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Queer Vienna: Einblicke in ein Bewegungsarchiv
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Margot Kreutzer

Tunten, die a/synchron bügeln

Jährlich findet in Wien eine alternative Sportveranstaltung statt – der Tuntathlon. Selbsternannte Tunten versuchen hetero- und homosexuelle Normen durch Handtaschenwurf, Synchronbügeln und Stöckelschuhstaffettenlauf ins K.O. zu zwingen und werden so auf parodistische Weise politisch aktiv.

»Katrinka! Wo bist denn du?«, lässt Die Schefin, selbsternannte Trümmertunte im Dirndl, mit hüpfender Stimme von den Hausmauern schallen, während die Tuntathlet*innen in ihren Stöckelschuhen scharren und das Publikum heiter schnattert und johlt. »Schwebt sie von oben ein oder kommt sie von links? Man weiß es bei der Katrinka nie so genau!«

Und da taucht sie auch schon auf, Katrinka Kitschovsky, die Osterweiterungstunte. Sie hüpft und trippelt in kleinen Schritten, dreht sich im Kreis. Sie streckt ein Raumspray in die Höhe, aus dessen Düse der tuntathletische Bügeldampf entweicht und die Spiele eröffnet. Sie tänzelt zu den Bügelbrettern und bedampft die Bügeleisen, die Sportgeräte der Tuntathlet*innen.

»Der letzte Dampfstoß in das Bügeleisen«, ruft Die Schefin, »und damit ist der Tuntathlon eröffnet!«

Ganz außer Atem bestaunt Katrinka das – laut ihr – schönste Publikum und wendet sich der Schefin zu: »Liebe Schefin, wo ist unsere Queen Mutter?«

»Queen Mum steckt noch fest.«

»Die hat die Mittelmeerroute genommen. Die schwimmt ja so gern!«1

Abb. 1: Katrinka und der tuntathletische Bügeldampf beim Tuntathlon 2016.

So oder ähnlich hört es sich an, wenn der Tuntathlon, eines der buntesten und schrillsten »Sportevents« in Wiens Geschichte, eröffnet wird. Sie, die »Tunten von Welt«, werfen mit Handtaschen, bügeln zu Musik und stöckeln mit Kondom überzogener Gurke um die Wette. Sie tirilieren beim Sekt, trinken Bier mit dem Strohhalm und richten ihre Kratzbürstigkeit im Parodiemantel gegen Normen, die Gesellschaft und gegen sich selbst. Tunten erheben den Anspruch, mit ihren Erscheinungen, ihrer Sportart und ihrer Veranstaltung höchst politisch zu sein. Aber stecken hinter der bunten Fassade nicht nur Spaß, sondern auch ernsthafte politische Gedanken und der Versuch (homo- beziehungsweise hetero-) normative Strukturen in Öffentlichkeit und Sport aufzubrechen?

Da es weder für den Tuntathlon noch für die Tuntenszene in Österreich entsprechende Beiträge gibt, basiert dieser Artikel auf einer umfassenden Recherche in Zeitschriften wie Lambda, Xtra! oder Bussi. Des Weiteren wurde online nach Zeitungsberichten oder Ankündigungen gesucht und archivierte Websites, Facebook-Posts und YouTube-Videos herangezogen. Schließlich wurden drei Interviews mit dem Organisator*innen-Team des Tuntathlons geführt, welche die Einordnung der Quellen und die Rekonstruktion der Geschichte des Events ermöglichten: mit der edlen QueenMum, mit der Trümmertunte Die Schefin und mit der Osterweiterungstunte Katrinka Kitschovsky.2

Tunten? Eine Annäherung

Der Duden definiert Tunte als »Homosexuellen mit femininem Gebaren«, ein Begriff, der »salopp, auch abwertend« gebraucht wird.3 Diese Definition spiegelt die heterosexuellen Geschlechternormen und die Sanktionierung beim Übertreten der Normvorstellungen wider: Auch homosexuelle Männer unterliegen dem männlichen, heterosexuellen Rollenbild und werden bei Abweichungen von diesem als abnormal diffamiert. Aber nicht nur in der heterosexuellen Normgesellschaft, auch in der homosexuellen Community hatten/haben es Tunten schwer. Bereits in der Frühzeit der Schwulenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts verunglimpften sogenannte Maskulinisten effeminierte Homosexuelle, deren Andersartigkeit offensichtlich war, die heteronormative Geschlechterzuweisungen ignorierten oder sich ihnen auch durch ihr Auftreten offen widersetzen, als »Tanten«.4

Der Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt aus dem Jahr 1971 von Rosa von Praunheim, Martin Dannecker und Volker Eschke, allesamt schwule Aktivisten, als Auftragsarbeit für den WDR produziert, übte nicht nur Kritik an einer Gesellschaft, die homosexuelle Menschen zu Zwangsheterosexualität verpflichtete.5 Er kritisierte auf provokative Weise auch die eigene Community, welche die konservative heteronormative Sexualmoral für das schwule Leben übernahm und die sich verprügeln ließ, anstatt für ihre Rechte zu kämpfen.6

»Für beide, Tunte und Homophilen, war der Schwulenfilm von Rosa von Praunheim gemacht, insofern er sich gegen das Versteckspiel und die Abdrängung in den exotischen Bereich richtete. Er forderte die Schwulen dazu auf, aus ihren schlupfwinkligen Gefängnissen herauszutreten, um gegen die Tabuisierung des gleichgeschlechtlichen Sexualverhaltens zu kämpfen.«7

Abb. 2: WE LOVE TUNTATHLON 2022.

