so wie es auch das Leitbild der Universität vorsieht«. Wenn der »ordentliche Betrieb der Universität« gestört würde oder ein Bezug des Vereins zur Universität als »Stätte der wissenschaftlichen Lehre, Forschung und Dienstleistung« nicht nachvollziehbar ist, behält sich das Rektorat vor, Gesuche abzulehnen. Wie strikt die im Universitätsstatut formulierten Grundsätze, insbesondere die »Achtung der Gleichstellung der Geschlechter«, bei der Vergabe der Zulassung tatsächlich angewendet werden, ist mit Blick auf die Anerkennung rein männlicher Studentenverbindungen fragwürdig.

Studentenverbindungen haben an Universitäten eine lange Tradition, sie prägen den Sozial-Kosmos der Wissenschaft mit. Die Entstehung der Studentenverbindungen in der Schweiz hängt dabei eng mit Deutschland zusammen: Weil das Lehrangebot Anfang des 19. Jahrhunderts in der Schweiz beschränkt war, gingen viele zum Studium ins Nachbarland.10 Mit in die Heimat zurück brachten sie die deutschen Bräuche der Studentenverbindungen. Dazu gehörte auch das Tragen der »Couleurs«, der Farben der Verbindung, oder (umstrittene) Rituale wie die Mensur. Insgesamt dürfte es in der Schweiz ab 1819 rund 950 Studierendenverbindungen gegeben haben. Die Blütezeit der Schweizerischen Studierendenverbindungen dauerte bis etwa 1914 an.11 Viele der Verbindungen waren an eine Konfession gebunden und folgten einem klaren Muster. Im sogenannten »Comment« wurden Normen und Prinzipien festgehalten betreffend hierarchische Struktur und Rituale, aber auch das gesellige Beisammensein und Trinken folgte klaren Regeln.

Wer in eine Verbindung aufgenommen wird, bleibt wortwörtlich sein Leben lang mit ihr verbunden. Dieses Lebensbundprinzip ermöglicht den aktiven Studierenden den sozialen Kontakt mit den »Altherren« und umgekehrt, »dabei können Junge von den Erfahrungen der Älteren, die Alten von den Neuerungen der jungen Generation profitieren«,12 wie die »Jurassia« auf ihrer Website schreibt.

Weitere Gründe für die Einbindung der »alten Herren« sind aber auch die vielfältigen Verbindungen zu strategisch wichtigen Machtpositionen, die sich daraus ergeben, und ihre Zahlungskraft. »Die Aussicht auf lukrative Beziehungen, Protektionen werden unter der Hand auch als Lockmittel eingesetzt«,13 wie 1991 in der Studierendenzeitschrift kolibri zu lesen ist. Der kolibri galt als offizielles Organ der Basler Studierendenschaft und ist zwischen 1958 und 1995 regelmässig erschienen. Publiziert wurden Artikel zu Themen »von spezifisch studentischer oder sonst wie begründeter Aktualität« aus einer eher linken Perspektive.14

Dass die Universität als Produkt sozialer Praxis einer patriarchalen Gesellschaft einen Raum (re)produziert, der klar männlich geprägt ist, mag heute nicht mehr überraschen.

Lange Zeit15 haben Studentenverbindungen ein hohes Ansehen genossen, aus ihren Reihen rekrutierte sich die führende Elite in Politik und Wirtschaft. Studierende fanden, so hiess es, in Verbindungen Geselligkeit, Gemeinschaft, Vertrauen – einen Bund fürs Leben.16 Durch die »Verbundenheit«, die sich bereits im Namen findet, und die Abgrenzung nach aussen wird eine »schöne, heile Männerwelt geschaffen«, wie der kolibri kritisch anmerkte: »Die Verbindung wird zum Zuhause, zur Welt. Ihre Mitglieder sind versorgt. Die Verbindung ist eine Versorgungsanstalt.«17

Der Zugang zu dieser »schönen, heilen Männerwelt« war und ist weiterhin beschränkt: Studentenverbindungen und Burschenschaften sind, wie der Name schon sagt, traditionell männlichen Studierenden und Alumni vorbehalten. Dass es an der Universität Basel auch Verbindungen gab und gibt, die nicht nur männliche, sondern explizit auch weibliche und queere Mitglieder zulassen, gerät durch die Dominanz männlicher Studentenverbindungen in den Hintergrund. Im Folgenden soll ein Schlaglicht auf zwei Vereinigungen geworfen werden, die nicht dem traditionellen Bild einer Studentenverbindung entsprechen und trotzdem – oder gerade deshalb – einen Platz in der Liste der studentischen Initiativen einfordern.