Die Tunte selbst wurde im Film als politische Galionsfigur präsentiert, denn sie sei die größte Feindin der »normalen«, angepassten Schwulen.8 Der Film hatte hohe politische Sprengkraft, wodurch sich in der Folge eine Reihe schwuler Aktionsgruppen gründeten, welche ihren Ursprung in linken Studierendengruppen hatten.9 In Münster wurde 1972 eine erste Demonstration organisiert, der viele weitere folgen sollten.10

Die Demonstration beim Pfingsttreffen in Berlin vom 6. bis 12. Juni 1973 stand unter dem Motto, die Schwulenunterdrückung sei nur ein Spezialfall der allgemeinen Sexualunterdrückung. So hatte die sozialistisch orientierte Homosexuelle Aktion Westberlin (HAW) den Kampf für Schwulenrechte in einen größeren sozialen Kontext gestellt: Sobald die Sexualität befreit sei, würde auch das kapitalistische System zusammenbrechen. Vorranging war jedoch, Selbstbewusstsein für das öffentliche Ausleben vom Schwulsein zu schaffen. Zu Beginn verlief die Demonstration wie geplant. Es wurde nicht gesungen und nur wenige Parolen geschrien. Konterkariert wurde dies jedoch von französischen und italienischen Tunten, die zur Demonstration eingeladen worden waren. Sie trugen Frauenkleider, tanzten und machten sich über die geordnete Demonstration mit einem karikierten preußischen Stechschritt lustig.11

Die Selbstverständlichkeit, wie die Tunten ihre ›Tuntigkeit‹ präsentierten, konterkarierte die genauso selbstverständlich ausgelebte ›Männlichkeit‹ der schwulenbewegten Demonstranten und führte zur Diskussion, was denn Schwulsein eigentlich sei. Ist es die Tunte, die ihre weibliche Seite offen auslebt oder der maskuline Schwule, der sich an das »Idealbild des heterosexuellen, normalen Mannes« anpasst?12 In der HAW kam es zu Abspaltungen von Tunten, die stolz darauf waren, Tunten zu sein, sich nun Feministen nannten und eigenständig für schwule Emanzipation kämpften, während die ›Männlichkeits-Vertreter‹ die Schwulenbewegung als Interessenvertretung sahen.13 Die Frage war also: Welcher Zugang war geeigneter für den Kampf um Schwulenrechte?

Auch in Österreich findet man bei der Gruppe Coming Out solche Spaltungen,14 Diskussionen und Diskriminierungen zwischen ›normalen‹ Schwulen und Tunten sowie über den geeignetsten Zugang in der Bewegung. In einer fiktiven Geschichte von Prunella de Queensland, veröffentlicht in der CO-Info, der Zeitschrift dieser Gruppe, ist die kleine Tunte Vaselinchen ganz und gar unbeliebt und wird von anderen Schwulen bezichtigt, ›die Männer‹ zu verscheuchen. Ihr Aussehen und Auftreten werden abgewertet: »So, wie Du aussiehst und redest. Kannst Du Dich denn nicht ein wenig zusammennehmen?«15

Auch aus der soziologischen Untersuchung von Franz Kottira geht hervor, dass noch in den Communitys der 1990er Jahre der Dualismus zwischen Tunten und männlich angepassten ›Kerlen‹ bestand. Durch teilnehmende Beobachtungen und Interviews hat Kottira in der Café-Bar Wiener Freiheit die assoziierten Gegensätze zwischen Tunten und Kerlen unter den Besuchern herausgearbeitet. Während Kerle unter anderem als attraktiv, körperlich kräftig, ruppig, proletarisch und insertiv, also aktiv, beim Analverkehr angesehen wurden, wurden mit der Tunte vorwiegend negative Eigenschaften verbunden: Sie sei intrigant und verlogen, schwach und wehrlos, eitel, arrogant, hässlich, alt, sexbesessen und rezeptiv, also passiv, beim Analverkehr. Darüber hinaus wurden Tunten noch mit Stöckelschuhen, Schminke, Straß, Rüschen und graziösen Handbewegungen in Verbindung gebracht.16

Der Tuntathlon

Einige dieser Accessoires – Perücke, Stöckelschuhe und wurfsichere Handtasche – waren die benötigte Sportausrüstung für den ersten Tuntathlon in Wien, bei dem im Juni 2001 die Tunten im Rahmen der Europride durch den Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche stöckelten. Zehn Tage vor dem Event wurde auf derStandard.at nach sportlichen Tunten, die sich lieber in Dreier-Teams im Bügeln messen, als mit Autos im Kreis fahren wollten, gesucht.17 Die Begeisterung war schließlich groß – bei Teilnehmenden und Publikum –, doch stellten sich verwirrte Passant*innen wohl nicht selten die Frage: wozu das Theater?

Dazu: Beim Tuntathlon handelt es sich um einen parodiehaft sportlichen Wettbewerb, bei dem es drei Disziplinen zu bestehen gilt: Den Handtaschenweit-, -hoch- oder -zielwurf, das Synchronbügeln und den Stöckelschuhstaffettenlauf. Bewertet werden die unseriös wirken wollenden Dreier-Tunten-Teams von einer mindestens genauso unseriösen Jury, welche am Ende der Veranstaltung dem siegenden Team einen Preis beziehungsweise die 2014 als Wanderpokal eingeführte Broken-Heel-Trophy überreicht.18

Abb. 3: Die Schefin und Queen Mum beim Tuntathlon 2011.

Der erste Tuntathlon wurde nach einer Idee der organisierenden Tunte Queen Mum gemeinsam mit Der Schefin, Mitgliedern der Boku-Studierendengruppe hOMObäuerInnen und aus dem schwulen Volleyballverein Aufschlag ins Leben gerufen. Katrinka Kitschovsky, welche ab der dritten Ausgabe mit im Organisationsteam war, nahm 2001 zwar nur als Cheerleaderin im Publikum teil, gewann jedoch den Tuntathlon im zweiten Veranstaltungsjahr.

Zwischen 2001 und 2022 wurde der Tuntathlon mindestens vierzehn Mal ausgetragen und hat in den Jahren 2001, 2003, 2004, 2008, 2011, 2012, jährlich von 2014 bis 2019 sowie 2021 und 2022 stattgefunden.19 Er entwickelte sich über die Jahre zu einem Fixpunkt der Wiener LGBTIQ*-Community und findet traditionell eine Woche nach der Regenbogenparade statt. Dass der Tuntathlon durch seine Traditionsbildung selbst auch einen normierenden Charakter bekommt, wird unter den Veranstalter*innen durchaus debattiert.