Vom Typenwandel der studierenden Frau

1912 gründeten Studentinnen an der Universität Basel die »Christliche Studentinnenvereinigung« (C.S.V.). In regelmässigen Abständen traf sich eine Gruppe zu »Geselligen Abenden«, um über Literatur und Musik, aber auch über heutzutage als feministisch geltende Themen wie die »Rechte und Pflichten der modernen Frau« zu diskutieren.18 Die »Geselligen Abende« sollten dem Zweck der Annäherung der Studentinnen verschiedener Fakultäten dienen und dabei keiner religiösen Tendenz folgen. Geselligkeit wurde in Lese- oder Liederabenden gelebt und gemeinsam wurde unter anderem über so grosse Fragen wie »Ist das Christentum eine Illusion?« debattiert. Als Ausgleich unternahmen die Mitglieder gerne Wanderungen und Ausflüge ins Umland, etwa auf »die luftigen Höhen des Bruderholz«. Dass die Studentinnen allesamt »femmes savantes« waren, versteht sich laut Protokollantin von selbst. Doch waren die Mitglieder auch femmes féministes?

Wie den handgeschriebenen Protokollen der Studentinnenvereinigung zu entnehmen ist,19 wurde bereits im Wintersemester 1912, angeregt durch einen »populären Bernoullianumsvortrag«,20 nach Meinungen zum Frauenstimmrecht gefragt. Da die Zeit für »alle Erörterungen zu kurz war«, wurde dem Thema ein zweiter Abend gewidmet. »Fräulein A. Gutknecht«, eine eingeladene Rednerin, schilderte in ihrem Vortrag die »Stellung der Frau«, woraus sich eine lebhafte Diskussion ergab, die aber leider »auf keinen grünen Zweig kam«. Die Gruppe entschied sich, das brisante Thema im kommenden Semester erneut anzuschneiden. In einer Versammlung im grösseren Rahmen sollte über »allerlei Fragen, wie Recht der Frau, Frauenstudium etc.« debattiert werden. Es fehlte dann aber wohl doch »die rechte Lust« dazu. Sei es, weil die Studentinnen ihrer »Rednerinnengabe« zu wenig zutrauten oder noch nicht genügend »überzeugte Suffragetten waren, um mit Erfolg öffentlich auftreten zu können«.21 Die von Gutknecht angestossene Diskussion scheint ausserdem einen »recht verderblichen Einfluss« auf den Kreis der Studentinnen ausgeübt zu haben: »Hat sich doch die, damals für die Gleichberechtigung der Frau sich so feurig und energisch verwendende Rednerin, bereits unter das Joch der Ehe gebeugt und eine andere Abtrünnige liebäugelt auch schon mit [dem] Brautschleier«.22 Die Studentinnenvereinigung widmete sich – enttäuscht von den doch nicht so standhaften »Abtrünnigen« – fortan wieder musikalisch-literarischen Aspekten. Die gesellschaftliche Stellung der Frau sollte in den kommenden Semestern nur noch indirekt in Referaten zur Sprache kommen. So wurde unter anderem über »das Elend der Kinderwitwen in Indien« oder die weibliche Literatur gesprochen.23 Neben den Lese- und Diskussionsabenden wollten die Studentinnen auch etwas Praktisches tun und engagierten sich in sozialer Arbeit. Dabei sei es nicht darum gegangen, »die Welt zu verbessern, sondern etwas zu leisten, was Andern zu Gute kommt« und gleichzeitig den eigenen Kräften entspreche. Die Mitglieder der »C.S.V.« leisteten soziale Arbeit in Form von Kinderbetreuung oder Krankenpflege, erfüllten also die »natürlichen Pflichten« einer Frau und entsprachen somit ganz den gesellschaftlichen Vorstellungen.

Etwas mehr als zwanzig Jahre später beschäftigte die bereits von »Fräulein A. Gutknecht« erörterte Stellung der Frau auch die Universitätsleitung. Der damalige Rektor und Gynäkologe, Alfred Labhardt, hielt in seinem Amtsjahr 1934 im Rahmen des Dies Academicus eine Rede, die verdeutlichte, dass sich im Umgang mit dem Thema (auch von offizieller Seite) kaum etwas gewandelt hatte. Eine naturgewollte Bestimmung der Frau sah Labhardt in all jenen Bereichen,

»die den mehr gemütsbetonten Qualitäten der Frau entsprechen […]. Es sind all jene Berufe, die im Dienste und in der Fürsorge des Nächsten und namentlich der Kinder stehen. Unendlich viel Wohltätiges kann hier die Frau mit ihrem feinen Verständnis für Bedürfnisse und Nöte ihrer Mitmenschen tun, Dinge, denen der Mann in dieser Weise nicht gewachsen ist.«24

Was der damalige Rektor in seiner Rede ansprach, sind die scheinbar natürlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau, die die Geschlechterrollen bestimmen sollen. Er sah die Natur als »Richtschnur für unser menschliches Dasein«25 und reproduzierte damit die Vorstellung, dass das biologische Geschlecht die entsprechende gesellschaftliche Stellung bedingt.

Abb. 2: Fünfzehn »Fräuleins« sind 1914/1915 Mitglied der »Studentinnenvereinigung Basel«.

Geschlecht wurde im (damals) herrschenden bürgerlichen Diskurs biologisch begründet und die Differenzen zwischen Frau und Mann als Ausdruck natürlicher Wesensunterschiede verstanden. Die Geschlechterunterschiede galten nicht als graduelle, sondern als qualitative Unterschiede, die in binär-hierarchische Geschlechterdifferenzen münden. Im Zuge dieser Vorstellung etablierte sich eine allgemein geltende Norm von Männlichkeit und Weiblichkeit mit entsprechenden geschlechtsklassengebundenen Verhaltensweisen.26 Dazu gehörte auch die Idee, dass Frauen naturgemäss ihre Bestimmung in der Haus- und Fürsorgearbeit finden. Damit waren sie per se nicht für das Studium vorgesehen, was die restriktive Zulassungspolitik in Basel widerspiegelt. Anders als an anderen Universitäten waren in Basel Frauen erst ab 1890 zum Studium zugelassen. Während der Frauenanteil in den 1920er Jahren nach einer ersten Hochphase um 1900 wieder stieg, stagnierte er in den 1930er Jahren.27 Daran dürften auch Reden wie die von Alfred Labhardt ihren Anteil gehabt haben, waren es doch gerade angesehene Wissenschaftler, die den gesellschaftlichen Geschlechterdiskurs stützten und durch misogyne Annahmen den Handlungsraum von Frauen beschränkten.

1914 gab die »C.S.V.« die »Geselligen Abende« auf, weil sie kaum noch besucht wurden. Die »C.S.V.« bestand als Vereinigung aber weiterhin. Als Ergänzung sollten nun diejenigen Studentinnen für eine neue freie Verbindung gewonnen werden, die sich bis anhin noch ferngehalten hatten. Betont wurde dabei die Unabhängigkeit von der »C.S.V.«, weil viele in ihr den Grund für das Fernbleiben von Verbindungen sahen.28 1915 zählte die neugegründete »Studentinnen Vereinigung Basel« (S.V.B.) 15 »Fräuleins« als Mitglieder, die sich in regelmässigen Abständen im neuen Vereinslokal der »Frauen Union« zusammenfanden.29 Mit den neuen Räumlichkeiten hatte die Vereinigung eine Art Verbindungshaus, einen neuen Treffpunkt, losgelöst von der universitären Infrastruktur. Zum sozial geschaffenen Gegenraum kam also ein physischer hinzu. Damit glichen sie sich den männlichen Studentenverbindungen an, die sich schon länger in Verbindungshäusern trafen. Vielleicht war es dieser neue Raum, der eine ermächtigende Wirkung hatte und Diskussionen über frauenbewegte Forderungen wieder aufflammen liess. Broschüren zur »Frauenfrage« zirkulierten, es wurde über den Eintritt in die Frauenzentrale, eine Auskunftsstelle für Frauenvereine, diskutiert.30 Zwei Vertreterinnen des Vereins für Frauenstimmrecht referierten im Wintersemester 1915/16 über »Was schulden wir der Frauenbewegung? Geschichte, Bestrebungen des Frauenrechtsvereins«. Letztlich entschied sich die »S.V.B.« für einen Eintritt in den Verein als Kollektivmitglied und positionierte sich somit auch öffentlich zur »Frauenfrage«.31 Mit der öffentlichen Positionierung war ein Schritt Richtung Gleichstellung getan, denn die Öffentlichkeit war – und ist – ein wichtiger Ort geschlechtsspezifischer Ein- und Ausgrenzung.32 Der Zusammenschluss verschiedener Frauenverbände und -zentralen ermöglichte der Frauenbewegung eine verstärkte Präsenz im öffentlichen Raum.33 Kritik an der Geschlechterordnung und den entsprechenden Machtverhältnissen formulierten die Frauen nun öffentlich und direkt, wenn auch »massvoll und unsern schweizerischen Verhältnissen und Sitten angepasst«.34 Wie man in einem 1908 erschienenen Artikel lesen kann, bedeutete das, dass es sich bei »all diesen Forderungen für die Frau nicht darum handelt, sich in einen Gegensatz zum Manne zu stellen, sondern darum, dass sie als notwendige Ergänzung an seine Seite treten möchte«.35 Die Schweizer Frauen sollten sich und ihren »Qualitäten« treu bleiben und »ihre Kraft an die Erziehung und Vervollkommnung der ihr eigentümlichen guten Anlagen aufwenden«,36 ohne sich dem Mann zu sehr anzugleichen.