Über die Jahre hat sich die queere Veranstaltung immer wieder neue Räume in der Stadt angeeignet. Neben dem Sigmund-Freud-Park bei der Votivkirche im neunten Bezirk konnte man die Tunten auch im Richard-Waldemar-Park oder im Helene-Heppe-Park, beide im sechsten Bezirk, antreffen.20 Aber auch Straßen wurden in tuntathletische Sportplätze umgewandelt: Sei es die Spörlinggasse in der Nähe der Türkis-Rosa-Lila-Villa, ebenfalls sechster Bezirk, der Jenny-Steiner-Weg im siebten Bezirk oder der Yppenplatz/Ecke Payergasse im sechzehnten Bezirk.21 Sie scheuten nicht davor zurück, sich in der Öffentlichkeit Raum zu nehmen und damit die Stadt zu queeren.

Bereits im Jahr 2003 wurde der Tuntathlon durch einen »Butchathlon« erweitert, welcher der ebenso lustvollen Dekonstruktion lesbischer Stereotype diente. Ein weiterer Butchathlon fand im Jahr 2008 zusammen mit dem Tuntathlon im Rahmen von Homo:Foul statt, einer homophobie-kritischen Plakatausstellung zur Fußball-Europameisterschaft im Wiener Museumsquartier. Während Butches in den Disziplinen Bierbecherweitwerfen, Fußballmatchsychronfernsehen und Iron-Butch-Lauf konkurrieren mussten, knechteten sich die Tunten in den Disziplinen Handtaschentorschießen, Fußballtrikotsynchronbügeln und Stöckelschuhfußballtrippeln.22 Um die Veranstaltung formvollendet von der EM abzugrenzen, wurden von den Tunten Fußbälle aus Schaumstoff unterzeichnet, die sich heute in der Sammlung von QWIEN befinden.

Abb. 4: Zwei signierte Schaumstoffbälle entstanden beim Tuntathlon/Butchathlon zur Fußball-Europameisterschaft 2008.

Mitmachen kann beim Tuntathlon jede*r. Es ist nicht von Belang, welches biologische oder soziale Geschlecht, welche Herkunft oder welche sexuelle Orientierung die Person aufweist. Einzige Anforderung: Tunte muss sie sein wollen. Und die kann jede*r in sich entdecken, unabhängig von allen anderen Zuschreibungen. Die Tunte im Tuntathlon ist also nicht zwingend ein homosexueller Mann in Frauenkleidern.

Tunte muss sie sein

Provokation – Widerstand – Verweigerung. Für alle drei Interviewpartner*innen sind dies die zentralen Eigenschaften einer Tunte. Während Die Schefin schon »damit raus[geht], um andere Leute damit zu konfrontieren und vielleicht auch ein bisschen zu provozieren oder zu kitzeln«,23 spricht Katrinka Kitschovsky über die Tuntenrolle als »die beste Rache gegen Diskriminierung, sich in einer Rolle zu amüsieren, die nicht dem Mainstream entspricht«,24 wobei sie dabei auch den schwulen Mainstream meint. Queen Mum hingegen spricht von der »selbstbewusste[n] Verweigerung, sich in irgendwelche Kategorien hineinpressen zu lassen.«25 Eine Tunte ist damit »das Furchtbarste, das dem gesellschaftlich geprägten Verständnis von ›Mann‹ widerspricht. Sie verkörpert die ultimative Irritation«26, wie es der deutsche Drag-Aktivist Baffolo Meus ausdrückt. Selbst wenn sie sich der Kategorisierung verweigern, bilden sie dennoch die (strukturierende) Kategorie Tunte aus. Jene fällt nicht nur in ihrer (anarchistischen27) Weltanschauung auf, sondern auch in ihrem normkritischen Kleidungsstil (der alle Geschlechterrollen und -merkmale bunt mischt), in ihrer Tuntensprache und in ihrer künstlich-effeminierten Gestik und Mimik. So stellt Queen Mum höchstpersönlich fest, wie eine Tunte auszusehen hat:

»Bei einer Tunte muss die Perücke schlecht sitzen. Eine Tunte muss irgendwie schlecht gekleidet sein. Eine Tunte darf fett sein, bei einer Tunte dürfen Flecken auf dem Gewand sein.«28

Und sie grenzt die Tunte damit von der Drag Queen ab, die nach Perfektion strebt und versucht sich in die Frauenrolle einzupassen. Tunten hingegen wehren sich aktiv gegen diese Vereinnahmung, wenn es sein muss, auch mit Fingernägeln und verbaler Kratzbürstigkeit:

»Weil die Tunte sich einfach nichts scheißt, sozusagen. Ob das jetzt passt oder ob das männlich ist oder sexy oder nicht. […] Diese Frauenrollen-Darstellung [...], die hat ja mit Frauen überhaupt nichts zu tun.«29

Der Moment der Selbstbestimmung verbindet Tunten mit Drag Queens in ihrem nicht genderkonformen Auftreten. »Drag queens and Tunten are self-chosen labels for people who are often otherwise referred to as ›male homosexual transvestites‹.«30 Gleichzeitig gibt es wesentliche Unterschiede: »Tunten, who tend to dress in a somewhat trashy and sometimes in a theatrical or grotesque way, use their gender performativity as a means of political protest/statement and to distinguish themselves from the German mainstream female impersonation (travesty).«31 Der aus dem Englischen importierte Begriff Drag Queen könnte damit am ehesten mit Travestie verglichen werden, wobei auch weitere Ausformungen nicht heteronormativer Gender-Identitäten die Unterscheidung nicht einfacher machen.

In einem Definitionsversuch aus den frühen 2000er Jahren heißt es: »To clarify what we mean by ›drag queens‹, it is important to point out that not all men who dress as women are drag queens. Other categories include transvestites or cross-dressers, generally straight men who wear women’s clothing for erotic reasons; preoperative male-to-female transsexuals; and transgendered people who display and embrace a gender identity at odds with their biological sex. Drag queens, in contrast, are gay men who dress and perform as but do not want to be women or have women’s bodies.«32

Abb. 5: Stilgerecht beim Synchronbügeln 2021.

Obwohl der Unterschied zwischen Drag und der abseits der Bühne gelebten Geschlechtsidentität weiterhin betont werden muss, ist eine Definition von Drag Queen als eine Kunstform schwuler (Cis-)Männer inzwischen zu eng. Selbst bei RuPaul’s Drag Race — einer Fernsehshow für das breite Publikum — sind Performer*innen keine Seltenheit, die sich vor oder nach ihrem Auftritt als trans identifizierten.33 Nicht zuletzt durch den Song Contest Sieg von Conchita Wurst sind Drag Performances heute in Theatern und in TV-Shows Publikumsmagneten. Daher stehen Drag Queens innerhalb der Community oft in der Kritik, weil »deren gegengeschlechtliche Verkleidung ohne deutliche Forderungen oft als unpolitischer Klimbim und, noch verwerflicher, als vermeintliches Fortsetzen etablierter Gender-Normen«34 wahrgenommen wird.

Herzstück der parodistischen Provokation der Tunte ist die gelebte hetero- und homonormative Kritik mittels kratzbürstiger Boshaftigkeit,35 die sowohl gegen die Gesellschaft wie auch gegen sich selbst gerichtet wird. Tunten stemmen sich auch »gegen die Ablehnung von Femininität, die bis heute tief in der Schwulenszene verwurzelt ist.«36 Diskriminierungserfahrungen von hetero- und homosexueller Seite schaffen Toleranz unter den Tunten, auch wenn boshafte Seitenhiebe an der Tagesordnung stehen. Denn jede Tunte weiß:

»Wenn jetzt wer anderer nicht gescheit frisiert ist und [ich] mich darüber aufrege, weiß man natürlich gleich, dass man selbst auch nicht gescheit frisiert ist. Dass es auf einen selbst ja noch viel mehr zutrifft.«37

Tunten ziehen sich anders an als es in der Normalgesellschaft oder der homosexuellen Community üblich ist, sie gebärden sich anders, sie nehmen sich kein Blatt vor den mit Lippenstift überzogenen Mund und versuchen die Normen dem Zweck zu entfremden. Sie versuchen das Gegenteil von dem, was heteronorme, anpassungswillige Homosexuelle tun: Sie versuchen um jeden Preis aufzufallen und für Irritation zu sorgen. Damit ist die Tunte vor allem eines: politisch. Politisch in ihrer äußeren Aufmachung, in ihrem Reden und in ihrem Tun.

Indem Tunten im Gegensatz zu Drag Queens, die eine perfekte Imitation von Frauen anstreben, performative Weiblichkeit in Frage stellen, gelingt ihnen ein zweifacher Bruch: »Thus, they combine an intrinsic (self-)parody with a twofold societal criticism, a criticism of the heterosexual and male dominated majority and its clichés and of the genre travesty itself.«38

Gegen den Strich

Bei den Behörden ist die Veranstaltung als Sportevent angemeldet, während es unter der Hand als Community stärkendes day drinking event betrachtet wird, das ein positives Gemeinschaftserlebnis generieren und dem Tuntentum frönen soll. Die eigentliche Intention ist laut den Veranstalter*innen jedoch, die hetero- und homonormativen Normen und Gesellschaftsideale zu parodieren, ihnen mit den Stöckelschuhen in den Allerwertesten zu treten und zu zeigen, was es für sie bedeutet, schwul zu sein.39 Das trifft sich auch mit einem Befund der*des Anthropolog*in Carsten Balzer über die Drag- und Tunten-Szenen in Berlin, die*der feststellte, dass »drag queens in Berlin might appear as ›gender conservatives‹ and Tunten as ›gender anarchists‹ based on these lifestyles and attitudes.«40 Laut Queen Mum ist der Tuntathlon eine Veranstaltung zwischen Kunstprojekt und politischer Aktion, die Möglichkeit sich selbst entgegen den gesellschaftlichen Normen zu behaupten, und sich von nichts und niemandem vereinnahmen zu lassen, ohne sich selbst zu ernst oder zu wichtig zu nehmen.

Abb. 6: Team beim kreativen Handtaschenwurf beim Tuntathlon 2017.

Bedenkt man, dass die meisten Sportveranstaltungen noch immer auf heteronormativen Strukturen basieren, und die Integration von anderen Geschlechtsidentitäten beziehungsweise die Toleranz von sexuellen Orientierungen marginal sind,41 so bildet der Tuntathlon als eine »sportliche« Veranstaltung, bei der nur Tunten mitmachen dürfen und der Wettbewerb mehr Spaß als Ernst ist, einen Gegenpol. Vergleicht man den Tuntathlon mit anderen queeren Sportevents, wie zum Beispiel den GayGames, so fällt schnell auf, dass diese Veranstaltungen nicht gegensätzlicher sein könnten. Beim Tuntathlon geht es nicht darum, die »beste Tunte« zu finden, den Sport möglichst seriös auszuführen oder dem Publikum eine gute Show zu bieten, sondern darum, selbst Spaß zu haben und sich in der Gemeinschaft wohlzufühlen. Dies verdeutlicht auch eine Aussage von Dr. Johannes Bergmair alias Die Schefin:

»[…] mir geht es nicht darum, dass ich da eine schöne lustige Show für irgendwelche Zuschauer mache, dass die da einen Schenkelklopfer haben. Sondern ich will die Leute, die so wie ich, auch von Zeit zu Zeit oder öfter, weiß ich nicht, gern im Fummel herumlaufen und was auch immer ausdrücken wollen, denen will ich gerne die Möglichkeit geben, das da möglichst gut zu machen.«42

Dass man vor allem bei den Disziplinen versucht, gegen sportliche Normen zu arbeiten, zeigen kurze Einblicke. Im Gegensatz zu den olympischen Wurfdisziplinen gibt es beim Handtaschenwurf selbst nur eine weitere Vorgabe: Ernsthaftigkeit ist unerwünscht, Weite und Zielgenauigkeit irrelevant. Auch die Wurftechniken sind nicht normiert, bleiben also ganz allein der Kreativität überlassen: Hammerwurf, Diskuswurf, Kurbelwurf, Stoßwurf, Freestyle, Sitzwurf, Liegewurf, Rückwärtswurf oder Fußtechniken sind nur einige der möglichen Wurfstile.43

Selbiges gilt fürs Synchronbügeln, das äußerst asynchron abläuft – je nach Trainingsstatus und Temperament der Tunten. Die einen haben monatelange Proben hinter sich und liefern eine opernhafte Inszenierung von fünfzehn Minuten ab, während die anderen sich erst beim offiziellen Bedampfen des Bügeleisens kennenlernen und ihre spontane Kreativität der allgemeinen Belustigung preisgeben.