Frauen erkämpften sich in kleinen Schritten Zugang zum gesellschaftstheoretischen Diskurs und Teilhabe an der männlich geprägten Öffentlichkeit. Durch dieses Eindringen in den öffentlichen Raum wurden sie zu selbstbestimmten Akteurinnen, sie reklamierten einen Anspruch auf Beteiligung an staatlichem und wirtschaftlichem Handeln, der ihnen zuvor verwehrt gewesen war. Gleichzeitig wurde dadurch die männliche Identität des öffentlichen Raumes erschüttert, wie Caroline Arni schreibt.37 Die Forderungen der Frauen konnten nun weniger leicht überhört werden. Trotzdem schritt die emanzipatorische Bewegung in der Schweiz vergleichsweise langsam voran, was sich eindrücklich an der späten Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechts erkennen lässt. Schon 1931 schrieb Elisabeth Thomen:

»Im Vergleich zu den Frauenbewegungen anderer Länder und deren Erfolg schreitet die schweizerische geruhig und stetig durch die Jahrzehnte, vom ernsten Wollen ungezählter Schweizerfrauen getragen, doch selten den Rahmen gleichmässiger Entwicklung sprengend.«38

Abb. 3: Facebook-Statement zur Entstehung der feministischen Studierendenverbindung »Socordia«.

Diese Trägheit der schweizerischen Frauenbewegung lässt sich auch an der »Studentinnen Vereinigung Basel« beobachten. Im Sommersemester 1918 wurde zwar über den »Typenwandel der studierenden Frau« diskutiert, doch die gewünschte Beteiligung blieb aus, bis sich die »S.V.B.« 1918 wegen »flauem Betrieb, Zwecklosigkeit« und »Mangel an neuen Mitgliedern« vorerst auflöste.39 Bereits 1922 wurde jedoch ein neuer Studentinnenverein gegründet, und in den 1930er und 1940er Jahren tauchte die wieder zum Leben erweckte »S.V.B.« erneut in den Archivalien40 auf. Sei es in Korrespondenz mit dem Rektor mit der Bitte einer Abnahme der Statutenrevision oder in der Studierendenzeitschrift »Basler Studentenschaft«, wo um neue Mitglieder zur »Schaffung eines geistigen Kontaktes unter den Studentinnen der Universität Basel und die Pflege von Kollegialität und Solidarität«41 geworben wurde.

Schnäggli-Burschenschaft

14. Juni 2020, der feministische Streiktag jährt sich ein weiteres Mal. Auf dem Petersplatz vor dem Kollegien-Gebäude hat sich eine Gruppe von Menschen zusammengefunden. Einige von ihnen tragen Hüte mit violettem Federschmuck, sie haben Transparente dabei. »Hysterische Frauen – soo 19. Jh.« ist darauf zu lesen oder »Schnäggli-Burschenschaft«. Die »Socordia« wird ins Leben gerufen, der 14. Juni 2020 wird zum Gründungstag einer neuen Studierendenverbindung an der Universität Basel. Sie ist aus der Aktionsgruppe »Frauen*streik Hochschulen Basel« heraus entstanden. Zum feministischen Streik 2019 hatte diese Gruppe eine Liste mit Forderungen an die Universität eingereicht.42 Darin forderte sie einen gerechteren Wissenschaftsbetrieb und gleichberechtigten Zugang zu Bildung, darunter mehr Diversität auf allen Ebenen der Lehre sowie eine angemessene Repräsentation von Frauen auf Stufe der Professuren. Gleichzeitig sollten der männliche Kanon und gegenwärtige Kriterien der Exzellenz hinterfragt werden. Die Universität sollte ein Raum werden mit Strukturen nicht nur für männliche Wissenschaftler, sondern ein Ort des Wissens auch für Frauen und Menschen, die sich nicht im binären Geschlechtersystem einordnen.

Ein Jahr nach Eingabe der Forderungen ist die Aktionsgruppe »#immernohässig«,43 weil bis bis dato keine offizielle Stellungnahme der Universität erfolgt ist.44 Einige Mitglieder der AG Hochschulen entscheiden sich, eine feministische Studierendenverbindung zu gründen, auch weil man »das Warten auf Gerechtigkeit satthat«.45 Die »Socordia« entsteht und mit ihr die selbsternannt erste feministische Studierendenverbindung an der Universität Basel. Anders als die Studentinnenverbindungen im 20. Jahrhundert, ist sie offen für Menschen jeglichen Geschlechts. Ihr Name ist an die Figur »Socordia« angelehnt, die den Mitgliedern zufolge eine »ziemliche bad-ass« römische Göttin ist, die für Faulheit und Trägheit steht und »ihre Lasterhaftigkeit fast schon feministisch zur Schau stellt«. Diese Wortwahl entspricht dem »modernen« Feminismus, der in den sozialen Medien einen wichtigen Schau- und Kampfplatz hat und sich in Hashtags wie #MeToo manifestiert. Damit hebt sich die Sprache jedoch klar vom Lateinischen ab, das üblicherweise Verbindungsduktus ist.

Daneben bedeutet socordia im Lateinischen geistige Beschränktheit und Geistesschwäche. Mit diesen Attributen repräsentiert die Verbindung einen drastischen Gegenentwurf zum Idealbild des universitären Wissenschaftlers,46 der »als begnadet angesehen wird, ausgestattet mit einer keineswegs jedermann zufallenden Gabe des Geistes«.47 Neben dieser geistigen Hochleistung spielen Hingabe und Fleiss eine wichtige Rolle in der Biografie einer Person, die in der Wissenschaft erfolgreich sein möchte. Das Narrativ der spezifischen Lebensweise einer exzellenten Wissenschaftsperson ist in der Forschung bestens bekannt: Sie arbeitet mindestens sechzig Stunden die Woche und verzichtet auf ein Leben neben der Wissenschaft beziehungsweise macht die Wissenschaft zu ihrem Leben.48 Wissenschaft ist somit Beruf und Berufung zugleich.49 Was klischiert klingt, ist zumindest in einigen Fächern immer noch Realität im Forschungsalltag. Dieses Ideal der exzellenten Wissenschaftsperson, die zeitlich uneingeschränkt verfügbar und mobil ist, wird mit einem Lebensentwurf verbunden, der sich unabhängig von Familien- und Care-Arbeit definiert und somit als traditionell »männlich« bezeichnet werden kann. Der Zusammenhang zwischen hegemonialer Männlichkeit und Exzellenz wird jedoch nicht nur in Hinblick auf den Lebensentwurf deutlich, sondern auch mit Blick auf Habitus und Performance der Forschenden im Wissenschaftsalltag.50

Abb. 4: Socordia, Gravur von Heinrich Aldegrever nach Cornelis Athonisz.

Zugang zu und Erfolg im Raum der Wissenschaft hängen oft auch von einer überzeugenden Performance hegemonialer Männlichkeit ab. Dazu gehören »Qualitäten« wie Durchsetzungsvermögen, Zielorientiertheit und Konkurrenzbereitschaft. Eigenschaften, die eher Männern als Frauen zugeschrieben werden. Ein anderer wichtiger Aspekt ist die homosoziale Reproduktion des wissenschaftlichen Feldes, die sich unter anderem auf die Rekrutierung auswirkt. Professoren erkennen sich in den männlichen Aspiranten wieder, wodurch ihre Sympathie für diese Kandidaten steigt.51 Ein männlicher Habitus zahlt sich demnach im Wissenschaftskontext aus. Die Bevorzugung des Gleichen begünstigt die Reproduktion homosozialer Räume und macht es gleichzeitig für alle Menschen, die nicht dem hegemonialen Männlichkeitsbild entsprechen, schwieriger. Mit diesem Verständnis von Wissenschaft bricht das Symbol der Schnecke, welches zum spirit animal der neuen Studierendenverbindung wird. Dabei taucht der Bauchfüssler hier nicht zum ersten Mal im Zusammenhang mit feministischen Themen auf. Am Eröffnungsumzug der ersten »Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA)« 1928 zog eine Gruppe von Frauen eine grosse Schnecke auf das Ausstellungsgelände vor dem Bundeshaus.52 Die Schnecke sollte die schweizerische Langsamkeit im Kampf um Gleichberechtigung und die Einführung des Frauenstimmrechts repräsentieren. Auch in der Literatur tauchte die Schnecke in Verbindung mit feministischen Themen bereits auf: Virginia Woolf (1882–1941) bediente sich in zwei ihrer Texte53 der Schnecke als Symbol, um über männliche Herrschaft und Krieg zu sinnieren.

Feministische Raumaneignung

Feministische Perspektiven auf Raum thematisieren die wichtige Rolle, die Geschlecht in der Raumproduktion und -wahrnehmung einnimmt. Die Zugänglichkeit und Beziehung zu Raum beschäftig(t)en Feminist*innen früher wie heute, weshalb Virginia Woolfs Room Of One’s Own auch heute nichts an Aktualität eingebüsst hat. Gerade die dichotome Aufteilung in »weibliche Privatheit« und »männliche Öffentlichkeit« und die entsprechende geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in ausserhäusliche Erwerbsarbeit und heimische (Re-)Produktionsarbeit spielen für die Forderungen der Frauenbewegung eine wichtige Rolle. Beide Sphären beschreiben sowohl physische wie auch soziale Phänomene, die geschlechtlich geprägt sind.54 In der Frauenbewegung hat sich in den Jahren seit der Gründung der »C.S.V.« trotz schneckenhafter Langsamkeit einiges getan. Schritte Richtung Gleichstellung wurden gemacht. Die Diskussionspunkte in der »Socordia« sind sicher nicht mehr dieselben, wie sie es in der »Studentinnen Vereinigung Basel« Anfang des 20. Jahrhunderts waren. So geht es in der »Socordia« heute nicht mehr nur um die »Frauenfrage«, sondern um die Gleichstellung aller Menschen. Geschlecht wird weniger binär-biologisch als vielmehr vielfältig verstanden. Ausserdem wird Ungerechtigkeit stärker intersektional bewertet, verschiedene Differenzkategorien werden in den Blick genommen und kritisch adressiert. Trotz dieser unterschiedlichen Umstände und Inhalte gibt es Punkte, die die beiden Verbindungen einen. Geschlecht ist immer noch eine von mehreren Kategorien, die für soziale Ungerechtigkeit sorgen. Dass Veränderungen Richtung Gleichberechtigung nur langsam vorangehen, versinnbildlicht das Symbol der Schnecke, das seit den 1920er-Jahren bis heute in feministischen Kreisen auftaucht. Die Universität als Bildungsinstitution existiert nicht losgelöst von gesellschaftlichen Prozessen, vielmehr sind die Ungleichheiten auch in den Handlungs- und Denkweisen des Wissenschaftsalltags verankert, der weiterhin männlich dominiert ist. Die offizielle Anerkennung und Einbettung weiblicher Zusammenschlüsse in universitäre Strukturen birgt das Potenzial, Kritik am männlich geprägten Wissenschaftsbetrieb zu formulieren und diesen zu hinterfragen. In der Art und Weise, wie dies getan wird, unterscheiden sich die beiden Verbindungen. Beide sind »Kinder ihrer Zeit«; während sich der Gegenraum in der »C.S.V« in Form von Diskussions- und Liederabenden manifestierte, setzt die »Socordia« auf Online-Präsenz und öffentliche Sichtbarmachung mittels Demonstrationen.