Während der Staffellauf außerhalb der Tuntenwelt starren Regeln unterliegt, ist er laut einer Tuntathlon-Teilnehmer*in mit Abstand die chaotischste und anstrengendste Disziplin.44 Er gleicht eher einem unorganisierten Catwalk, auch wenn manche Teams dann doch der sportliche Ehrgeiz packt – obwohl es nicht um Bestzeiten gehen sollte. Hier kann es schon mal passieren, dass eine Tunte zwei Schritte vor und drei zurück schwebt, einen Kreislaufkollaps fingiert oder sich kurz vor der Ziellinie die Nase pudert.

Politische (Gesellschafts-)Kritik

Schon im Zuge des »Tuntenstreits« in der deutschen Schwulenbewegung 1973 argumentierten Tunten, »dass persönliche Emanzipation die Voraussetzung für wirksame politische Agitation sei«45 und »politisierten […] das Fummel-Tragen und ihr Tuntigsein«.46 Darüber hinaus werden, wie oben erwähnt, beim Tuntathlon auch tagespolitische Themen aufgegriffen. Bei der Veranstaltung werden nicht nur die eigenen Reihen und die Geschlechterrollen des »normalen« Schwulen kritisiert, sondern durchaus auch die Politik abseits von Queerness und Geschlechterthemen. Dies spiegelt sich auch in der Sammelaktion für QueerBase47 wider: So wurde ab 2015 beim Tuntathlon für die Unterstützung von queeren Menschen, die nach Österreich geflüchtet sind, gesammelt, um ihnen beispielsweise Schwimmkurse zur Bewältigung möglicher Traumata, wie sie etwa bei der Flucht über die Mittelmeerroute entstanden waren, zu ermöglichen.48

Bereits beim ersten Tuntathlon im Jahr 2001 wurde klar, dass die Tunten ihre Kritik offen ausleben, als beim HandtaschenZIELwurf Fotos von prominenten homophoben Persönlichkeiten, wie zum Beispiel des damaligen ÖVP-Klubobmanns Andreas Khol, anvisiert wurden.49

Abb. 7: Team beim Synchronbügeln beim Tuntathlon 2017.

Selbst die wortgewandten Kurzbewertungen der Jury werden mit politischen Statements gewürzt, wie ein Jurymitglied im Jahr 2017 zeigte: »Ihr habt Camouflage getragen, ihr habt Militärklamotten verharmlost, ihr habt Atombomben hereingebracht, ohne vorher Spoiler-Alert zu sagen. Ihr habt den Krieg verharmlost und dafür gebe ich neun Punkte.«50

Obwohl diese Veranstaltung sogar bewegungsfaule Tunten gelegentlich zu sportlichen Höchstleistungen antreibt – ob durch Musik, Gemeinschaft, Spaß oder Alkohol sei dahingestellt, steht weder der Sport noch das Finden eines siegreichen Teams im Mittelpunkt. Freilich, auch dieser pseudosportliche Tuntathlon braucht am Ende Gewinner*innen und somit auch eine Jury. Die Wertung widerspricht der kapitalistischen Forderung des traditionellen Leistungsprinzips des Sports, sie ist vielmehr höchst subjektiv, parodistisch und sarkastisch zugleich. Beim Tuntathlon kehrt die Community zu den Wurzeln der neueren, stark links orientierten Schwulen- und Lesbenbewegung der 1970er Jahre, zum Kampf gegen Kapitalismus und Patriarchat, zurück und versucht dabei, auch die ursprünglichen Widersprüche aufzulösen, denn im Tuntenstreit brach die bis heute diskutierte Unvereinbarkeit des Privaten und Politischen auf. Noch heute sind viele Homosexuelle angesichts des bunten und schrillen Treibens auf der Regenbogenparade um die Respektabilität der LGBTIQ*-Bewegung besorgt.

Die Auflösung von Kategorien (männlich/weiblich, homosexuell/heterosexuell, schwul/lesbisch/queer) hat beim Tuntathlon System. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Bewertungssysteme nicht nur von Tuntathlon zu Tuntathlon, sondern durchaus auch spontan während der Veranstaltung ändern können. Darüber hinaus nehmen die Jurymitglieder die Rahmung der Veranstaltung als »day drinking event« vollkommen ernst, wodurch der Bewertung und der Kür der Sieger*innen natürlich nicht die beabsichtigte Unseriosität genommen wird.

Zu Beginn eines jeden Tuntathlons werden der vorher sorgfältig ausgewählten Jury zwar vorgefertigte Bewertungstafeln mit den Aufschriften von 1 bis 10 gegeben, doch wie die Jury die Bewertung schlussendlich umsetzt, bleibt ihrer eigenen Kreativität und ihrem eigenen Verständnis von tuntengerechter Leistung überlassen. Ob ein Team nun Haltungspunkte zwischen eins und einer Million, »2.34 €«51, »Bottoms Up«52 oder ein »Ich will ein Kind von dir!«53 erhält, ist einerlei. Sowohl den Tuntathlet*innen als auch dem Publikum sind die Bewertungen natürlich vollkommen (un)verständlich. Nach der Bewertung der Jury lassen sich die Moderatorinnen Katrinka Kitschovsky, Die Schefin oder Queen Mum ironisierende Zusammenfassungen nicht nehmen, die unter anderem so aussehen können:

»43’444 Gesamtpunkte. 500’000 Herzen des Publikums. 734’000 Schwanzlängen bis göttlich. […] Und drei Gurken zusätzlich.«54

Abb. 8: Die Vermessung der Tunte.