Abb.5: Die SAFFA-Schnecke. Wichtiges Symbol der Schweizer Frauenbewegung.

Getrieben werden beide von einem Gefühl der Ungerechtigkeit, aber auch der Hoffnung, dass sich die Gesellschaft und somit auch die Universität als Institution mit gesellschaftlicher Verantwortung zu einem Raum mit für alle Menschen gleichberechtigtem Zugang wandeln könnte. Oder, wie Elisabeth Thomen bereits 1931 treffend formuliert hat: »Ach es sind immer die Unzufriedenen und Aufmuckser, welche die Welt vorwärts bringen!«55

Alea Läuchli studiert Geschlechterforschung und Medienwissenschaft an der Universität Basel. Sie ist Mitglied der Socordia.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Protokoll der »Geselligen Abende für Studentinnen«.
Protokoll der »Geselligen Abende« für Studentinnen 1912–1914. Staatsarchiv Basel, PA 489 1, Cover.

Abb. 2: Fünfzehn »Fräuleins« sind 1914/1915 Mitglied der »Studentinnenvereinigung Basel«.
Mitgliederliste 1914/1915 »Studentinnenvereinigung Basel« Protokoll Studentinnenvereinigung Basel 1914–1918. Staatsarchiv Basel, PA 489 1, Auszug.

Abb. 3: Facebook-Statement zur Entstehung der feministischen Studierendenverbindung »Socordia«.
Facebookseite Frauenstreik Hochschulen Basel, Screenshot einer Meldung vom 17. Juni 2020, Online: https://www.facebook.com/FrauenstreikHochschulenBasel/posts/3076357392457785?__tn__=K-R.

Abb. 4: Socordia, Gravur von Heinrich Aldegrever nach Cornelis Athonisz.
Heinrich Aldegrever nach Cornelis Athonisz, Socordia (1549), Amsterdam: Rijksmuseum, RP-P-OB-2725, Online: https://www.rijksmuseum.nl/nl/collectie/RP-P-OB-2725.

Abb.5: Die SAFFA-Schnecke. Wichtiges Symbol der Schweizer Frauenbewegung.
Unbekannt, SAFFA-Schnecke (1928), Worblaufen: Gosteli-Stiftung, AGoF Fotosammlung A 228.

Literatur
  1. 1

    Virginia Woolf: A Room of Ones’s Own, London: Hogarth Press (1929).

  2. 2

    Henri Lefebvre: The Production of Space, Oxford: Blackwell (1991), S. 349.

  3. 3

    Michel Foucault: »Andere Räume«, in: Karlheinz Barck (Hg.): Aisthesis: Wahrnehmungen heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik, Leipzig: Reclam (1993), S. 34–46, hier S. 39.

  4. 4

    Vgl. Martina Löw: Raumsoziologie, Frankfurt am Main: Suhrkamp (2001), S. 185.

  5. 5

    Irmtraud Huber: Wissenschaft als Beruf? Das Paradox des heutigen Wissenschaftsverständnisses, Vereinigung der Schweizerischen Hochschuldozierenden (2013), S. 3.

  6. 6

    Andrea Maihofer: »Disziplin – Disziplinierung – Habitualisierung«, in: Balz Engler (Hg.): Disziplin – discipline: Tagungsband zur gleichnamigen Tagung der SAGW, Fribourg: Academic Press (2014), S. 57–75, hier S. 58.

  7. 7
  8. 8

    Vgl. »Studentische Organisationen«, Website Universität Basel, https://www.unibas.ch/de/Studium/Student-Life/Studentische-Organisationen.html.

  9. 9

    Vgl. »Registrierungsprozess«, Website Universität Basel, https://www.unibas.ch/de/Studium/Student-Life/Studentische-Organisationen/Registrierungsprozess.html. Die folgenden Zitate ebenda.

  10. 10

    Sibilla Bondolfi: »Wie radikal sind Schweizer Burschen?«, in: Swissinfo, https://www.swissinfo.ch/ger/studentenverbindungen_wie-radikal-sind-schweizer-burschen/43276100 (2017).

  11. 11

    Paul Ehringer: »Studentenverbindungen«, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016424/2013-12-03/ (2013).

  12. 12

    Eingangsseite der Website der Jurassia Basiliensis, https://www.jurassia.ch (2021).

  13. 13

    »Studentenverbindungen: Der grosse Sumpf«, kolibri (1), 1991. Staatsarchiv Basel-Stadt.

  14. 14

    Vgl. »Die Anfänge der Basler Studentenschaft«, Website Uni Geschichte, https://unigeschichte.unibas.ch/akteure/studentenschaft/die-anfaenge-der-basler-studentenschaft.

  15. 15

    Die Blütezeit der Studierendenverbindungen in der Schweiz dauerte von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis ca. 1914. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gab es in der Schweiz noch über 200 Verbindungen.

  16. 16

    Vgl. »Studentenverbindungen: Der grosse Sumpf«, kolibri (1), 1991, Staatsarchiv Basel-Stadt.

  17. 17

    Vgl. »Studentenverbindungen: Der grosse Sumpf«, kolibri (1), 1991, Staatsarchiv Basel-Stadt.

  18. 18

    Protokoll der »Geselligen Abende« für Studentinnen 1912–1914, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  19. 19

    Protokoll der »Geselligen Abende« für Studentinnen 1912–1914 und Protokoll Studentinnenvereinigung Basel 1914–1918, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  20. 20

    Die »öffentlich populären Vorträge im Bernoullianum« wurden zwischen 1864–1978 an der Universität Basel abgehalten. Mit den Vorträgen sollten Resultate der Wissenschaft der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Der genaue Titel des genannten Vortrages ist leider nicht bekannt. Vgl. Markus Klingler: »113 Jahre Öffentliche Populäre Vorträge im Bernoullianum«, in: Basler Stadtbuch, Basel: Christoph Merian Stiftung (1978), S. 82–88.

  21. 21

    Vgl. Protokoll der »Geselligen Abende« für Studentinnen 1912–1914, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  22. 22

    Protokoll der »Geselligen Abende« für Studentinnen 1912–1914, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  23. 23

    Vgl. Protokoll der »Geselligen Abende« für Studentinnen 1912–1914, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  24. 24

    Alfred Labhardt: Die natürliche Rolle der Frau im Menschheitsproblem und ihre Beeinflussung durch die Kultur: Rektoratsrede gehalten am 16. November 1934, Basel: Helbing & Lichtenhahn (1935) (Basler Universitätsreden 6), S. 26.

  25. 25

    Vgl. Alfred Labhardt: Die natürliche Rolle der Frau im Menschheitsproblem und ihre Beeinflussung durch die Kultur. Rektoratsrede gehalten am 16. November 1934, Basel: Helbing & Lichtenhahn (1935) (Basler Universitätsreden 6), S. 3.

  26. 26

    Vgl. dazu Andrea Maihofer: Geschlecht als Existenzweise: Macht, Moral, Recht und Geschlechterdifferenz, Frankfurt am Main: Helmer Verlag (1995).

  27. 27

    Frauenstudium, »Konsolidierung am Rand: 1920er–1940er«, Website Uni Geschichte, https://unigeschichte.unibas.ch/akteure/frauenstudium/konsolidierung-am-rand (2021).

  28. 28

    Protokoll Studentinnenvereinigung Basel 1914–1918, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  29. 29

    Protokoll Studentinnenvereinigung Basel 1914–1918, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  30. 30

    Vgl. Protokoll Studentinnenvereinigung Basel 1914–1918, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  31. 31

    Was »die Frauenfrage« genau beinhaltete und wie sie innerhalb der Verbindung beantwortet wurde, bleibt offen.

  32. 32

    Vgl. Caroline Arni: »Erstrittene Öffentlichkeit: Jenny P. d’Héricourts Auseinandersetzung mit den Theorien von Geschlecht und Gesellschaft«, in: Brigitte Studer, Regina Wecker, Béatrice Ziegler (Hg.): Frauen und Staat: Berichte des Schweizerischen Historikertages in Bern, Oktober 1996, Basel: Schwabe (1998), S. 77–89.

  33. 33

    Vgl. Elisabeth Joris: »Frauenbewegung«, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016497/2008-05-22/ (2008).