Wer also am Ende die Broken-Heel-Trophy mit nach Hause nehmen darf, ist un/eindeutig nachvollziehbar. Auch, weil die Podestplätze von mehreren Teams gemeinsam bestiegen werden können und somit das gemeinsame Tun unterstrichen wird.55 Denn beim Tuntathlon sind alle Sieger*innen,56 auch wenn nur ein Team den Wanderpokal mit nach Hause nimmt, ihn traditionell mit einem neuen Detail schmückt und im Jahr darauf wieder zurückbringen darf. So wird die Trophäe zum Spiegelbild der Tunten und des Tuntathlons: flexibel, kurzweilig, anti-normativ und total übertrieben.

Obwohl sich der Tuntathlon nach außen hin als sportliches Jux-Event definiert, steckt weit mehr dahinter. Er stellt einen Gegenraum zum streng normierten Alltag her, in dem eigene Anti-Normen und Regeln gelten. Dieser Gegenraum – Michel Foucault nennt ihn Heterotopie57– wird durch die parodistische Markierung und Hinterfragung der hetero- und homonormativen Vorstellungen von (erreichbaren) gesellschaftlichen, meinungspolitischen und sportlichen Normen wie auch Geschlechterrollen erschaffen. Es wird aufgezeigt, dass keine Geschlechterrolle natürlich und fest an ein bestimmtes biologisches Geschlecht gebunden ist. Aber auch, dass jegliche Rolle (egal, ob männlich, weiblich, queer, hetero- oder homosexuell) gesellschaftlich – ob durch Diskussion oder Aktion – ausverhandelt ist und jederzeit und von jeder Person – egal mit welchem sozialen Hintergrund – hinterfragt und verändert werden kann.

Die Teilnehmer*innen des Wiener Tuntathlon spielen mit ihrem biologischen Körper und der dargestellten Geschlechtsidentität und produzieren so eine Dissonanz einerseits zwischen biologischem Geschlecht und seiner Darstellung, andererseits zwischen dem biologischen Geschlecht und der Geschlechtsidentität – sowie zwischen der Geschlechtsidentität und ihrer Darstellung. Sie tun dies im Rahmen einer sportlichen Veranstaltung an öffentlichen Orten und konterkarieren damit leistungs- und bewertungsorientierte Normen.

Durch den öffentlichen Austragungsort wird es aber auch möglich, das Publikum (ob vor Ort oder in den Medien) mit einem Bild zu konfrontieren, das nicht den hetero- oder homonormativen Normen entspricht und bestenfalls zum Nachdenken und zu mehr Toleranz anregt. Wobei die parodistische und selbstkritische Darstellung der Tunten möglicherweise die Offenheit gegenüber politischer Kritik und die Diskussion auf einer Meta-Ebene erleichtert. Des Weiteren suggeriert die offene Zugänglichkeit der Tuntenrolle, dass man aufgrund eines Verhaltens oder des Kleidungsstils keineswegs auf eine Geschlechterrolle oder eine sexuelle Orientierung schließen kann.

Durch dieses gemeinsame Mit- und Gegeneinander wird ein neues Normenkonstrukt für die Tuntenwelt erschaffen. Denn trotz der Normen-Feindlichkeit, kann selbst eine Tunte nicht im normenleeren Raum agieren. Die Tuntennormen spiegeln sich in der tuntig-vorlauten Sprechweise, ihrem Aussehen, in ihren Bewegungen und in ihrer politischen Kritik, welche sich vor allem gegen Homophobie, Ausländerfeindlichkeit, Diskriminierung und die Politik des rechten Spektrums wehrt, wider. So finden sich die Aussagen der interviewten Tunten, dass es beim Tuntathlon um ein herzliches Miteinander, Toleranz, Offenheit und Selbst- beziehungsweise Fremdakzeptanz geht, durchaus in den Quellen wieder.

Wieviel am Ende der Veranstaltung jedoch von der anti-normativen Intention noch übrig ist, ist fraglich, da nicht nur der alkoholisierte Zustand viele Tuntathlet*innen aus der Rolle fallen lässt, sondern auch der bei manchen Teilnehmer*innen einsetzende Ehrgeiz die Anti-Wettbewerbs-Einstellung konterkariert. Trotzdem zeugen die undurchsichtigen Bewertungen und die gemeinsamen Podiumsplätze von einer Kritik an der Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft.

Abb. 9: Broken-Heel-Trophy 2022.

Am Ende sollen sich alle als Gewinner*innen fühlen, auch wenn es am Ende doch nur ein Team gibt, das die Broken-Heel-Trophy mit nach Hause nimmt, während sich alle anderen mit einer Urkunde zufriedengeben müssen.

Margot Kreutzer studiert Geschichte im Master an der Universität Wien.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Gloria Imelda Hohl, Katrinka Kitschovsky beim Tuntahlon (2016) © Gloria Imelda Hohl.

Abb. 2: Rike Hofmann, WE LOVE TUNTATHLON (2017) © www.weloveyouall.com / Rike Hofmann.

Abb. 3: Gloria Imelda Hohl, Die Schefin und Queen Mum beim Tuntathlon (2011) © Gloria Imelda Hohl.

Abb. 4: Martin Knopfreiter, Zwei Schaumstoffbälle (2008), Wien: QWIEN Archiv © Martin Kopfreiter.

Abb. 5: Florian N., Tunte beim Synchronbügeln (2021) © Florian N.

Abb. 6: Gloria Imelda Hohl, Handtaschenwurf (2017) © Gloria Imelda Hohl.

Abb. 7: Manfred Sebek, Team beim Synchronbügeln beim Tuntathlon 2017 (2017). Online: https://eu.zonerama.com/atB6l/Photo/5103313/175246482 © Manfred Sebek.

Abb. 8: Manfred Sebek, Die Vermessung der Tunte (2019). Online: https://eu.zonerama.com/atB6l/Photo/5365148/187152666 © Manfred Sebek.

Abb. 9: Gloria Imelda Hohl, Broken-Heel-Trophy 2022 (2022) © Gloria Imelda Hohl.

Literatur
  1. 1

    Claudia Fellner: »Katrinka, wo bist du?«, https://www.facebook.com/claudia.fellner/videos/10209890895937859 (26. Januar 2022).

  2. 2

    Interview mit Dr. Ernst Silbermayr, geführt von Margot Kreutzer am 6. Januar 2022; Interview mit Dr. Johannes Bergmair, geführt von Margot Kreutzer am 12. Januar 2022; Interview mit Wolfgang F. Reinagl, geführt von Margot Kreutzer am 20. Dezember 2021.

  3. 3

    Duden: »Begriff Tunte«, https://www.duden.de/rechtschreibung/Tunte (5. Mai 2022).

  4. 4

    Vgl. Marita Keilson-Lauritz: »Tanten, Kerle und Skandale: Flügelkämpfe der Emanzipation«, in: Andreas Pretzel, Volker Weiß (Hg.): Politiken in Bewegung: Die Emanzipation Homosexueller, Hamburg: Männerschwarm (2017), S. 65–77.

  5. 5

    Patrick Henze: Schwule Emanzipation und ihre Konflikte: Zur westdeutschen Schwulenbewegung der 1970er Jahre, Berlin: Querverlag (2019), S. 157–158.

  6. 6

    Christopher Treiblmayr: Bewegte Männer: Männlichkeit und männliche Homosexualität im deutschen Kino der 1990er Jahre, Köln, Weimar, Wien: Böhlau (2015), S. 202–203.

  7. 7

    Helmut Ahrens, Volker Bruns, Peter v. Hedenström, Gerhard Hoffmann, Reinhard v. d. Marwitz: »Die Homosexualität in uns«, in: Tuntenstreit: Schwule Texte 1: Theoriediskussion der Homosexuellen Aktion Westberlin (o.H.), Westberlin: Verlag Rosa Winkel (1975), 5–34, hier: S. 27–28.

  8. 8

    Christopher Treiblmayr: Bewegte Männer: Männlichkeit und männliche Homosexualität im deutschen Kino der 1990er Jahre, Köln, Weimar, Wien: Böhlau (2015), S. 256.

  9. 9

    Patrick Henze: Schwule Emanzipation und ihre Konflikte: Zur westdeutschen Schwulenbewegung der 1970er Jahre, Berlin: Querverlag (2019), S. 300.

  10. 10

    Rosa Geschichten (Hg.): Eine Tunte bist du auf jeden Fall: 20 Jahre Schwulenbewegung in Münster, Münster: Arbeitskreis des KCM e. V. (1992), S. 16.

  11. 11

    Patrick Henze: Schwule Emanzipation und ihre Konflikte: Zur westdeutschen Schwulenbewegung der 1970er Jahre, Berlin: Querverlag (2019), S. 303–304.

  12. 12

    Helmut Ahrens, Volker Bruns, Peter v. Hedenström, Gerhard Hoffmann, Reinhard v. d. Marwitz: »Die Homosexualität in uns«, in: Tuntenstreit: Schwule Texte 1: Theoriediskussion der Homosexuellen Aktion Westberlin (o.H.), Westberlin: Verlag Rosa Winkel (1975), 5–34, hier S. 26.

  13. 13

    Helmut Ahrens, Volker Bruns, Peter v. Hedenström, Gerhard Hoffmann, Reinhard v. d. Marwitz: »Die Homosexualität in uns«, in: Tuntenstreit: Schwule Texte 1: Theoriediskussion der Homosexuellen Aktion Westberlin (o.H.), Westberlin: Verlag Rosa Winkel (1975), 5–34, hier S. 14.

  14. 14

    Zur Gruppe Coming Out siehe den Beitrag von Rabea Otto in diesem Band.

  15. 15

    Prunella de Queensland: »Vaselinchen – ein nicht alltägliches Tuntenschicksal«, in: CO-Info 5/6 (1975), S. 79.

  16. 16

    Franz Kottira: Tunten und Kerle: Eine empirische soziologische Untersuchung über geschlechtsähnliche Konstruktion in der schwulen Subkultur, Wien: o. V. (1999), S. 70–71.

  17. 17

    »Tunten gesucht«, in: Der Standard, https://www.derstandard.at/story/618320/tunten-gesucht (9. Dezember 2021).

  18. 18

    Katrinka Kitschovsky: »Veranstaltungsseite zum Tuntathlon 2014«, https://www.facebook.com/photo/?fbid=660544314018836&set=gm.324094187740552 (5. Januar 2021).

  19. 19

    Aufstellung aufgrund von Internetrecherche, dem Webarchiv in der Nationalbibliothek, den Xtra!-Magazinen, sowie den Interviews.

  20. 20

    Katrinka Kitchovsky: »Veranstaltungsseite zum Tuntathlon 2016«, https://www.facebook.com/events/1141080329258956/; Katrinka Kitchovsky: »Veranstaltungsseite zum Tuntathlon 2019«, https://www.facebook.com/events/2007936162644305/?active_tab=about.

  21. 21

    Katrinka Kitchovsky: »Veranstaltungsseite zum Tuntathlon 2021«, https://www.facebook.com/events/345384693798755.

  22. 22

    gs (=Georg Seiler) et al.: »Tunt-/Butchathlon bei Homo : Foul«, in: Xtra! 5 (2008), S. 10.

  23. 23

    Interview mit Dr. Johannes Bergmair, geführt von Margot Kreutzer am 12. Januar 2022.

  24. 24

    Interview mit Wolfgang F. Reinagl, geführt von Margot Kreutzer am 20. Dezember 2021.

  25. 25

    Interview mit Dr. Ernst Silbermayr, geführt von Margot Kreutzer am 6. Januar 2022.

  26. 26

    Baffolo Meus: Schminken mit Tschechow: Die Politik von Drag, Berlin: Querverlag (2021), S. 5.

  27. 27

    Queen Mum über die Schwierigkeiten Tunten beim Tuntathlon in Bahnen zu lenken: »Tunten per se sind unregierbar und undirigierbar. Du kannst dir irgendwelche Rituale zurechtlegen, aber jede Tunte macht ihre eigene Geschichte daraus.« Vgl. Interview mit Dr. Ernst Silbermayr, geführt von Margot Kreutzer am 6. Januar 2022.

  28. 28

    Interview mit Dr. Ernst Silbermayr, geführt von Margot Kreutzer am 6. Januar 2022.

  29. 29

    Interview mit Wolfgang F. Reinagl, geführt von Margot Kreutzer am 20. Dezember 2021.