  34. 34

    J. Bosshardt Winkler: »Die Frauenbewegung in der Schweiz«, in: Wissen und Leben 3 (1908/09), S. 81–92, hier S. 86.

  35. 35

    J. Bosshardt Winkler: »Die Frauenbewegung in der Schweiz«, in: Wissen und Leben 3 (1908/09), S. 81–92, hier S. 92.

  36. 36

    J. Bosshardt Winkler: »Die Frauenbewegung in der Schweiz«, in: Wissen und Leben 3 (1908/09), S. 81–92, hier S. 91–92.

  37. 37

    Vgl. Caroline Arni: »Erstrittene Öffentlichkeit: Jenny P. d’Héricourts Auseinandersetzung mit den Theorien von Geschlecht und Gesellschaft«, in: Brigitte Studer, Regina Wecker, Béatrice Ziegler (Hg.): Frauen und Staat: Berichte des Schweizerischen Historikertages in Bern, Oktober 1996, Basel: Schwabe (1998), S. 77–89, hier S. 83.

  38. 38

    Elisabeth Thomen: »Kurzer Querschnitt durch die Entwicklung der schweizerischen Frauenbewegung«, in: Die Frau in der Schweiz: Illustriertes Jahrbuch für Frauenbestrebungen 3–4 (1931), S. 28–32, hier S. 28.

  39. 39

    Vgl. Protokoll Studentinnenvereinigung Basel 1914–1918, Staatsarchiv Basel-Stadt, PA 489 1.

  40. 40

    Studentinnenvereinigung, Staatsarchiv Basel-Stadt, Universitätsarchiv V22, 1913-1935 (Serie).

  41. 41

    Studierendenzeitschrift Basler Studentenschaft. Wintersemester 1930/31, Heft 1, Staatsarchiv Basel-Stadt, Universitätsarchiv AA 13.1., 1925–1944.

  42. 42

    Forderungen der AG Hochschulen anlässlich des Frauen*streiks am 14. Juni 2019.

  43. 43

    Vgl. Facebookseite Frauenstreik Hochschule Basel, https://www.facebook.com/FrauenstreikHochschulenBasel (2020).

  44. 44

    Inzwischen hat die Universität auf die Forderungen reagiert. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Kommissionsmitgliedern der Regenz-Kommission Diversity und Vertreter*innen mit Gaststatus aus der Frauen*streikinteressensgruppen und den Gender Studies, hat eine Stellungnahme mit Empfehlungen ausgearbeitet.

  45. 45

    Vgl. Facebookeintrag Frauenstreik Hochschule Basel, 17. Juni 2020, https://www.facebook.com/FrauenstreikHochschulenBasel.

  46. 46

    Hier wird bewusst nur die männliche Form benutzt.

  47. 47

    Steffani Engler: »Zum Selbstverständnis von Professoren und der Illusion des wissenschaftlichen Feldes«, in: Beate Krais (Hg.): Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung: Über die verborgenen Mechanismen männlicher Dominanz in der akademischen Welt, Frankfurt am Main, New York: Campus Verlag (2000), S. 112–151, hier S. 121.

  48. 48

    Vgl. Andrea Zimmermann, Fleur Weibel: »Gender & Science: Das Potenzial von Inclusion für die Transformation wissenschaftlicher Machtverhältnisse am Beispiel eines nationalen Forschungsschwerpunkts«, in: ZDfm – Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management 2 (2020), S. 153–166, hier S. 159.

  49. 49

    Vgl. hierzu Max Weber: »Wissenschaft als Beruf (1917/1919)«, in: Max Weber Gesamtausgabe, Bd. 17, hg. von Wolfgang J. Mommsen et al., Tübingen (1992), S. 71–112.

  50. 50

    Vgl. Andrea Zimmermann, Fleur Weibel: »Gender & Science: Das Potenzial von Inclusion für die Transformation wissenschaftlicher Machtverhältnisse am Beispiel eines nationalen Forschungsschwerpunkts«, in: ZDfm – Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management 2 (2020), S. 153–166, hier S. 159f.

  51. 51

    Marieke Van den Brink, Yvonne Benschop: »Gender in Academic Networking: The Role of Gatekeepers in Professional Recruitment«, in: Journal of Management Studies 51/3 (2014), S. 460–492, hier S. 475.

  52. 52

    SAFFA – Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit – Bern 1928. Die Fortschritte des Frauenstimmrecht in der Schweiz. Eröffnungsumzug der Schweizerischen Ausstellung für Frauen-Arbeit – Frauenstimmrecht, Bern – Bundesplatz – Vor dem Bundeshaus, http://expoarchiv.ch/1928_saffa/saffa61_er17.html.

  53. 53

    Virginia Woolf: Kew Gardens, Richmond: Hogarth Press (1919); Dies.: »The Mark on the Wall«, in: Virginia Woolf, L.S. Woolf (Hg.): Two Stories, Richmond: Hogarth Press (1917).

  54. 54

    Vgl. Valerie Linner: »Das Patriarchat muss draußen bleiben«. Heterotope Raumproduktion im Frauen*café, Diplomarbeit, Wien: Universität Wien (2012).

  55. 55

    Elisabeth Thomen: »Kurzer Querschnitt durch die Entwicklung der schweizerischen Frauenbewegung«, in: Die Frau in der Schweiz: Illustriertes Jahrbuch für Frauenbestrebungen 3–4 (1931), S. 28–32, hier S. 28.