  30. 30

    Carsten Balzer: »The Beauty and the Beast: Reflections About the Socio-Historical and Subcultural Context of Drag Queens and ›Tunten‹ in Berlin«, in: Journal of Homosexuality 46/3–4 (2004), S. 55–71, hier S. 60.

  31. 31

    Carsten Balzer: »The Beauty and the Beast: Reflections About the Socio-Historical and Subcultural Context of Drag Queens and ›Tunten‹ in Berlin«, in: Journal of Homosexuality 46/3-4 (2004), S. 55–71, hier S. 60.

  32. 32

    Verta Taylor, Leila J. Rupp: »Chicks with Dicks, Men in Dresses: What It Means to Be a Drag Queen«, in: Lisa Underwood (Hg.): The Drag Queen Anthology: The Absolutely Fabulous but Flawlessly Customary World of Female Impersonators, New York: Harrington Park Press (2004), S. 113–133, hier S. 114.

  33. 33

    Joanna McIntyre: »Explainer: The Difference between Being Transgender and Doing Drag«, http://theconversation.com/explainer-the-difference-between-being-transgender-and-doing-drag-100521 (26. Juli 2018).

  34. 34

    Baffolo Meus: Schminken mit Tschechow: Die Politik von Drag, Berlin: Querverlag (2021), S. 6.

  35. 35

    Die Schefin: »Eine Tunte, die muss boshaft sein und die muss boshafte Dinge rüberschieben.« Vgl. Interview mit Dr. Johannes Bergmair, geführt von Margot Kreutzer am 12. Januar 2022.

  36. 36

    Baffolo Meus: Schminken mit Tschechow: Die Politik von Drag, Berlin: Querverlag (2021), S. 6.

  37. 37

    Interview mit Dr. Johannes Bergmair, geführt von Margot Kreutzer am 12. Januar 2022.

  38. 38

    Carsten Balzer: »The Beauty and the Beast: Reflections About the Socio-Historical and Subcultural Context of Drag Queens and ›Tunten‹ in Berlin«, in: Journal of Homosexuality 46/3-4 (2004), S. 55–71 hier S. 60.

  39. 39

    Vienna City Tuntathlon, »Statuten des Vereins Tuntathlon«, 12.10.2014, Wien: QWIEN Archiv.

  40. 40

    Carsten Balzer: »The Beauty and the Beast: Reflections About the Socio-Historical and Subcultural Context of Drag Queens and ›Tunten‹ in Berlin«, in: Journal of Homosexuality 46/3-4 (2004), S. 55–71, hier S. 60.

  41. 41

    Martin K. W. Schweer: »Sexismus und Homonegativität im Sport - Anmerkungen zum Status Quo interdisziplinärer Forschung«, in: Martin K. W. Schweer (Hg.): Sexismus und Homophobie im Sport: Interdisziplinäre Perspektiven auf ein vernachlässigtes Forschungsfeld, Wiesbaden: Springer (2018), S. 3–20, hier S. 8.

  42. 42

    Interview mit Dr. Johannes Bergmair, geführt von Margot Kreutzer am 12. Januar 2022.

  43. 43

    Radio Positiv: »Podcast Vienna City Tuntathlon 2017«, https://cba.fro.at/346082 (5. Januar 2022).

  44. 44

    Radio Positiv: »Podcast Vienna City Tuntathlon 2017«, https://cba.fro.at/346082 (5. Januar 2022).

  45. 45

    Craig Griffiths: »Konkurrierende Pfade der Emanzipation: Der Tuntenstreit (1973-1975) und die Frage des ›respektablen Auftretens‹«, in: Andreas Pretzel, Volker Weiß (Hg.): Rosa Radikale: Die Schwulenbewegung der 1970er Jahre, Hamburg: Männerschwarm (2012), S. 143–159, hier S. 144.

  46. 46

    Craig Griffiths: »Konkurrierende Pfade der Emanzipation: Der Tuntenstreit (1973-1975) und die Frage des ›respektablen Auftretens‹«, in: Andreas Pretzel, Volker Weiß (Hg.): Rosa Radikale: Die Schwulenbewegung der 1970er Jahre, Hamburg: Männerschwarm (2012), S. 143–159, hier S. 144.

  47. 47

    Queer Base ist eine in der Türkis Rosa Lila Villa ansässige Organisation, die nach Österreich geflüchteten queeren Menschen hilft. Nähere Infos und www.queerbase.at.

  48. 48

    Radio Positiv: »Podcast Vienna City Tuntathlon 2018«, https://cba.fro.at/382168 (19. Juli 2018).

  49. 49

    (Der) Handtaschenweitwurf, Website des Tuntathlons, archiviert im Webarchiv der Nationalbibliothek Österreich unter http://www.tuntathlon.at/?cat=17.

  50. 50

    Radio Positiv: »Podcast Vienna City Tuntathlon 2017«, https://cba.fro.at/346082 (25. Juli 2017).

  51. 51

    The Darlings: »1. Wiener Tuntathlon 30. Juni 2001«, https://www.youtube.com/watch?v=kQ0Z18Kh224 (30. Juni 2001).

  52. 52

    Website des Tuntathlons: »Vergangene Tuntathlons 2003« (Fotos), archiviert im Webarchiv der Nationalbibliothek Österreich unter http://www.tuntathlon.at/?cat=17.

  53. 53

    Interview mit Dr. Ernst Silbermayr, geführt von Margot Kreutzer am 6. Januar 2022.

  54. 54

    Radio Positiv: »Podcast Vienna City Tuntathlon 2017«, https://cba.fro.at/346082 (25. Juli 2017).

  55. 55

    Radio Positiv: »Podcast Vienna City Tuntathlon 2017«, https://cba.fro.at/346082 (25. Juli 2017).

  56. 56

    The Darlings: »1. Wiener Tuntathlon 30. Juni 2001«, https://www.youtube.com/watch?v=kQ0Z18Kh224 (30. Juni 2001).

  57. 57

    Michel Foucault: »Andere Räume«, in: Karlheinz Barck u. a. (Hg.): Aisthesis: Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik, Leipzig: Reclam (1992).